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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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er es brauchte. Die niedrigen Regale in diesem privaten Refugium standen unweit der kunstvoll getäfelten Wände, was in der Mitte Platz für Sofas und Sessel ließ und dem Raum eher den Anschein eines ruhigen Studierzimmers denn einer Bibliothek verlieh. Die obersten Borde einiger Regale zierten kleine Statuetten, wodurch sie eher wie Präsentationsmöbel denn Bücherregale wirkten.
    Bislang war Richard noch nicht dazugekommen, die schmale eiserne Wedeltreppe zur Galerie auf der gegenüberliegenden Seite hinaufzusteigen, Nicci dagegen schon. Während er unentwegt las, schleppte sie Bücher herbei, um sie den seiner Begutachtung harrenden Stapeln noch hinzuzufügen. Obwohl der Raum so gar nichts von dem typischen Lesesaal mit von Büchern nur so überquellenden Regalen hatte, enthielten die unscheinbaren Gestelle gewiss Tausende und Abertausende von Bänden. Die für sie interessanten waren jedoch eher rar, selbst für einen Ort wie diesen.
    Nichtsdestoweniger war der schwere Mahagonitisch, an dem er saß, mit Stapeln von Büchern übersät, die Nicci für ihn bereitgelegt hatte. Hier, in den Tiefen der Bibliothek, war nicht festzustellen, ob es Tag war oder Nacht, denn die schweren, dunkelblauen Samtvorhänge waren zugezogen. Sie aufzuziehen hätte dennoch nichts genützt, da sich dahinter nur die Holzvertäfelung befand. Ihr Zweck bestand lediglich darin, Fenster vorzutäuschen und den Raum ruhiger wirken zu lassen. Lampen hingegen gab es reichlich, dazu einen offenen Kamin, was dem Raum eine warme Atmosphäre verlieh und ihn gemütlich und einladend wirken ließ. Nach beidem stand Richard nicht der Sinn. Sie arbeiteten ohne Unterlass und solange es irgend möglich war. Selbst das Essen wurde ihnen gebracht, damit sie ihre Arbeit nicht zu unterbrechen brauchten. Konnten sie die Augen nicht länger offen halten, hielten sie auf einem der Sofas ein kurzes Nickerchen. Nicci wich nie weit von seiner Seite. Sie lief zwischen den Schatten und Lichtbalken der Reflektorlampen hin und her, die an den dunkelbraunen, polierten, in gleichmäßigen Abständen über den Raum verteilten Marmorsäulen hingen, überflog einen weiteren Band, um festzustellen, ob Richard einen Blick hineinwerfen sollte, nur um kurz darauf an eines der Regale zu treten und ihn wieder zurückzustellen. Richard brannte darauf, endlich loszuschlagen. Er wollte sich lieber heute als morgen auf die Suche nach Kahlan machen, wusste aber, dass dies nicht so einfach sein würde. Für eine ernsthafte Suche nach ihr musste er sich mit dem Gebrauch der Macht der Ordnung vertraut machen, ehe es womöglich zu spät wäre, sie jemals zurückzubekommen. Aber alleine war das völlig ausgeschlossen. Nicci hatte keine Sekunde gezögert, sich als seine Lehrerin zur Verfügung zu stellen. Zunächst hatte sie ihm die Problematik steriler Felder erläutert. Sie wollte, dass er sich über deren Verwicklungen im Klaren war. Richard war kein Experte in diesen Dingen, gleichwohl war es Nicci gelungen, ihm die Prinzipien verständlich zu machen, auch wenn er anfangs seine Schwierigkeiten damit hatte. Er wollte nämlich nicht einsehen, warum ein gewisses Vorwissen so schädlich sein sollte.
    Immer wieder hatte sie ihm eingeschärft, dass die Zauberer, die die Macht der Ordnung als Gegenmittel gegen die Feuerkettenreaktion geschaffen hatten, überzeugt gewesen waren, dass ein gewisses emotionales Vorwissen die von ihnen geschaffene Magie und somit die Macht der Ordnung selbst beeinträchtigen würde. Zedd persönlich hatte ihr erklärt, dass dies nicht etwa irgendeine Theorie war, sondern den Tatsachen entsprach - wie Richard selbst bewiesen habe, als er sich in Kahlan verliebte, ohne dass deren Konfessorinnenkraft ihm etwas anhaben konnte. Hätte er vorab von dieser Möglichkeit gewusst, hätte ihre unabsichtlich entfesselte Magie ihn überwältigt. Damit, so Zedd, habe Richard die zentrale Frage der Ordnungstheorie bewiesen - Vorwissen vermochte die Wirkungsweise von Magie zu beeinträchtigen.
    Richard wusste nur zu gut, wovon Nikki sprach, auch wenn sie bei manchen Aspekten im Dunkeln tappte. Und weil er die Situation aus eigener Anschauung erlebt hatte, war ihm der Ernst der Lage durchaus bewusst. Kahlans Vorwissen um seine tiefe emotionale Bindung zu ihr würde die Macht der Ordnung scheitern lassen. Es war also keine Theorie, wie die Zauberer damals geglaubt hatten, es stimmte: Vorwissen beeinträchtigte ein steriles Feld. Gerade ihm, Richard, war dies gewissermaßen aus

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