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Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Titel: Kommissar Morry - Dunkle Maechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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    Gelassen steckte Morry seinen Ausweis wieder in die Tasche, holte einen Geldschein hervor, hielt ihn aber mit Zeigefinger und Daumen fest umklammert. „So haben wir nicht gewettet, mein Freund“, lachte er, „erst die Ware, dann das Geld. Also wer sind die drei Männer, mit denen John Withman immer gespielt hat. Du brauchst keine Sorge zu haben, daß ich sie verpfeife, ich habe auch weiter nichts mit ihnen vor, sie haben ja mit der Sache nichts zu tun... ich möchte mich nur ein wenig mit ihnen unterhalten, vielleicht können sie für ihren Partner etwas tun, sagen wir einmal, indem sie ihm einen tüchtigen Anwalt besorgen. Ich sehe nämlich ziemlich black für unseren guten John.“
    „Der Boy war in Ordnung“, erklärte Eddy, „der konnte bestimmt mehr, als nur Pferde stehlen. In der ersten Zeit haben ihn die anderen ganz schön eingeseift, aber später spielten sie ehrlich mit ihm . . . vielleicht haben sie sogar zusammengearbeitet.“
    „Weißt du etwas Genaues?“ forschte Morry, „streng mal dein kleines Köpfchen ein wenig an, mein Sohn, du weißt doch, umsonst ist der Tod, also raus mit der Sprache!“
    „Vielleicht ein anderes Mal, Harry“, entgegnete der Mixer verhalten, „ich kenne dich noch zu wenig, wir müssen erst vertrauter miteinander werden.“
    „Denkst du etwa, ich bin ein Spitzel?“ empörte sich Morry und er tat es so echt, daß ihm Eddy beschwichtigend die Hand auf den Arm legte.
    „So habe ich dich auch nicht eingeschätzt, Harry. Aber gib mir einmal deine Adresse, vielleicht komme ich morgen Mittag bei dir vorbei. Du kannst dann gleich ein schönes Sümmchen für mich bereit legen.“
    Morry wußte, daß der Mixer noch immer mißtrauisch war und darum schrieb er ihm sofort seine Deckadresse auf und sagte: „Also, ich erwarte dich morgen Mittag, Eddy, je mehr du weißt, desto besser kommst du zurecht. Wenn wir gut miteinander arbeiten, old boy, dann kann ich dir vielleicht bei der Zeitung einen Job besorgen.“
    „Ich fühle mich hier ganz wohl, Harry, denn was ich hier verdiene, wird deine Zeitung wohl nicht ausspucken. Hier hat mir auch keiner dreinzureden, der Boß kontrolliert mich nicht, da ich sein Vertrauen besitze und das auch mit Recht.“
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Sofort unterbrach Eddy seine Rede, räusperte sich mehrere Male und fragte: „Noch einen Whisky, Harry? Ich glaube, wir können einen gebrauchen.“
    „Nehmen wir doch lieber gleich drei, Eddy“, entgegnete Morry mit betonter Stimme, „zwei für dich und einen für mich . . . o. k.?“
    „Das ist eine sehr gute Idee“, lächelte Eddy und nickte dabei bestätigend mit dem Kopf.
    Kommissar Morry wußte, daß das ein Zeichen war. Unauffällig wandte er sich herum, und da bemerkte er auch schon drei Männer, die in den Nebenraum gingen und sich dort an einem Tisch niederließen. „Zum Wohl auf die drei, Harry“, flüsterte Eddy und stieß mit Morry an, „nun verschwinde aber“, forderte er ihn auf, „sonst machen wir uns verdächtig. Es bleibt bei unserer Verabredung, morgen Mittag komme ich zu dir.“
    Von diesem Augenblick an tat Eddy, als wäre der Kommissar Luft für ihn. Er wandte sich jetzt einem anderen Gast zu, der mit einem hübschen Mädchen an der Bar Platz genommen hatte. Es war die schwarze Helga, die so unschuldig und unverdorben wirkte, daß jeder Gentleman auf sie hereinfiel. Torkelnd schwankte Morry nach einer Weile durch den Raum, begab sich in das Nebenzimmer und ließ sich schwerfällig an dem Tisch der drei Männer nieder, die ihn mißtrauisch musterten.
    „Na, Boys“, flüsterte Morry und drückte dem einen seinen Zeigefinger in die Brust, „wie wäre es denn mit einem Whisky, der gute Harry bezahlt alles, habe nämlich heute mein Honorar bekommen.“
    Der schwarze Pit, es war derjenige, dem Morry seinen Zeigefinger in die Brust bohrte, blickte den Zudringlichen freundlich an und sagte mit einem verbindlichen Lächeln: „Wir nehmen die Einladung dankend an.“
    Schon wandte sich Morry herum und rief mit lauter Stimme: „Hallo, Eddy, bring uns eine Flasche Whisky, aber die beste, die du auf Lager hast, verstanden?“ Neckisch drohte er dabei mit dem Zeigefinger und wandte sich danach wieder den dreien zu.
    Ein wenig lehnte er sich zurück, blinzelte die Männer der Reihe nach an und sagte:
    „Ihr scheint in Ordnung zu sein, Boys!“
    „Wie meinst du das?“ fragte lauernd der schwarze Pit, der dem Anschein nach der Wortführer zu sein

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