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Kommissar Morry - Endstation Mord

Kommissar Morry - Endstation Mord

Titel: Kommissar Morry - Endstation Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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wie? Ich hetze einem Einbrecher hinterher und werde von ihm umgebracht. Vorausgesetzt, daß es ein Einbrecher ist! Haben Sie nicht jemand zu Ihrer Unterstützung mitgebracht, Herr Simpson, hm?"
    „Ich bin allein gekommen!"
    Tone knipste das Licht aus und trat an das Fenster. Er bewohnte die erste Etage eines großen, luxuriösen Appartement-Hauses. Unten auf der Straße marschierte ein Schutzmann durch den Lichtkreis einer Laterne. Der Beamte schien tief in Gedanken. Plötzlich blieb er stehen und schaute, wie von einem Magneten angezogen, zu Tone in die Höhe. Tone ließ die Gardine fallen und trat einen halben Schritt zurück. Der Konstabler ging langsam weiter.
    „Was ist los?" fragte Carol von der Schwelle her. „Kannst du jemand sehen?"
    „Einen Patrouillenmann."
    „Warum rufst du ihn nicht?“
    Tone knipste das Licht wieder an. „Mit der Polizei will ich nichts zu tun haben."
    „Aber da war doch jemand!" sagte Carol. Sie blickte Simpson an. „Sag die Wahrheit, Joe ... bist du allein gekommen?"
    „Ich schwöre es dir!"
    Carol zitterte. „Ich habe Angst!" sagte sie.
    John Craig kratzte sich langsam und genußvoll an der Nase, während er ein Kreuzworträtsel ausfüllte und darüber nachdachte, wie man die aus Steinkohlenteer gewonnene braune Flüssigkeit nannte, mit der sich Holz gegen Fäulnis schützen läßt.
    „He, Bill...“, setzte er an, unterbrach sich aber, als das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte.
    „Leutnant Craig", meldete er sich.
    „Sergeant Hatchett vom siebzehnten Revier", ertönte am anderen Ende der Leitung die Stimme eines Mannes, der etwas kurzatmig schien. „Wir haben hier eine tolle Entdeckung gemacht, Leutnant... das heißt, Corporal Miller hat sie gemacht. Er war gerade auf seinem Patrouillengang entlang des Central-Parks, als er hinter einer Hecke, die zum Garten eines vornehmen Hauses gehört, einen Mann liegen sah. Miller dachte zuerst, daß es sich um einen Betrunkenen handle, aber dann stellte er fest, daß er sich geirrt hatte. Der Mann war tot..."
    „Mord?"
    „Ja, Leutnant. Erschossen.”
    „Haben Sie schon die Personalien des Mannes feststellen können?"
    „Nein, Sir."
    „Okay, ich veranlasse alles Nötige. Bitte geben Sie mir die genaue Anschrift." Während Craig die Adresse notierte, drückte er gleichzeitig auf den roten Knopf eines zweiten Apparates. Er legte auf und nahm den Hörer des zweiten Apparates ab, um ein kurzes Gespräch zu führen. Dann erhob er sich. „Komm, mein Junge", sagte er. „Es gibt Arbeit."
    Der Angesprochene, ein kleiner, untersetzter Mann mit Halbglatze, schwang die Beine von der Schreibtischplatte auf den Boden und legte ein Buch aus der Hand. „Schweinerei!" grollte er. „Gerade jetzt wurde es richtig spannend!"
    „Wozu brauchst du Spannung aus zweiter Hand? Ein Mord am Central-Park ist auch nicht von Pappe!"
    „Ja, aber er macht Arbeit." Bill Fauldin seufzte und streckte sich. „Schade! Und ich hatte gehofft, das würde mal eine nette, ruhige Nacht werden."
    „Als ob es so etwas überhaupt noch gäbe!" meinte John und schritt zur Tür. „Hoffentlich läßt uns der Doktor nicht so lange warten. Atchkinson hat heute Dienst. Du kennst ihn ja. Er ist der langweiligste Kerl, den ich mir vorstellen kann."
    „Du mußt ihn verstehen. Er hat es immer nur mit Toten zu tun. Und die kann er doch nicht wieder lebendig machen."
    „Sicher. Aber durch seine Bummelei werden wir davon abgehalten, rasch die richtige Spur aufzunehmen."
    Bill Fauldin winkte ab. „Du glaubst noch immer an den großen, sensationellen Fall, was? Diese Hoffnung habe ich längst aufgegeben, mein Junge. Für uns ist alles nur Routine ... und Routine ist der Erstickungstod für jede echte Begeisterung."
    Sie verließen das Dienstzimmer und fuhren mit dem Lift ins Erdgeschoß. Vor dem Eingang warteten sie auf das Erscheinen des Dienstwagens. Als er kam, stiegen sie ein. Craig kurbelte das Fenster herunter und winkte den am Eingang Dienst tuenden Polizisten heran. „Wir fahren voraus. Der Doktor und die Fotografen sollen nachkommen. Wir bleiben mit den Wagen in Funkverbindung."
    Kurz vor sieben Uhr erreichten sie ihr Ziel. Die Revierpolizei und die Besatzungen einiger Streifenwagen hatten das Gelände abgesperrt, um die Neugierigen und die inzwischen eingetroffenen Presseleute zurückzuhalten. Der Tote war mit einer Segeltuchplane abgedeckt worden.
    Auf dem Rasen hinter der Hecke stand ein dicker, aufgeregter Mann, der heftig mit den Händen gestikulierte

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