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Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)

Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition)

Titel: Konaklub, 1, Freundin fürs Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inger Frimansson
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Stelle gleich übergeben könnte.
    Boja ritt im Schritt mit Golden Angel auf den kleinen Pfad, der weiter hinten in den Wald führte. Es gab viele schöne Reitwege in der Nähe.
    »Ich zuerst, okay?«, sagte sie. »Danach tauschen wir.«
    »Ja, prima«, flüsterte Frossa.
    Sie sah Boja hinterher, die davonstürmte. Sie hatte Schwierigkeiten, das Pferd zu bremsen. Golden Angel wollte am liebsten gleich losgaloppieren. Aber man musste ein Pferd erst warm werden lassen und durfte nicht gleich losrasen. Frossa war den Tränen nahe. Aber wie war das mit dem Konaklub? Man sollte doch mutig sein, wenn man da Mitglied war, oder? Doch, das sollte man.
    Ihr fiel ihr kleiner Reim wieder ein, den sie gedichtet hatte, während sie auf Elofssons Häuschen zugekrochen war.
    »Mach mich mutig und mach mich stark, das ist kein Spaziergang durch den Park, ich will hier weg ohne einen Schlag …« Ein Kona-Reim. Sie musste es einfach versuchen. Aber natürlich wusste sie auch, dass Golden Angel kein Pferd für Anfänger war. Sie saß wirklich in der Zwickmühle. Sie konnte sich nicht mehr rausreden. Dann würde Boja nicht mehr mit ihr befreundet sein wollen. Und das wäre schlimmer als alles andere.
    Sie ließ sich auf einen abgesägten Baumstamm sinken. Die Sonne wärmte ihren Rücken. Es war ganz still, keine Stimmen, kein Hufgeklapper waren zu hören. Nicht einmal die Vögel zwitscherten, so wie sie es den ganzen Morgen getan hatten. Frossas Augen füllten sich mit Tränen.
    Was soll ich nur machen?, dachte sie. Golden spürt doch sofort, dass ich Angst habe. Pferde können so etwas spüren.
    Sie musste schlucken. Ihr Hals war ganz trocken. Sie musste husten. Vielleicht bekam sie ja eine Erkältung? Das würde sie jetzt retten können. Zumindest fürs Erste.
    Der Boden erbebte und Golden Angel kam mit donnernden Hufen angaloppiert.
    »Huhu!«, brüllte Boja. Sie war ganz rot im Gesicht und hatte sich die Jacke aufgeknöpft. »Oh, ist das wunderbar!«
    »Ja«, Frossa stand auf.
    »Du bist dran!« Boja bremste Golden Angel und lachte ausgelassen.
    »Also, eine Gerte brauchst du heute nicht bei ihr.«
    Frossa zwang sich zu einem Lachen, aber es wollte nicht richtig funktionieren.
    »Was ist denn los mit dir?«, fragte Boja. »Alles okay?«
    Sollte sie was sagen? Sollte sie Boja gestehen, dass sie gar nicht reiten konnte? Sie sah in das runde und besorgte Gesicht ihrer Freundin. Nein. Das würde alles kaputt machen. Ihre Freundschaft. Den Konaklub. Das Reiten.
    »Alles prima«, sagte sie.
    »Musst du immer noch an diese Elin denken? Hör bloß auf damit. Sie ist es nicht wert!«
    »Ich weiß.«
    Boja saß ab.
    »Wir sind gleich groß, du musst die Steigbügel nicht einmal verstellen.«
    »Super.«
    Golden Angel stand mit zitternden Muskeln da. Frossa spürte, dass sie wieder loswollte. Das hier war nur eine lästige Pause, sie wollte laufen und laufen!
    »Ich halte auf der anderen Seite fest«, sagte Boja und hielt den Sattel fest, damit der beim Aufsitzen nicht verrutschte. Frossa stand mit dem rechten Fuß auf einem kleinen Buckel, das erleichterte ihr das Aufsitzen. Sie steckte den linken Fuß in den Steigbügel und schwang sich in den Sattel. Der war noch ganz warm von Boja.
    »Okay?«, fragte Boja.
    »Okay.«
    »Ich setze mich hierhin und warte auf dich.«
    Frossa konnte gerade noch die Zügel greifen, da galoppierte Golden schon los. Frossa klammerte sich verzweifelt am Sattel fest und versuchte, das Pferd zu bremsen. Aber es ging nicht. Sie war im vollen Galopp, das hatte Frossa noch nie zuvor ausprobiert. Nur ein bisschen Leichttraben.
    »Ruhig«, murmelte sie verkrampft. »Ruhig, du dummes Pferd.«
    Aber das Pferd hörte nicht auf sie. Na ja, vielleicht hörte Golden sie, aber es interessierte sie nicht. Ein Pferd konnte man nicht anlügen. Das spürte sofort, ob es einen geübten oder ungeübten Reiter auf dem Rücken hatte.
    Und jetzt hatte Golden Angel Frossa im Sattel, die Ungeübteste von allen. Zweige und Äste schlugen ihr ins Gesicht. Sie zerrte an den Zügeln, aber es half nichts. Golden donnerte in rasendem Tempo den Weg entlang. Der führte auf eine Aussichtsplattform auf einem kleinen Hügel. Sie waren da mal mit der Klasse grillen gewesen, als Marianne noch ihre Klassenlehrerin gewesen war.
    »Halt an, Golden, halt bitte an!« Sie schrie und brüllte. »Hörst du nicht, du sollst anhalten!«
    Und was würde passieren, wenn sie oben auf dem Berg waren? Würde Golden dann in derselben Mördergeschwindigkeit den Hang

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