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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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Norden schloss sich das Viertel an, in dem Laila Hansens kleines rotes Einfamilienhaus oben am Utterslev Torv lag.
     
    Es gab keinen Zweifel, wo man die Leiche gefunden hatte.
    Piver war auf ein unbebautes Grundstück von circa vierzig mal sechzig Metern Größe geworfen worden, das auf der einen Seite von einem Stahlzaun begrenzt wurde. Die anderen beiden Seiten stießen an eine halb verfallene Hauswand mit Dachüberstand und an die schwarze Betonmauer irgendeiner Firma. Zur Straße hin ragten einige Betonklötze aus dem Boden, die verhindern sollten, dass die Leute mit dem Auto auf das Grundstück fuhren. Das hatte jedoch niemanden davon abgehalten, allen möglichen Unrat auf dem Grundstück zu entsorgen. Ein gigantisches Mikado aus verrosteten Rohren, Geröll, Bauschutt, ein altes Sofa, bei dem die Federn aus dem Bezug stachen, und ein kaputtes Waschbecken aus Porzellan lagen zwischen kleinen, blattlosen Büschen. Sogar Schilf stand an einem kleinen Wasserloch, auf dessen Oberfläche graugrüne Ölflecken schimmerten. Zwischen den Betonklötzen stand eine einsame Straßenlaterne aus den 30er-Jahren, daneben ein gelber Fisch aus Holz mit der Aufschrift Abfall, nein danke! Axel erinnerte sich daran, dass auf dem Grundstück früher einmal eine ziemlich suspekte Autowerkstatt gestanden hatte, die schließlich einem Zwangsabriss zum Opfer gefallen war.
    Jetzt war vor lauter Polizisten kaum noch ein Durchkommen. Nicht nur Uniformierte, Kriminaltechniker, Rettungsdienst und der Gerichtsmediziner waren bereits vor Ort, sondern auch alles, was Rang und Namen hatte, von Rosenkvistüber Corneliussen bis hin zum Staatsanwalt und den PET -Leuten. Sie standen in einem mehr oder weniger geschlossenen Trupp herum und demonstrierten, was sie waren: Fremdkörper in dem Bereich der Polizeiarbeit, in dem man riskierte, sich die Finger schmutzig zu machen. Die Einzige, die sich nicht zu der kleinen Gruppe gesellt hatte, war Henriette Nielsen. Axel entdeckte sie im Gespräch mit den Technikern und dem Schweden an der Stelle, wo er die Leiche vermutete.
    Sie nickte ihm zu, und er meinte, wieder den etwas niedergeschlagenen Ausdruck in ihrem Gesicht zu bemerken, den er als Anzeichen dafür deutete, dass der Fall und seine Entwicklung ihr nicht behagten.
    Axel blickte zu Boden.
    Die Person, die Enver Davidi getötet hatte, war mit dem Mord an Piver in die nächst höhere Liga der Gewalttätigkeit aufgestiegen. Vorausgesetzt, es war derselbe Täter. Pivers Gesicht war fast bis zur Unkenntlichkeit zerschlagen. Er war mit Kabelbinder an den Händen und mit Gaffa-Tape an den Fußgelenken gefesselt. Ein Streifen Tape verband die hinter dem Rücken gefesselten Hände mit den zusammengebundenen Füßen, und der Mund war ebenfalls mit Gaffa zugeklebt. Die Nase war gebrochen, das Gesicht von schwarzen Flecken und blutunterlaufener blauer Haut überzogen, das Weiß der Augen leuchtete unter den geschwollenen Lidern und den aufgeplatzten Brauen.
    Henriette Nielsen, die Handschuhe und Schutzkleidung trug, fragte nach den Augen und dem Mal am Hals, das der Schwede gerade untersuchte.
    »Tja, er wurde erwürgt, aber vorher hat er wirklich noch einiges mitgemacht. Er ist ziemlich ausgekühlt, aber ich glaube nicht, dass er schon lange hier liegt.«
    Henriette Nielsen nickte.
    »Nein. Offenes Gelände, jede Menge Spaziergänger mit Hunden. Er ist von der Straße aus sichtbar.«
    Axel wandte sich an Darling.
    »Wie weit entfernt liegt Lindbergs Wohnung?«

    »Dreihundert Meter.«
    »Was ist mit den Technikern, haben sie in seiner Wohnung etwas gefunden?«
    »Ich habe noch nichts von ihnen gehört, aber wir können rübergehen, wenn wir hier fertig sind.«
    Jemand tippte Axel auf die Schulter, und als er sich umdrehte, blickte er direkt auf die schwarzen Poren an Rosenkvists Kinn. Hinter ihm stand Corneliussen und schmunzelte.
    »Ich dachte, wir hätten eine Abmachung, Axel.«
    »Haben wir auch.«
    »Die Presse. Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt, als ich sagte, dass wir kein Interesse daran hätten, in dieser Sache irgendwelche Informationen in der Presse zu finden.«
    Das hier war verdammt noch mal nicht zu fassen. Henriette Nielsen und Kettler standen so nah, dass sie hören konnten, was gesagt wurde. Auch die anderen um sie herum schwiegen mit einem Mal.
    »Daran habe ich mich gehalten.«
    »Wie kommt es dann, dass ich nur TV 2 News einschalten muss, um zu erfahren, was die beiden Polizisten, die du verhört hast, in der Nacht von

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