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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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reagierte nicht.
    »Haben Sie auch einen Schlüssel zu Sonnes Wohnung? Schlafen Sie auch mit ihm? Piver, Lindberg, Sonne. Sie sind ganz schön leicht zu haben, was?«
    Sie sah ihn wütend an.
    »Ich habe absolut nichts mit ihm zu tun.«
    Axel stand auf, ließ den Blick durch das Schlafzimmer wandern und bemerkte, dass die Tür zur Hintertreppe nur angelehnt war – sie war aufgebrochen worden.
    »Was zum Teufel machen Sie hier?«
    »Warum sollte ich Ihnen helfen?«
    »Weil ich versuche, den Mörder Ihres Freundes zu schnappen.«
    »Indem Sie Martin ins Gefängnis bringen? Obwohl Sie wissen, dass er niemanden getötet hat? Martin kann es nicht gewesen sein, er würde so etwas niemals tun. Sie hassen ihn, Sie haben auf ihn geschossen und als Zeuge gegen ihn ausgesagt, und dann ist er ins Gefängnis gekommen.«

    Sie sah aus, als wollte sie ihm ins Gesicht spucken, aber er legte ihr eine Hand auf den Mund.
    »Spucken Sie mich lieber nicht an, das würden Sie bereuen. Hören Sie mir lieber zu. Ich bin nicht darauf aus, Lindberg irgendetwas anzuhängen, das er nicht getan hat. Er ist bereits wieder frei. Und wir haben einen neuen Verdächtigen. Und Sie befinden sich gerade in dessen Schlafzimmer.«
    Axel zog sie hoch und drückte sie gegen die Schranktür. Sie sah plötzlich vollkommen erschöpft aus.
    »Sie müssen hier raus, und zwar schnell, aber zuerst erzählen Sie mir, was Sie hier machen.«
    Axel hörte, wie die Tür zum Hinterhof zuschlug.
    Sie flüsterte.
    »Er war letzten Freitag bei uns, nachdem ihr gegangen wart. Rosa hat ihm Pivers Nummer gegeben.«
    »Was suchen Sie hier?«
    »Ich habe gehofft, ich könnte etwas finden«, sagte sie mit Enttäuschung in der Stimme.
    Auf der Hintertreppe waren Schritte zu hören.
    »Was wollten Sie finden?«
    Sie sah ihn fragend an.
    »Irgendetwas. Briefe, Adressen, was auch immer.«
    »Und was wollten Sie damit?«
    »Martin hat mal gesagt, Sonne sei zu allem imstande. Und er hatte ja auch als Erster mit uns gesprochen und wollte Piver unbedingt finden. Ich dachte, es gäbe hier vielleicht etwas, das Martin helfen könnte. Ihr unternehmt ja nichts.«
    »Aber Sie haben nichts gefunden?«
    »Nein.«
    Die Schritte im hinteren Treppenhaus kamen näher. Axel packte sie unter dem Arm und schob sie in den Flur.
    »Wenn ich innerhalb der nächsten Minute nicht Okay rufe, rennen Sie nach unten und schreien Polizei, die Kollegen werden Ihnen sofort helfen.«
    Er ging zurück und hielt sich so dicht wie möglich an denWänden, wo die Dielen weniger knarrten. Dann warf er einen kurzen Blick auf die Hintertreppe. Wenn die Person auf dem Weg die Treppe herauf die aufgebrochene Tür entdeckte, wäre sie gewarnt. Dann machte sie sich entweder sofort aus dem Staub, oder sie wäre auf eine Auseinandersetzung mit einem Angreifer eingestellt. Wenn sie die Wohnung kannte, würde sie sich von links hereinschleichen und damit rechnen, dass jemand hinter der Tür lauerte. Axel setzte auf einen Überraschungsangriff. Er stellte sich direkt hinter die aufgebrochene Tür, die Pistole im Anschlag und lauschte. Die Schritte kamen näher.

57
    Zögerlich, noch ein paar Meter. Jetzt hatten die Schritte den Absatz erreicht.
    Die Atemzüge einer anderen Person. Axel konnte sein Herz schlagen hören, aber ausnahmsweise einmal war es ein schönes Gefühl. Er verhielt sich vollkommen ruhig, hatte alle Zeit der Welt. Je mehr Zeit verstrich, desto nervöser musste die Person auf der anderen Seite werden.
    War sich Sonne darüber im Klaren, dass sie hinter ihm her waren? Oder glaubte er, es seien Einbrecher in der Wohnung? Fuck, der Polizeifunk, dass er daran nicht gedacht hatte! Er hatte ihn natürlich abgehört und wusste Bescheid, aber was wollte er dann hier?
    Die hölzernen Stufen der Hintertreppe knarrten, und Axel wusste, dass die Person da draußen in diesem Moment ihre Position änderte. Jetzt.
    Er sprang vor.
    »Keine Bewegung!«
    Zwei Stufen unter ihm auf der Treppe stand Henriette Nielsen mit Pistole im Anschlag und zielte auf ihn. Er sah ihr Gesicht, den Lauf der Waffe mit dem Finger am Abzug und wusste,dass er nur Bruchteile einer Sekunde vom Tod entfernt gewesen war. Die blauen Augen blickten hoch konzentriert und steinhart, und Axel traf der Gedanke, dass er tot gewesen wäre, bevor er selbst hätte schießen können, wie ein Keulenschlag.
    » Shit , was machen Sie denn hier?«, Axel ließ die Waffe sinken.
    »Ich bin in unserer Wohnung am Pladsen gewesen und habe das Band der Überwachungskamera

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