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Kopernikus 3

Kopernikus 3

Titel: Kopernikus 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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war erst eine Stunde alt. Die Aluminiumhaut der Rakete glänzte hell im Sonnenlicht.
    Haywood stand mit McCormick neben der offenen Luke. Die anderen waren schon an Bord. Der Mutant trug eine dicke Faserjacke gegen die Kälte, sonst nichts. McCormick in seinem unförmigen Marsanzug beneidete ihn.
    McCormick begann, die Luke zu schließen, doch Haywood hielt sie fest und verhinderte es.
    „Vergiß nicht, Tom“, sagte er. „Du haßt uns immer noch, ganz gleich, was du zu Portmeer gesagt hast … Gewohnheiten ändern sich nicht in Sekunden … aber Menschen werden alt. Hier ist ein Platz für dich … mit Jeanne. Du mußt nur fragen. Das sind ihre Worte.“
    Dann trat Haywood zurück, und die Luke schloß sich. Er rannte zurück, bis er einen sicheren Abstand gewonnen hatte, während die Triebwerke der Rakete zum Leben erwachten und das winzige Flugschiff in den purpurfarbenen Himmel hinaufschickten. Er stand noch immer da, als die Rakete ein letztes Mal das Plateau umkreiste. Er winkte, und hoch über ihm winkten die Menschen zurück.

 
Robert Sheckley Die verlorene Zukunft
THE FUTURE LOST
     
    Leonard Nisher wurde vor dem Plaza Hotel gefunden, in einem so extremen Zustand erotischer Erregung, daß es der gemeinsamen Bemühungen dreier Polizisten und eines Touristen aus Biloxi/Mississippi bedurfte, ihn wieder davon abzubringen. Er wurde in das St. Claire’s Hospital gebracht, wo man ihn in die sogenannte ‚Feuchte Zwangsjacke’ steckte – dabei handelt es sich um feste, feuchtigkeitsgetränkte Binden, die um Arme und Oberkörper des Patienten geschlungen wurden. Das setzte ihn so lange außer Gefecht, bis ein Internist ihm eine Valiuminjektion verabreichen konnte.
    Die Injektion wirkte bereits, als ihn Dr. Miles zu Gesicht bekam. Miles befahl seinen beiden bärbeißigen Begleitern – einer davon war ein ehemaliges Mitglied der Detroit Lions, einer bekannten Rockergruppe – sowie einer psychiatrischen Krankenschwester namens Norma, draußen zu warten. Der Patient konnte augenblicklich niemandem Gewalt antun. Er war auf dem Bett festgeschnallt und die Wirkung des Valiums bereits in dem fortgeschrittenen Stadium, wo sogar die Feuchte Zwangsjacke ihre Vorzüge zu haben beginnt.
    „Nun, Mr. Nisher, wie fühlen Sie sich denn jetzt?“ fragte Dr. Miles.
    „Ausgezeichnet, Doktor“, entgegnete Nisher. „Ich habe wahrscheinlich eine Menge Ärger verursacht, als ich aus der Raum/Zeit-Anomalie herauskam und mich so aufführte. Das tut mir leid.“
    „Das hätte doch jedem passieren können“, beruhigte Miles ihn sofort.
    „Ich glaube, was ich zu sagen habe, hört sich ziemlich verrückt an, aber ich habe gerade eben der Zukunft einen Besuch abgestattet und bin zurückgekehrt.“
    „Ist die Zukunft hübsch?“ erkundigte Miles sich.
    „Die Zukunft“, antwortete Nisher, „ist mehr als nur hübsch. Und was mir dort widerfahren ist – das werden Sie mir nicht glauben!“
    Der Patient, ein mittelgroßer, blasser Mann Mitte Dreißig, stellte ein breites Grinsen zur Schau, räkelte sich in seiner Zwangsjacke, und dann erzählte er die folgende Geschichte:
     
    Gestern hatte er, wie üblich, seinen Arbeitsplatz beim Kreditbüro Hanratty & Smirch verlassen, um in sein Apartment an der East Twentyfifth Street zu gehen. Er steckte eben den Schlüssel ins Schlüsselloch, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Nisher dachte zuerst an Einbrecher; er fuhr herum und nahm sofort die Küchenschabenstellung ein, eine der grundlegendsten Verteidigungspositionen des taiwanesischen Karate, das er erlernt hatte. Aber es war niemand da. Statt dessen sah er einen rötlich schimmernden Nebel. Er driftete auf Nisher zu und hüllte ihn ein. Nisher vernahm seltsame Geräusche, und er sah Lichtblitze, bevor es endgültig dunkel um ihn herum wurde.
    Kaum erlangte er wieder das Bewußtsein, da sprach ihn auch schon jemand an: „Machen Sie sich keine Sorgen, es ist alles in Ordnung.“ Nisher öffnete die Augen; er befand sich nicht mehr in der Fünfundzwanzigsten Straße. Er saß auf einer Bank in einem wunderschönen Park mit Bäumen und Springbrunnen, Promenaden und seltsam aussehenden Statuen, und überall gingen Leute auf und ab, sie trugen Kleider, die an griechische Tuniken erinnerten. Neben ihm auf der Bank saß ein freundlich dreinblickender älterer Mann, der aussah wie Charlton Heston in der Rolle des Moses.
    „Was ist das denn?“ fragte Nisher. „Was ist geschehen?“
    „Sagen Sie mal“, meinte der ältere Mann, „sind

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