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Kopernikus 3

Kopernikus 3

Titel: Kopernikus 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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hatte. Das alles ergab keinen Sinn. Fiore begann eine mächtige, aber namenlose Furcht zu verspüren. Er verließ seine Koje und öffnete die Kabinentür.
    Überrascht entdeckte er einen von Vandermeers Leuten, der ihm den Weg versperrte. Der Mann hieß DeSilva, und Fiore kannte nur seinen Namen. Fiore zuckte zusammen. Sie sind alle gegen mich.
    „Es tut mir leid, Sir – der Kapitän hat angeordnet, daß Sie in Ihrem Quartier bleiben.“ Das Gesicht des Mannes zeigte Härte und Entschlossenheit.
    „Warum? Ich habe nichts getan.“ Fiore kam sich vor wie ein Verbrecher. Er senkte den Blick, schüttelte den Kopf.
    „Tut mir leid, Sir, ich weiß es auch nicht. Er sagte nur, Sie hätten hierzubleiben.“
    Fiore schloß die Tür, und sein Mut kehrte zurück. Er wurde wütend.
    „Vandermeer!“ schrie er, nachdem er den Interkom eingeschaltet hatte. „Hier ist Fiore. Ich muß Sie auf der Stelle sprechen!“
    Fiore hörte eine gedämpfte Stimme. „Sir, es ist der Doktor. Er ist wach. Was soll ich ihm sagen?“
    Nach kurzer Pause knisterte der Interkom erneut. „Doktor Fiore, hier spricht Vandermeer. Bitte bleiben Sie in Ihrem Quartier. Ich komme zu Ihnen hinunter.“ Und der Apparat wurde schnell ausgeschaltet.
    Fiore versuchte mehrmals, die Brücke zu erreichen, aber ohne Ergebnis. Schließlich schaltete er auch ab und kehrte zu seiner Koje zurück, wo er dumpf brütend wartete.
    Während er wartete, überlegte er, was er dem Kapitän sagen wollte. Da fiel sein Blick auf die Uhr. Wenn sie richtig ging, war er vierundzwanzig Stunden bewußtlos gewesen. Er erinnerte sich an das Gebäude, an die Strahlung …
    Mit einem Klicken ging die Tür auf. Fiore sah auf und direkt in den ersten, besorgten Blick des Kapitäns.
    „Nun, Doktor, wie fühlen Sie sich?“ Vandermeer schien wirklich besorgt zu sein.
    „Ganz gut, glaube ich.“ Fiore brachte die Wut nicht auf, die er hatte zeigen wollen. „Ja, ich würde sagen, mit mir ist alles in Ordnung.“
    „Sie waren fast einen ganzen Tag bewußtlos.“
    Fiore deutete auf seine Uhr und rieb sich die Schläfen. „Ja, ich weiß. Was ist geschehen?“
    „Ihre Leute waren der Meinung, daß Sie sich falsch verhielten. Dann verloren Sie das Bewußtsein.“
    „Ich verstehe.“
    „Ja, man könnte sagen, Sie hatten einen leichten Anfall – eine kurze Krankheit.“
    Fiore schüttelte den Kopf. Das stimmte nicht. „Kapitän, was unsere Entdeckung betrifft … ich muß so schnell wie möglich zu dem Tempel zurück …“
    Vandermeer hatte noch nichts gesagt, aber sein Gesichtsausdruck veranlaßte Fiore zu verstummen.
    „Ich fürchte, das können Sie vergessen, Doktor. Wir starten in vier Stunden. Worum ich Sie bitten wollte …“
    „Starten?“ Fiore spürte einen Kloß in der Kehle, der ihm die Luft nahm. „Aber …“
    „Ich erwähnte die Strahlung bereits“, sagte Vandermeer. „Sie ist für uns etwas völlig Neues, etwas, was wir noch nie gesehen haben. Im Labor ist man völlig verblüfft, aber eines ist sicher: Auf die Untersuchungstiere im Labor wirkt sie sich feindlich aus. Ich habe mit der Erde gesprochen, und man hat angeordnet, daß wir hier verschwinden. Wir sind nicht dafür ausgerüstet, um diese Situation in befriedigendem Maße zu untersuchen.“ Vandermeer erhob sich, legte eine Hand beruhigend auf Fiores Schulter. Dann, als ihm noch etwas einfiel, sagte er: „Es wird Sie interessieren, was Kirkland während Ihrer Abwesenheit gemacht hat. Er hat einige neue Ruinen freigelegt, obgleich unsere Zeit sehr begrenzt ist.“
    Fiore spürte, wie er von Emotionen überwältigt wurde, die sich mit Konfusion vermischt hatten. Sie wollten ihn nach Hause fliegen, ohne ihm noch eine Chance zu geben. Dann war er zu alt, um noch einmal hierherzukommen. Vielleicht mußte er sogar in Kirklands Schatten leben – nervös öffnete und schloß er seine Hände.
    „Sie tun nur, was Sie tun müssen“, sagte er schließlich.
    „Gut. Ich bin froh, daß es Ihnen bessergeht“, sagte Vandermeer. „Ich schicke Ihnen einen von Kirklands Berichten herunter.“ Er öffnete die Tür und sprach noch mit der Wache, bevor er ging. „Kommen Sie, DeSilva, wir brauchen Sie hier nicht mehr.“
    Ihre Schritte verhallten im Gang, und Fiore erhob sich von seinem Bett, ging zur Tür, öffnete sie. Ja, sie sind fort. Jetzt kann ich wieder denken. Er ließ die Tür einen Spalt weit offen, damit er hörte, wenn jemand kam, ging zu seinem Bett und zog sich an. Mit den Stiefeln hatte er leichte

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