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Kommissar Morry - Endstation Mord

Kommissar Morry - Endstation Mord

Titel: Kommissar Morry - Endstation Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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betrügst. Gleichzeitig besitzt dein Liebhaber die Stirn, ungefragt hier einzudringen und mich zu erpressen. Und da wagst du es, Empörung zu heucheln? Das ist wirklich ein starkes Stück!"
    Tone schaltete sich ein, „Wissen Sie, was mich wundert? Sie fragen gar nicht nach Art und Charakter des von mir sichergestellten Materials! Ich finde, das beweist schon zur Genüge, wie schuldig Sie sich fühlen!" Er wandte sich an Carol. „Halte dich fest... dein sauberer Mann vertreibt Rauschgift!"
    „Das ist nicht wahr... ich glaube es nicht!" hauchte Carol und blickte Simpson erschreckt an.
    „Frag ihn!" sagte Simpson.
    Carol wandte sich an ihren Mann. „Willst du nicht dazu Stellung nehmen?"
    „Nein."
    „Na ... siehst du!" triumphierte Simpson. „Er erachtet es nicht einmal der Mühe für wert, darauf zu antworten! Er weiß, daß er verspielt hat."
    „Was für ein Unsinn!" sagte Tone und steckte sich eine Zigarette in Brand.
    „Ich will keine dummen Phrasen hören", sagte Carol, die noch immer ihren Mann anblickte. „Warum verteidigst du dich nicht?"
    „Das führt doch zu nichts", meinte Tone, nachdem er einen tiefen Zug gemacht hatte.
    „Ihr beschuldigt mich . . . das heißt, Mr. Simpson tut es . . . ein Gangster zu sein, und ich beschuldige euch, ehebrecherische Beziehungen zueinander unterhalten zu haben. Was soll dabei schon herauskommen?"
    „Sie sollten nicht übersehen, daß das Gesetz in der Beurteilung der von Ihnen erwähnten Vergehen ganz beträchtliche Unterschiede macht", sagte Simpson.
    „Bitte keine Haarspaltereien. Vor allem nicht um diese Zeit", bat Tone. „Ich möchte noch ein paar Stunden schlafen. Vorher aber wünsche ich, daß wir zu einigen konkreten Ergebnissen gelangen. Ihr beide wollt heiraten, und ich bin dagegen. Das ist die Sachlage. Lassen wir Mr. Simpsons ,Material' und seine Erpressung einen Moment beiseite und konzentrieren wir uns auf die noch nicht gelöste Frage, wie und wovon ihr leben wollt. Diese Frage wurde noch nicht schlüssig beantwortet."
    „Ich finde, das braucht nicht deine Sorge zu sein!" meinte Carol.
    „Du bist meine Frau."
    „Nicht mehr lange!"
    „Ich werde einen Weg finden", versprach Simpson und blickte Tone an. „Und was den Startschuß für unser neues Leben betrifft, so rechne ich fest damit, daß Sie ihn geben werden!"
    Tone hob die Augenbrauen und fragte: „Sie wollen Geld von mir?"
    „Allerdings!"
    „Das gehört zu Ihrem fabelhaften Erpresserplan, vermute ich?"
    „Es ist mir egal, wie Sie's nennen... jedenfalls fordere ich einen Mindestbetrag von fünfzigtausend Dollar!"
    Tone lachte kurz und lustlos. „Sie denken gewiß, daß das eine Riesensumme sei... ein Betrag, der niemals zu Ende geht. Sie haben keine Ahnung, was Carol täglich kostet. Ich wette, daß sie in jedem Monat mindestens zweitausend Dollar für sich verbraucht. Können Sie ihr das bieten?"
    Simpson wurde rot. „Wir lieben uns, das genügt. Carol wird sich einschränken."
    „Das sagt man so leicht dahin", meinte Tone. „Ich will gar nicht bestreiten, daß Sie im Augenblick fest daran glauben. Aber es ist Unsinn! Eine Ehe ist eine Kosten-, und erst in zweiter Linie eine Glaubensfrage. Das haben Sie vergessen. Carol wird bald anfangen, Ihnen zu grollen. Sie wird sich fragen, warum der Mann, den sie zu lieben meinte, nicht tüchtig genug ist, ihr den Lebensstandard zu ermöglichen, an den ich sie gewöhnt habe."
    Carol stampfte einen Fuß auf. „Sag doch etwas, Joe! Warum hast du nicht das Zeug, dich geschickter zu verteidigen?"
    „Sehen Sie?" höhnte Tone. „Es geht schon los!"
    „Sie können unsere Liebe nicht zerreden!" meinte Simpson.
    „Es ist jemand im Nebenzimmer. ..", sagte Carol plötzlich. „Ich habe ein Geräusch gehört!"
    Tone blickte von einem zum anderen. Dann hastete er zur Tür und riß sie auf. Er sah gerade noch, wie sich auf der* anderen Seite des Zimmers eine Tür schloß.
    Mit ein paar Sätzen jagte er zur Hausbar. Dort öffnete er mit einem Ruck eine Schublade und entnahm ihr eine Pistole. Dann spurtete er zu der Tür, die sich eben wie von Geisterhand geführt, geschlossen hatte. Sie führte in die Diele. Noch ehe er sie erreicht hatte, hörte er das leise Klappen der Flurtür. Ihm fiel auf, daß es hinter ihm ganz still war. Er wandte sich um und sah Carol und Simpson dicht nebeneinander auf der Schwelle des Schlafzimmers stehen. Simpson hatte Carol bei der Hand gefaßt.
    „Wie rührend, wie idyllisch!" höhnte Tone. „Das könnte euch so passen,

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