Konfliktmanagement
sollen danach unterschieden werden.
Die fünf Phasen der Konflikteskalation
1.
In dieser Phase finden engagierte Debatten und Diskussionen statt. Unterschiedliche Standpunkte kristallisieren sich heraus. Gespräche zwischen den Beteiligten erweisen sich als schwierig.
2.
In dieser Phase wird die Gegensätzlichkeit der Positionen deutlich. Nicht Gemeinsamkeiten, sondern Unterschiede werden betont. Das Bewusstsein über die Differenzen erzeugt negative Emotionen wie Ärger oder Enttäuschung. Noch besteht die Überzeugung, die aufkommenden Spannungen in den Griff zu bekommen.
3.
In dieser Phase kommt es zu einer Verhärtung der Positionen. Die Atmosphäre wird gereizter, es häufen sich verbale Entgleisungen. Die Standpunkte werden unversöhnlicher. Die Suche nach Verbündeten wird intensiviert. Forderungen und Ultimaten werden gestellt.
4.
In dieser Phase schwindet der Glaube an eine einvernehmliche Lösung des entstandenen Konflikts. Misstrauen macht sich breit. Vollendete Tatsachen tragen zum Aufbau von Drohpotenzial bei. Sanktionen werden angekündigt und damit eine Eskalation der Auseinandersetzung herbeigeführt.
5.
In dieser Phase gibt es kein Zurück mehr – der Konflikt hat sich zu einem Kampf entwickelt. Rücksichtslosigkeit bestimmt das Konfliktgeschehen. Das aufgebaute Drohpotenzial kommt zur Anwendung.
Die Beantwortung der folgenden Fragen wird Ihnen dabei helfen, den Konfliktverlauf – auch hinsichtlich seiner zukünftigen Entwicklung – besser einzuschätzen.
Checkliste: Wie ist der Konflikt verlaufen?
Welche Vorgeschichte hat der Konflikt?
Sind kritische Wendepunkte im Konfliktverlauf zu erkennen?
Ist der Konflikt eskaliert, hat er sich abgeschwächt oder in anderer Weise verändert?
In welchen Situationen erhitzt sich der Konflikt, in welchen kühlt er sich ab?
Was ist geeignet den Konflikt voranzutreiben oder abzuschwächen?
Gibt es Situationen, in denen eine Distanzierung vom Konfliktgeschehen möglich ist?
Welche Möglichkeiten werden von wem und in welchen Situationen zur Konfliktlösung vorgeschlagen?
Wie wird versucht, die Möglichkeiten zur Konfliktlösung umzusetzen?
Mit Konflikten umgehen
Aus dem Teufelskreis negativer Emotionen herauszukommen ist nicht einfach. Doch wer sich Konflikten stellt und sie strategisch angeht, kann den Sprung in die Erfolgsspirale schaffen.
In diesem Kapitel erfahren Sie
wie Sie eine Strategie zur Konfliktlösung entwickeln und
welche Fähigkeiten und Kompetenzen Sie benötigen, um sich in Konfliktsituationen behaupten zu können.
Ihre Interessenlage zählt
Egal welchen Konflikt Sie ausfechten – fast immer haben Sie es mit einem Geflecht unterschiedlicher Interessen und Personen zu tun. Gegenseitige Abhängigkeiten machen Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz besonders schwer durchschaubar.
Entsprechende Zusammenhänge mal eben einschätzen und beeinflussen zu wollen, zeugt von fehlender Erfahrung im Umgang mit zwischenmenschlichen Problemen. Konflikte, die nicht nur Ihre Arbeitszufriedenheit, sondern möglicherweise auch Ihre berufliche Zukunft betreffen, sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Überlegen Sie deshalb genau, was zu tun ist!
Nicht jedes Problem ist eine Auseinandersetzung wert. Nehmen Sie sich Zeit für eine Abklärung Ihrer persönlichen Interessenlage. Finden Sie heraus, wie wichtig Ihnen der Konflikt und das zugrunde liegende Problem wirklich sind. Versuchen Sie die zukünftige Entwicklung der Auseinandersetzung zu prognostizieren und die Auswirkungen einer möglichen Eskalation abzuschätzen. Stellen Sie sich vor, welche Konsequenzen – ob beabsichtigt oder nicht – ein solcher Konflikt für Sie haben könnte. Berücksichtigen Sie dabei neben Ihrer beruflichen Existenz auch Ihre private Lebenssituation.
Beispiel
Ein Schichtleiter beabsichtigt, durch einen neuen Führungsstil für ein leistungsförderndes Arbeitsklima zu sorgen. Seine Innovationsfreudigkeit ruft bei den Beschäftigten jedoch eine Abwehrhaltung hervor – immer wieder gerät er mit seinen Mitarbeitern aneinander. Durch ständige Blockaden versuchen diese den dynamischen Vorgesetzten auszubremsen.
Schon bald kommt es zu den beabsichtigten Folgen: Der Schichtleiter verliert die Lust an den zeitraubenden Auseinandersetzungen und verzichtet auf weitere Veränderungen. Nach wenigen Wochen treten jedoch unbeabsichtigte Folgen ein: Der Schichtleiter zieht sich resigniert zurück und lässt sich versetzen. Als kurze Zeit später ein unbeliebter Vorarbeiter
Weitere Kostenlose Bücher