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Komponente Calthur

Komponente Calthur

Titel: Komponente Calthur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Seegebiet seinerseits eine durchschnittliche Tiefe von achthundertzwanzig Meter aufwies.
    Die Priester des Sehenden Calthur waren schon vor zwanzig Jahren bei Erdöl-Versuchsbohrungen auf diese gewaltige Gesteinsblase gestoßen. Sie hatte Erdgas enthalten.
    Erst später war man dazu übergegangen, die Untermeeresgrund-Blase zu entlüften, den Verschlußzustand herzustellen und allmählich einzudringen.
    Es handelte sich im Prinzip um fünf untereinander verbünde Hohlräume mit einer durchschnittlichen Höhe von fünfhundertsiebzig Meter.
    Nunmehr führten drei Schächte durch das Felsgestein. Sie en deten auf dem Meeresboden, wo über jedem Schacht eine norma le Unterwasser-Bohranlage stand. Man hatte sie angeblich in dieser beachtlichen Tiefe stehen lassen, weil die Demontage nach den erfolglos verlaufenen Bohrungen viel zu teuer gewesen wäre.
    Das war eine Begründung, die selbst der ärgste Zweifler anstandslos akzeptieren mußte, zumal die alten Bohrkuppeln jetzt als meeresbiologische Labors Verwendung fanden.
    Großartiger hätte man die drei einzigen Zugänge zu der insgesamt 4,8 Kilometer langen Gesteinsblase nicht tarnen können.
    Wen konnte es da wundern, daß uns der Naahrgar nicht gern ziehen ließ.
    Oben angekommen, hatten wir eine starke Druckschleuse zu passieren. Sie war gut getarnt. Erst fünf Minuten später betraten wir die angebliche Bio-Station.
    Sie besaß handelsübliche Schleusen für Nachschubgüter aller Art. Vor einer der Schleusen gab es einen Liegeplatz für Versorgungs-U-Boote. Man konnte sie mit Hilfe eines ausfahrbaren Hochdruckschlauches trockenen Fußes erreichen.
    »Ich möchte das Boot sehen und vor der Abfahrt inspizieren«, forderte ich schroff. »Sie haben viel Zeit verloren, Naahrgar. Die Lichtflutbombe könnte längst gesichert sein.«
    »Darum geht es«, mischte sich Sadonelli ein. »Wer garantiert uns, daß Sie uns den Kodebegriff auch wirklich durchgeben?«
    »Mißtraust du mir etwa, Lümmel?« herrschte ich ihn an.
    »Keine Sekunde.«
    Ich lachte schallend. Hannibal hütete sich, nur einen Ton zu sagen. Er bekam ohnehin kaum noch Luft. Die Injektionen wirkten nicht mehr.
    »Das fasse ich als Kompliment auf«, lachte ich. »Hör zu, Bu be! Mein Ruf ist mir besser bekannt als anderen Leuten. Ich weiß, was man von mir hält. Aber man kann Marcus Owen Toterlay nicht nachsagen, er hätte jemals sein Wort gebrochen. Und du hast mein Wort, daß ich den richtigen Kode per U-Funk mitteile, sobald ich aus dem Bereich eurer Abwehrwaffen bin. Ich möchte nicht in letzter Sekunde versehentlich einen Jagdtorpedo in den Druckkörper bekommen, verstanden? Du hast mein Wort! Du erhältst sogar ein zweites Versprechen. Ich werde dich beim ersten Wiedersehen verprügeln.«
    Das Gesicht des Naahrgar blieb so ausdruckslos, wie die Gesichter der anderen anwesenden Männer. Keinen unter ihnen konnte ich telepathisch testen. Jeder war ein parapsychisches Neutrum.
    »Um das festzustellen, Professor …«
    »Was?« unterbrach ich ihn scharf.
    »Den Wahrheitsgehalt Ihrer Versprechen. Um das festzustellen, haben wir einige Zeit benötigt. Wissen Sie, Toterlay, wenn wir schon damit rechnen müssen, trotz unserer Großzügigkeit von Ihnen betrogen und vernichtet zu werden, hätten wir Sie auch hierbehalten können. Die Besatzung wird die Laborhallen selbstverständlich räumen. Dort liegt ein zweites U-Boot. Wir werden uns damit in Sicherheit bringen. Nur ein Freiwilliger bleibt unten, um mit dem positronischen Schlüssel Ihren Kodespruch abstrahlen zu können.«
    »Prächtig. Ein tapferer Bursche.«
    »Es handelt sich um Dr. Efram Tineti. Sie kennen ihn. Er hat Sie im Mondbahnhof erwartet. Er möchte seine Tauglichkeit beweisen.«
    Ich ahnte, daß dies Tinetis Tod bedeuten würde, versuchte aber nicht, den Gedankeninhalt des wahrscheinlich verzweifelten Mannes zu erfassen.
    »Sie werden ihn nicht umbringen, nicht wahr?« erkundigte sich der Naahrgar sanft. »Mir scheint nämlich, als könnten Sie ihn gut leiden. Nein, brausen Sie nicht wieder auf. Ich bin ein guter Psychologe. Sie fühlen sich etwas in seiner Schuld, weil Sie ihn geteert und gefedert haben.«
    »Ich bringe nur solche Leute um, die mir im Wege stehen.«
    »Das wollen wir zu Ihren Gunsten hoffen. Und nun ziehen Sie Ihres Weges, Professor Toterlay. Wenn Sie uns verraten, werden wir alle Machtmittel des Sehenden Calthur einsetzen, Sie zu finden. Unterschätzen Sie das nicht! Wir werden jede Ihrer Behauptungen durch unsere

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