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kommt wie gerufen

kommt wie gerufen

Titel: kommt wie gerufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Wind von Tirpaks Tätigkeit bekommen würden, und es war kein Zufall, daß einige von Tirpaks Informationen in jüngster Zeit verschollen waren. Ein Wunder, daß Tirpak so lange Zeit unentdeckt hatte arbeiten können. Jetzt lief er mit der Zeit um die Wette, und Carstairs mußte sich eingestehen, daß er besorgt war. Er wußte, wie Aktion zwei sich abwickeln mußte, wenn alles klappen sollte, kannte das schäbige Fotostudio in Costa Rica, in dem Tirpaks umfangreiches Material auf Mikrofilme übertragen wurde, worauf Tirpak damit die Fahrt nach Mexiko antreten würde, um die Mikrofilme bei de Gamez zu hinterlegen, denn Tirpak war in den Vereinigten Staaten persona non grata.
    Dieses Gerücht mußte zu Tirpaks eigener Sicherheit aufrechterhalten werden. Waren die Mikrofilme erst in Mexiko angelangt, dann waren sie aus Tirpaks Händen, und der Rest oblag Carstairs und seinem Touristen. Aber Tirpak hätte Costa Rica längst erreichen müssen.
    Nervös rauchte Carstairs sic h eine Zigarette an. Da öffnete sich die Tür und Carstairs zwang sich sofort, jedes Anzeichen seiner inneren Unruhe zu unterdrücken. »Ja, Bishop«, sagte er.
    Bishop grinste. »Tirpak ist in Costa Rica angekommen.«
    Carstairs reagierte explosiv und kurz. »Gott sei Dank!« stieß er aus und fuhr wütend fort: »Weshalb hat das so lange gedauert?«
    »Seine Meldung wird eben dechiffriert«, antwortete Bishop. »Sie wird in genau fünf Minuten hier sein.«
    Fünf Minuten später las Carstairs stirnrunzelnd Tirpaks Bericht. Es war der längste, den Tirpak sich jemals gestattet hatte, aber Costa Rica war auch seit acht Monaten der sicherste Ort für ihn. Tirpak meldete, daß sich Castros rotchinesische Freunde für ihn interessierten und er es für angebracht hielt, unterzutauchen. Sämtliche Dokumente wurden planmäßig behandelt und würden ausreichend getarnt nach Mexico-City weiterbefördert. Tirpak wollte seine Spur vor der Gegenseite dadurch verwischen, daß er ein oder zwei Wochen in Costa Rica blieb. Carstairs könne unbedingt (wiederhole: unbedingt!) damit rechnen, daß die Mikrofilme zwischen dem 12. und 18. August in Mexico-City eintrafen.
    Nachdem Carstairs die Meldung zum drittenmal gelesen hatte, legte er das Blatt beiseite. Tirpak hatte offenbar eine ungemütliche Zeit hinter sich, sonst würde er nie in Costa Rica untertauchen wollen, um >die Spur zu verwischen<. Mit anderen Worten, ihm wurde der Boden unter den Füßen heiß. Er mußte genau beschattet worden sein, wenn eine Fortsetzung seiner Reise die Gefährdung aller Unterlagen und auch eines jeden Agenten bedeutete, mit dem er in Verbindung trat.
    Aber Tirpak war ein alter Hase, der keine leichtfertigen Versprechen abgab. Carstairs hatte unbeschränktes Vertrauen zu Tirpaks Einfallsreichtum, und wenn Tirpak zusagte, daß die Mikrofilme zwischen dem 12. und 18. August in Mexico-City sein würden, dann konnte man sich darauf verlassen. Jetzt mußte Carstairs seinen Touristen einschalten.
    »Bishop«, sagte er und schob die fünf Fotos auf seinem Schreibtisch zurecht. »Bishop, Sie wissen, worum es geht. Welchen würden Sie wählen?«
    Bishop setzte sich und studierte die fünf Aufnahmen sorgfältigst.
    »Ich fürchte, daß ich nicht so viel Fantasie habe wie Sie. Für mich sehen sie alle wie typische amerikanische Vergnügungsreisende aus.«
    Carstairs seufzte. »Man soll einen Menschen ja nie nur aufgrund seines Gesichts beurteilen, aber dieser Bursche sieht für meinen Geschmack zu willfährig aus. Geschäftsmann im Ruhestand, ausgezeichnete Familie, aber der Charakter ein wenig – labil, will mir scheinen. Wer weiß, ob er es sich verkneifen kann, ein wenig anzugeben, sobald er im Ausland ist. Der da könnte gehen, aber leider war er im Zweiten Weltkrieg in China. Wenn wirklich die Chinesen Tirpak auf den Fersen sind, können wir diesen Mann nicht einsetzen.«
    »Und die Frau?« fragte Bishop aus müßiger Neugier. Carstairs’ Menschenkenntnis verblüffte ihn immer wieder.
    »Zu jung. Wenn sie schon keinerlei Vorkenntnisse hat, muß sie zumindest über fünfundvierzig sein. Mein Tourist muß hundertprozentig überzeugend wirken.«
    Bishop tippte auf das vierte Bild. »Und wie wäre es mit dieser?«
    »Mmm.« Carstairs studierte das Gesicht. »Humorlos zwar, aber nicht übel. Strenger Typ, wird ihren Auftrag ausführen, sich mit keiner Menschenseele anfreunden und vermutlich mit niemandem sprechen.« Sein Blick fiel auf die Angaben unter dem Foto.
    »Charlotte Webster, Alter:

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