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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ihr Schweißausbrüche bereitete. Die Gruppe der Grabkammerbediensteten, Männer wie Frauen, hatte sich zu einer Traube zusammengefunden, um die Wände sowie jede Einmündung auf der Strecke zu untersuchen. Sie befanden sich nun schon den größten Teil des Tages hier unten, auf den verschiedenen Ebenen der Grabkammergewölbe, und Verna wurde langsam müde. Unter normalen Umständen wäre sie um diese Zeit längst im Bett, und dort wäre sie auch jetzt am liebsten. Soweit es sie betraf, konnte diese ebenso übertrieben sorgfältige wie völlig gegenstandslose Untersuchung bis zum nächsten Tag warten.
    Cara dagegen wirkte alles andere als müde, sie wirkte entschlossen. Sie hatte sich in dieses »Problem unten in den Grabkammern«
    verbissen und war unter keinen Umständen bereit, davon abzulassen. Verna hätte ihr die Angelegenheit nur zu gerne überlassen, doch als sie Dario Daraya aufgesucht hatten, um ihn zu befragen, hatte er ihr Ansinnen nicht, wie Verna erwartet hatte, als unsinnig abgetan, sondern sich über die Frage durchaus beunruhigt gezeigt. Wie sich herausstellte, teilte er Caras beklemmenden Verdacht, hatte sich aber noch niemandem anvertraut. Den beiden erzählte er, er vermute stark, dass auch die Bediensteten sich gewisser Ungereimtheiten bewusst seien. In der gewaltigen Schar der Palastbedienten galten die Grabkammerbediensteten, wie Verna gehört hatte, als die Untersten der Unteren. Wer mit der Verantwortung für bestimmte wichtige Teile des Palasts betraut war, tat die Arbeit unten in den Kammern als primitiven, niederen Dienst für Stumme ab. Aber auch sonst wurden diese Leute gemieden, denn sie fristeten ihr Dasein mit einer Arbeit in Gegenwart von Toten, was ihnen den unsichtbaren Makel eingetragen hatte, abergläubisch zu sein.
    Nach Darios Worten hatte sie das zu scheuen und zurückgezogenen Menschen gemacht, die es vermieden, in den Gemeinschaftsbereichen zusammen mit anderen Angehörigen des Palastpersonals zu essen. Sie blieben unter sich und vertrauten sich niemandem an. Verna schaute ihnen zu, wie sie sich ein Stück weiter hinten im Flur lautlos in ihrer seltsamen Zeichensprache unterhielten. Da es ihre eigene Entwicklung war, vermochte niemand sie zu verstehen, mit Ausnahme Dario Darayas vielleicht. Sie hatte Cara gewarnt. Wenn sie wirklich Antworten wollte, musste sie sich im Hintergrund halten und dies Dario überlassen.
    Jetzt beobachtete sie, wie Dario mitten unter ihnen stand und mit ruhiger Stimme Fragen stellte. An bestimmten Stellen wurden die Leute um ihn herum sichtlich aufgeregt, zeigten mal hierhin mal dorthin und machten ihm Zeichen. Dario nickte gelegentlich und fuhr behutsam mit seiner Befragung fort, worauf einige der Grabkammerbediensteten ihn wieder mit ihrer stummen Sprache bestürmten.
    Schließlich kam er zurück. »Sie sagen, in diesem Flur sei alles in Ordnung. Hier ist alles bestens.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen bemerkte Cara: »Also, wenn sie nich-« »Aber«, fiel Dario ihr ins Wort, »in dem Gang dort drüben« - er wies nach rechts vorne - »stimmt angeblich etwas nicht.« Einen Moment lang musterte Cara das Gesicht des Mannes. »Gut, gehen wir und sehen es uns an.«
    Ehe Verna sie zurückhalten konnte, begab sich Cara entschlossenen Schritts zu der aus etwa anderthalb Dutzend Personen bestehenden Gruppe. Mehrere von ihnen schienen vor Angst fast in Ohnmacht zu fallen, als sie, ängstlich besorgt, was ihnen jetzt wohl blühte, erschrocken zurückwichen.
    »Dario sagt, eurer Meinung nach stimmt in dem Gang dort vorne etwas nicht.« Sie wies auf die Einmündung weiter vorn. »Der Ansicht bin ich auch, deswegen habe ich euch alle hergebeten, damit ihr mir erklärt, wie ihr darüber denkt. Ich weiß, dass ihr euch hier besser auskennt als jeder andere.«
    Ihre Bitte schien ihnen unangenehm zu sein. Cara ließ den Blick über die ihr entgegenblickenden Gesichter schweifen. »Als ich noch ein kleines Mädchen war, ist Darken Rahl zu mir nach Hause gekommen und hat meine Familie gefangen genommen. Er quälte meine Eltern zu Tode, sperrte mich für Jahre hinter Gitter und folterte mich, um mich zu einer Mord-Sith zu machen.« Sie drehte sich ein Stück zur Seite und schob das rote Leder an ihrer Hüfte ein wenig nach oben, um ihnen ihre lange Narbe quer über Taille und Rücken zu zeigen. »Das hier hat er mir angetan. Seht ihr?« Alle beugten sich vor, um die Narbe zu begutachten. Ein Mann streckte sogar die Hand aus, um sie zögernd zu berühren. Cara

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