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Kommissar Morry - Endstation Mord

Kommissar Morry - Endstation Mord

Titel: Kommissar Morry - Endstation Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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„Es hilft ja doch nicht!"
    „Es macht alles viel leichter", meinte er und ging mit dem Glas in der Hand auf sie zu. An der Couch blieb er stehen und schaute auf sie hinab. „Das Leben geht weiter", murmelte er. „Du mußt versuchen, zu vergessen."
    „Ich kann nicht!"
    „Die Zeit heilt alle Wunden."
    „Hast du von diesen billigen, abgeschmackten Phrasen noch mehr auf Lager?" erkundigte sich sich bitter.
    „Es ist die Wahrheit", sagte er. „Die Wahrheit klingt oft billig."
    „Ich hasse dich. Klingt das auch billig?"
    „Wann wirst du endlich begreifen, daß ich dir helfen will?"
    „Du weißt nicht, was Hilfe ist. Du sagst, daß du mir helfen willst, aber in Wahrheit denkst du nur an dich. Im übrigen ist für mich das Leben ohne Joe sinnlos geworden."
    „Das ist Nonsens. Du hast ihn nicht wirklich gekannt, du weißt nicht, was für ein Mensch er war. Ich habe mich erkundigt. Er war ein verkrachter Anwalt, ein Mann, der sich mit dem schmierigsten Gesindel einließ, um ein paar Dollar zu verdienen."
    „Du hast kein Recht, dich über ihn zu mokieren... du, ein Rauschgifthändler!"
    „Sag, was du willst... im Unterschied zu Simpson bin ich in meinem Beruf erfolgreich!"
    „Als ob das ein Werturteil über den Charakter zuließe!"
    „Hast du die Zeitung gelesen?"
    „Mich interessiert nicht, was drin steht."
    „Baker war vorhin bei mir."
    „Baker?" fragte sie erstaunt. „Wie kann er denn wissen..." Sie unterbrach sich und schwieg.
    „Er ist gestern dir, und heute Nacht Simpson gefolgt. Dein sauberer Freund hatte die Wohnungstür offengelassen. Das erlaubte Bakers Eindringen."
    „Soll das heißen..."
    „Baker weiß jetzt Bescheid. Er erfuhr, daß Joe dein Geliebter war, und er hörte, daß ich mit Rauschgift handle. All das verdanken wir Joe Simpsons willkommenem Besuch . . . diesem schmutzigen Erpresser, den du zu lieben vorgabst!"
    „Hat Baker die Tat... verfolgt?"
    „Lieber Himmel, nein. Wir haben ihn doch schon vorher verscheucht! Als sich die Tür hinter ihm schloß, glaubte ich zunächst, daß es ein Spitzel meines Konkurrenten aus der Bronx gewesen sei... aber ich täuschte mich."
    „Was wollte Baker von dir?"
    Tone nahm einen Schluck aus dem Glas. „Hunderttausend Dollar!"
    „Wofür?"
    „Dumme Frage. Er bot mir an, zu schweigen und keiner Menschenseele zu verraten, daß ich ein Mörder bin."
    „Ein Mörder?"
    „Naja, er hat's zwar nicht gesehen... aber er glaubt ganz fest, daß ich Simpson erledigt habe. Du kannst ihm diese Folgerung nicht verübeln. Sie liegt auf der Hand."
    „Aber es ist trotzdem nicht die Wahrheit!"
    „Nein, es ist nicht die Wahrheit", stimmte er zu. „Hätte ich ihm das sagen sollen? Ich habe natürlich versucht, mich mit ein paar lahmen Entschuldigungen aus der Affäre zu ziehen, aber er hat mir nicht geglaubt."
    „Ich hätte nie für möglich gehalten, daß er fähig ist, eine Erpressung zu begehen. Warum hast du ihn nicht hinausgeworfen?"
    „Du vergißt, daß er eine Gefahr für uns bedeutet. Ich habe ihm sogar zugesichert, daß er das Geld bekommt."
    „Du willst ihm hunderttausend Dollar geben?"
    „Ich denke nicht daran. Aber ich muß zunächst einmal etwas Zeit gewinnen. Daher sagte ich ihm, daß er sich bis übermorgen gedulden muß. Leider hat er meine Absichten durchschaut. Er will nicht in seine Wohnung zurückkehren. Ich baue jedoch darauf, daß er versuchen wird, mit dir in Verbindung zu treten. Er sagte mir übrigens, daß er schon einmal hier angerufen habe."
    „Das Telefon hat ein paarmal geklingelt. Ich habe mich nicht gemeldet. Mir fehlt die Kraft dazu. Dabei mußte ich immerfort an die Polizei denken..."
    „So?" fragte er spöttisch. „Ich denke, du kannst deinen geliebten Joe nicht vergessen?"
    „Das kann ich auch nicht."
    „Ich habe Baker erklärt, daß du nicht zu Hause seiest. Das war, wie ich jetzt einsehe, ein gravierender Fehler. Meine ganze Hoffnung beruht darauf, daß er sich ein zweites Mal meldet."
    „Wie meinst du das?"
    „Da er in der Riesenstadt mühelos untertauchen kann, ist es wichtig, mit ihm in Kontakt zu treten. Er muß abtreten, das ist doch klar!"
    Carol schloß die Augen. „Das ist zuviel. Ich fürchte mich. So geht es nicht weiter..."
    „Es gibt kein Zurück, Baby."
    Sie schlug die Augen auf. „Nenne mich nicht Baby!" sagte sie wütend.
    Er verkniff die Augen und sagte leise, aber bestimmt: „Du vergißt, daß ich die Macht habe, dich zu vernichten! Eigentlich müßte ich dich hassen... aber statt auf Rache

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