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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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größte Mühe dabei geben. Dies war seine einzige Chance, zu lernen, was er brauchte, und die wollte er auf keinen Fall ungenutzt lassen.
    Er zog ein Blatt Papier heran, tauchte die Feder in die Tinte, dann beugte er sich darüber und machte sich daran, Bannformen aus einem aufgeschlagen neben ihm liegenden Buch abzuzeichnen. Ein ebenso großes wie ungelöstes Problem war die Frage des Zauberersandes. Der von ihm auswendig gelernten Abschrift zufolge, mussten die für das Öffnen des korrekten Kästchens benötigten Bannformen in Zauberersand gezeichnet werden, und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine fehlerhafte Kopie handelte oder nicht. Ohne diesen Sand würden die benötigten Banne einfach nicht funktionieren. Nun war Darken Rahl beim Öffnen des Kästchens der Ordnung in die Unterwelt hinabgesogen worden, und mit ihm der gesamte Zauberersand, den er für das Zeichnen des Banns verwendet hatte. Im Garten des Lebens, wo sich dies zugetragen hatte, war von diesem kostbaren Gut nichts mehr vorhanden. Wo einst der Zauberersand gelegen hatte, war jetzt nur noch nackte Erde. Nicci sah von einem anderen Buch auf, in dem sie gerade blätterte. »Hier gibt es einige Hinweise auf den Tempel der Winde.« Richard blickte auf. »Tatsächlich?«
    Sie nickte. »Weißt du, am meisten erstaunt mich daran, dass du behauptest, die Unterwelt durchquert zu haben, um dorthin zu gelangen.«
    Der Tempel war nur beim Aufleuchten eines Blitzes zu sehen gewesen, und während dieser Phase seiner Sichtbarwerdung war Richard über eine Straße zu ihm gelangt.
    »Tut mir leid, Nicci, aber zu diesem Thema habe ich Euch alles erzählt, was ich weiß.«
    »Hernach wurde der Tempel der Winde zu seinem Schutz in die Unterwelt verbannt, wo er nun irgendwo jenseits der Großen Leere seinen Standort hat. Zweck dieses Vorgehens war es, ihn in unerreichbare Ferne zu rücken.«
    »Aber damals waren die Bedingungen genau richtig, und er stand direkt vor mir. Ich konnte einfach über die Straße gehen und ihn betreten.« Mit einem abwesenden Nicken nahm sie ihre Lektüre wieder auf und ging weiter auf und ab. Schließlich blieb sie abermals stehen, einen ungeduldigen Ausdruck im Gesicht.
    »Es ergibt trotzdem keinen Sinn. Es ist unmöglich, durch die Welt der Toten von einem Ort zum anderen zu gelangen. Das Durchqueren der Leere ist ungefähr so, als wollte man den Ozean überqueren, indem man einfach am Strand entlangläuft und auf eine Insel am anderen Ende der Welt tritt, ohne den dazwischen liegenden Ozean zu befahren.« »Vielleicht steht der Tempel der Winde ja gar nicht so weit entfernt in der Unterwelt. Vielleicht liegt besagte Insel nicht am anderen Ende der Welt, sondern gleich in der Nähe des Strandes.« Nicci schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn es stimmt, was hier steht, und was du mir erzählt hast. Jeder dieser Querverweise besagt, dass der Tempel bei seiner Verbannung an einen sicheren Ort quer durch die Unterwelt geschickt wurde. Das ist etwa so, als hätte man ihn quer durch das Universum geschickt.«
    »Lord Rahl«, rief Cara von der Tür.
    Richard gähnte erneut. »Was gibt es denn, Cara?« »Ich habe einige Leute bei mir, die Euch dringend zu sprechen wünschen.«
    So sehr Richard sich auch nach einer Pause sehnte, mochte er doch seine Arbeit nicht unterbrechen. Wenn er Kahlan jemals wieder zurückhaben wollte, musste er über alles Bescheid wissen. »Es scheint wichtig zu sein«, setzte sie hinzu, als sie ihn zögern sah. »Also gut, führt sie herein.«
    Angeführt von Cara betrat eine Gruppe von sechs in vollkommen weiße Gewänder gekleideten Personen den Raum, die in der eher dunklen Bibliothek beinahe wie Gütige Seelen leuchteten. Vor dem massiven Mahagonischreibtisch blieben sie stehen. Richard hatte den Eindruck, sie fürchteten eher, hingerichtet zu werden, als dass sie ihn zu sprechen wünschten.
    Sein Blick wanderte von den sechs nervösen Personen hinüber zu Cara. »Es sind Angehörige des Grabkammerpersonals«, erklärte sie.
    Richard betrachtete erneut ihre Gesichter. Sie wichen seinem Blick aus und starrten, immer noch schweigend, auf den Fußboden. »Richtig, ich erinnere mich, gleich nach meiner Rückkehr einige von euch gesehen zu haben - nach dem Kampf mit den Ordenstruppen dort unten.«
    Es war schier unglaublich, welch unvorstellbares Chaos dort unten beseitigt werden musste. Er hatte angeordnet, die Leichen der Ordenssoldaten über den Rand des Hochplateaus zu werfen, da sie im Augenblick Wichtigeres zu

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