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Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Titel: Kommissar Morry - Dunkle Maechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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weil mir hier das Klima nicht bekommt, ich habe es mit der Lunge zu tun und der Arzt hatte gesagt, daß es gut für mich wäre, wenn ich eine Weile im Süden leben könnte.“
    Morry sah, daß er von dem Mann nichts weiter erfahren werde und so ließ er ihn abführen. Der Untersuchungsrichter, der ebenfalls anwesend war, blickte fortwährend zur Uhr. Webb kannte den Grund und mußte unwillkürlich lächeln. Schließlich sagte er schmunzelnd: „Lassen Sie Ihre junge Frau mit dem Abendessen nicht zu lange warten, Mister Prac, wir haben das Verhör ja beendet, es sei denn, Kommissar Morry braucht Sie noch.“
    „Aber nein“, entgegnete Morry lächelnd, „guten Appetit und empfehlen Sie mich bitte Ihrer kleinen Frau.“
    „Wollen Sie mir nicht die Ehre erweisen, mein Gast zu sein?“ fragte der Untersuchungsrichter höflich, „meine Frau würde sich bestimmt sehr freuen, Sie kennenzulernen.“
    „Vielleicht ein anderes Mal“, entgegnete Morry entgegenkommend, „heute bin ich zu unruhig, das werden Sie wohl begreifen. Außerdem möchte ich auf Jim Rachow warten. Es interessiert mich nämlich brennend, welche Antwort er mir bringt.“
    „Dann werden Sie wohl gestatten, Herr Kommissar“, sagte George Prac höflich, „daß ich Ihnen einen starken Kaffee bringen lasse, ich glaube, den können Sie jetzt gebrauchen.“
    „Auch mir würde eine Tasse Kaffee sehr gut tun“, ließ sich Inspektor Webb vernehmen.
    Als der Untersuchungsrichter gegangen war, besprachen die beiden Beamten noch einmal die Situation. So geschickt es Webb auch anstellte, es gelang ihm nicht herauszubekommen, was Morry dachte, was er beabsichtigte. Er wagte aber nicht, weiter in den Kommissar zu dringen. Da wurde mit einem Ruck die Tür aufgerissen und mit rotem Gesicht stürmte Kriminalassistent Rachow in den Raum. Morry brauchte ihn nicht zu fragen, er wußte auch so, wie die Antwort lauten würde. Und da kam sie auch schon. „Herr Kommissar“, atmete Jim Rachow schwer, „die Angaben Bill Parkers stimmen. Er hat wirklich am zweiundzwanzigsten April den ganzen Tag bei William gearbeitet. Was sagen Sie nun, Herr Kommissar.“
    „Beruhigen Sie sich erst ein wenig“, lächelte Morry, „und trinken Sie mit uns eine Tasse Kaffee.“
    Jim Rachow sah den Kommissar enttäuscht an. Er hatte sich von seiner Botschaft eine ganz andere Wirkung erhofft.
    Der Kommissar hatte sich nun erhoben und sagte abschließend: „Ich bin dafür, wir machen für heute Schluß. Auch wenn Sie langsam an meinen Fähigkeiten zweifeln, meine Herren, so sage ich Ihnen, ich werde den wirklichen Täter dennoch zur Strecke bringen.“
    Betroffen sahen ihn die beiden Beamten an. Nun aber lächelte Morry wieder und sagte: „Gehen Sie ruhig schon nach Hause, ich selbst werde mich noch einmal mit Bill Parker unterhalten.“
    Inspektor Webb verabschiedete sich und sagte: „Sie wissen ja, Herr Kommissar, wo ich zu erreichen bin. So long.“
    Als er merkte, daß Jim Rachow zögerte, legte er diesem .freundschaftlich den Arm um die Schuh ter und zog ihn mit sanfter Gewalt mit sich fort. Er spürte nämlich, daß Morry allein sein wollte. Von der Tür aus winkte er dem Kommissar noch einmal zu, machte eine weitausladende Handbewegung und sagte lächelnd: „Tun Sie so als ob Sie hier zu Hause wären, Herr Kommissar . . .“
    Als Morry allein war, durchmaß er mit großen Schritten den Raum. Innerlich fieberte er. Ihm war ein erleuchtender Gedanke gekommen, nun lag es an ihm, diesen zu überdenken. Entschlossen drückte Morry auf einen Klingelknopf. Sofort trat ein Beamter ein. „Führen Sie mich zu dem verhafteten Bill Parker“, forderte Morry den Mann auf.
    Es dämmerte bereits, als Morry die Zelle betrat. Leise schloß er hinter sich die Tür, blickte Parker fest an und wie es seine Art war, brachte er fast schlagartig hervor:
    „Warum haben Sie heute im Wald auf mich geschossen, Bill Parker?“
    Parker war gerade dabei, seine Suppe auszulöffeln. Mit einer heftigen Bewegung knallte er seinen Löffel auf den Tisch und fragte Verständnislos: „Was soll ich getan haben, Herr Kommissar, ich soll auf Sie geschossen haben? Womit eigentlich?“
    „Mit einem Gewehr“, herrschte ihn Morry an, „sagen Sie mir die Wahrheit, Bill Parker, und ich garantiere Ihnen, daß Sie straffrei ausgehen!“
    Bill Parker schluckte mehrere Male, bevor er entgegnen konnte: „Ich habe meinem Geständnis von vorhin nichts hinzuzufügen, glauben Sie mir, ich spreche die Wahrheit. Ich verstehe

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