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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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Versicherungspolice für einen Wagen, einen Pass und ein Bündel Kontoauszüge, zweiSchlagstöcke, eine antike Pistole, einen umfassenden Schriftverkehr mit linksradikalen Gruppen in Hamburg, einen sehr alten Joint, wie Axel feststellte, als er das trockene Papier berührte und spürte, wie der Tabak knisternd zwischen seinen Fingern zerfiel, die Harddisk eines stationären PC s, drei Handys und diverse Briefe und persönliche Papiere.
    Die Techniker zogen ab und ließen den Karton mit den persönlichen Papieren für Axel und Darling zurück.
    Sie mussten wieder ins Präsidium, aber Axel hatte ein Treffen mit Henriette Nielsen vereinbart, die Neuigkeiten über die Reaktionen im Milieu am Blågårds Plads hatte. Darling war verärgert.
    »Warum denn jetzt? Sollen sie doch zusehen, wie sie mit ihren Drogenhändlern fertig werden.«
    Sollte er Darling von dem Treffen mit Moussa erzählen? Nein, das musste warten, bis er mehr wusste.
    »Weil es wichtig sein kann.«
    »Und warum überlässt du das nicht dem PET ? Für uns geht es jetzt um Lindberg. Wir müssen rausfinden, wo Piver getötet wurde und wo die Aufnahme ist. Das hat allerhöchste Priorität. Du warst doch selber ganz scharf darauf, diesen Lindberg an die Wand zu nageln.«
    »Da hätte ich auch nach wie vor kein Problem mit.«
    Axel kaute auf einem Nagel und blätterte in Lindbergs Papieren.
    »Und was spricht dann jetzt auf einmal dagegen?«
    »Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Nur ein Gefühl, nichts weiter.«
    »Aber jetzt spielt hier die Musik, und ich hätte dich gerne dabei, wenn wir das Verhör zu Ende bringen.«
    »Nachher. Ich würde mir jetzt lieber noch einmal den Fundort vornehmen und mit den Technikern sprechen. Und außerdem müssen wir alle vernehmen, die Piver kannten – er kann ja noch mit jemandem Kontakt gehabt haben, bevor er ermordet wurde.«

    Darling schüttelte den Kopf.
    »Herrgott, mit dir kann man wirklich nicht arbeiten.«
    Axel hatte einfach Zweifel. Martin Lindberg hatte vielleicht Enver Davidi ermordet, aber nicht den jungen Autonomen – das passte nicht zusammen. Außerdem sprach die heftige Gewaltanwendung dafür, dass sie nach einem Mann mit einer etwas anderen Statur suchten.
     
    Ein Schlüssel wurde ins Türschloss gesteckt, die Tür ging auf, und im Rahmen erschien Liz, das hochgewachsene blonde Mädchen aus der Wohngemeinschaft in der Nørrebrogade, das Darling vernommen hatte. Sie trug einen grellroten Ostfriesennerz, dessen Kapuze sie tief ins Gesicht gezogen hatte, und erst als sie den Regenschutz zurückschob, entdeckte sie die beiden Männer.
    »Was zum …?«
    Sie ließ die Einkaufstüte fallen, die sie in der Hand hielt, fuhr herum, als wolle sie abhauen, ließ dann aber die Schultern sinken. Ihr Blick fiel auf die Tür und die Wand neben dem Rahmen, die mit Fingerabdruckpulver bestäubt waren.
    »Was macht ihr hier?«, jammerte sie.
    Darling ging zu ihr hin.
    »Tatsächlich haben wir gerade über Sie gesprochen, aber wir können Ihnen wohl dieselbe Frage stellen? Also, was machen Sie hier?«
    »Ich bin mit Martin verabredet.«
    »Und Sie haben einen Schlüssel?«
    »Ja.«
    »Okay, das müssen Sie näher erklären.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Haben Sie ein Verhältnis mit ihm?«
    »Was zum Teufel machen Sie hier? Worum geht es hier eigentlich?«
    »Es geht darum, dass Martin in Polizeigewahrsam ist und große Schwierigkeiten hat, glaubhaft darzulegen, was er in denletzten vier Tagen gemacht hat, insbesondere zu ganz bestimmten Zeitpunkten, die in einem Mordfall von Bedeutung sind. Und zwar in dem Mordfall, in dem Sie uns vor vier Tagen zum ersten Mal über den Weg gelaufen sind. Und jetzt tauchen Sie hier auf. Ich glaube, Sie sollten sich setzen und uns erklären, was hier los ist.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Martin und ich arbeiten zusammen an einem Projekt, bei dem es um Frauen aus Osteuropa geht. Er hat doch verdammt noch mal nichts mit einem Mord zu tun. Er brennt dafür, Menschen in Not zu helfen.«
    »Und was wollten Sie jetzt hier?«
    »Wir haben schon vor einiger Zeit verabredet, dass wir heute zusammen kochen und die Strategie besprechen, nicht zuletzt gegenüber euch Schweinen, die die Mädchen festnehmen und einfach aus dem Land schmeißen.«
    Darling ignorierte die Bemerkung.
    »Sie sind also während der letzten Tage nicht mit ihm zusammen gewesen?«
    »Nein, war ich nicht.«
    Axel schaltete sich ein.
    »Kennt er Peter Smith?«
    »Das glaube ich nicht, vielleicht ist er ihm

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