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Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich

Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich

Titel: Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Graf-Riemann
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du jetzt drin?«
    »Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mir die Maschine leisten konnte. Aber seit ich sie habe, jedes Jahr.«
    »Und die Alte? Babuschka?«
    »Nenn sie nicht Babuschka. Sie heißt Mila. Ich habe sie vor ein paar Jahren kennengelernt. Damals lebte ihr Mann noch. Vor einem Jahr ist er gestorben, wahrscheinlich an einer Lungenentzündung. Mila ist sehr krank.«
    »Hast du ihr Medikamente gebracht?«
    »Ja. Schmerzmittel vor allem.«
    »Krebs?«
    »Die Schilddrüse. Sie hat dicke Knoten überall am Hals. Ich wollte sie in ein Krankenhaus bringen, aber sie weigert sich. Also werde ich dieses Jahr noch einmal hineinfahren, um nach ihr zu sehen.«
    »Und was hat sie dir mitgegeben?«
    »Sag mal, warst du beim KGB ?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil du mich ausfragst. Oder würdest du das anders nennen? Ich erzähle und erzähle hier, und du schlürfst deinen Kaffee, paffst dein stinkendes Kraut und schweigst wie ein Grab. Woher kommst du? Was machst du in der Zone, und weshalb hast du keine Arbeit, wie ein normaler Mensch?«
    »Was ich in der Zone mache, kannst du dir denken. Ein Wunder, dass wir uns noch nie dort begegnet sind.«
    »Ein Plünderer bist du also, ein Leichenfledderer.«
    »Nenn es, wie du willst. Leichen hab ich jedenfalls noch keine gefunden bei meinen Besuchen. Ich gehe nicht in die Häuser der Leute. Die sind alle schon leer geräumt. Ich zerlege die Lastwagen, die da zur Hälfte ausgeschlachtet herumstehen, und das, was von den Helikoptern noch übrig ist. Dafür bin ich sozusagen Spezialist. Sind nicht mehr so viele verwertbare Teile da, aber noch finde ich immer wieder etwas, das ich zu Geld machen kann. Das ist jetzt mein Beruf.«
    »Du kennst dich mit den Helis aus?«
    »Die Tschetschenen können alles brauchen. Die bauen sich ihre Hubschrauber aus lauter Schrottteilen selbst zusammen. Wie hoch die Teile verstrahlt sind, ist denen total egal. Dort ist immer Krieg.«
    »Kannst du die Dinger auch fliegen?«
    »Ich glaube schon, dass ich es noch könnte. Ich hab’s jedenfalls mal gekonnt …«
    »Warte mal«, unterbricht ihn Luba. »Da vorne sitzen zwei Jungs, die ich aus dem Motorrad-Club kenne. Ich sag mal Hallo, bin gleich wieder da.«
    Wiktor sieht ihr nach. Sie hat beide Hände in die hinteren Hosentaschen geschoben. Ihre Hüften sind sehr schmal. Wiktor kann der Versuchung nicht widerstehen und greift in ihren Rucksack, den sie vergessen hat mitzunehmen. Er fingert ein speckiges vergilbtes Blatt Papier aus dem Umschlag und wirft einen raschen Blick darauf.
    Als Luba nach einigen Minuten zurückkommt, geht Wiktor Hände waschen. Er muss nachdenken. Sein Instinkt sagt ihm, dass diese Zeichnung, die die Alte Luba mitgegeben hat, eine Bedeutung hat, dass sie wichtig ist. Er kann nicht sagen, warum. Er spürt es einfach. Aber wie soll er an diese Kratzbürste Luba herankommen? Er entscheidet sich dafür, einfach ehrlich zu sein.
    »Luba, Mädchen«, setzt er an, als er wieder am Tisch sitzt.
    »Was denn?«
    »Ich glaube, ich kann dir helfen.«
    »Wobei denn?« Luba sieht ihn belustigt an.
    »Mit dieser Karte von der Alten.«
    »Du hast in meinen Sachen gewühlt?«, schreit Luba. »Was fällt dir ein?« Sie reißt den Rucksack an sich, prüft, ob das Blatt noch im Umschlag steckt.
    »Es ist alles da, mach dir keine Sorgen«, versucht Wiktor zu beschwichtigen.
    »Das kommt also dabei raus, wenn man jemandem den Arsch rettet?«, zischt sie ihn an. »Hast du deine Moral da drinnen gelassen, in der Zone? Abschaum bist du geworden, du Ex-Heli-Flieger. Muss ich jetzt auch noch mein Geld nachzählen?«
    »Hey, hey, hey, beruhige dich, Lubotschka.«
    »Nenn mich nicht so! Du bist nicht mein Freund!«
    »Ich bin dein Freund, Mädchen. Und ich kann dir helfen. Mit dem Papier der Alten. Vielleicht weißt du ja gar nicht genau, was sie dir da gegeben hat. Ich hab da so eine Idee. Und vielleicht war ich tatsächlich beim KGB oder habe Freunde, die dabei waren. Die kriegen alles raus. Die haben Kohle und sind immer noch richtig mächtig. Glaub’s mir. Du wirst vielleicht noch Freunde brauchen.«
    »Was weißt du schon, Klugscheißer. Ich bin bisher ganz gut ohne dich zurechtgekommen. Ich brauche niemanden. Und wenn, dann bestimmt nicht so einen Betrüger wie dich.«
    »Mädchen, wenn ich noch meine Agentenkamera hätte, dann hätte ich das Ding schon abfotografiert, und bis du dahinterkämst, was es mit der Zeichnung auf sich hat, wäre ich schon über alle Berge und hätte den Schatz

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