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Kopernikus 3

Kopernikus 3

Titel: Kopernikus 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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verdunkelten beinahe den Blick vom Sichtschirm an der Unterseite des Flugkäfers.
    „Ich bin unten“, berichtete Jackson übers Radio. „Die Luke ist losgerissen und offen. Ich krieche hinein.“
    Beim Versuch, besser zu sehen, veränderte Howard die Lage des Käfers, aber die Stelle war von einem Nebel überlagert. Von Jacksons mühsamem Atmen abgesehen, konnten sie nichts hören als gelegentliche Stöße, wenn er mit dem Anzug auf ein Hindernis prallte. Die heftigen Staubbewegungen wurden noch dicker. Minuten vergingen, als es am Schleppseil einen Ruck gab.
    „Ich komme hinauf“, sagte Jackson dumpf. Nach einer langen Pause hörten sie ihn in der Schleuse herumrumoren, dann ging die Tür auf, und er kam langsam, ohne Helm, in die Kabine herein. Er legte einen glänzenden Metallball von Basketballgröße in ein leeres Fach und schloß den Deckel.
    „Der Kybernoid aus dem Raupenfahrzeug“, erklärte er. „Er scheint unbeschädigt zu sein, daher habe ich ihn ausgebaut. Die Kolonie kann es sich nicht leisten, funktionsfähige kolloide Gehirne wegzuwerfen.“
    „Was ist mit den Männern?“ fragte Marian und schaute weg, als Jackson schmerzlich das Gesicht verzog.
    Howard steuerte den Käfer vom Wrack weg auf die Klippe zu, wo er den ersten vergeblichen Abstiegsversuch unternommen hatte. Beim schleifenförmigen Überfliegen der Grube hatte er keine anderen Anzeichen von Höhlen entdeckt als die, die er damals gefunden hatte. Vielleicht war das ganze Gebiet eine Fortsetzung jener einen Höhle gewesen. Die Decke war schwach geworden, und als die Vermessungsmannschaft die Explosion ausgelöst hatte, hatte die Erschütterung zum Höhleneinsturz geführt. Er erwähnte dies Jackson gegenüber.
    „Ja, du hast möglicherweise recht. Steinholt, diese alte Schildkröte, machte die ziemlich übereilte Prophezeiung, daß sich das Orient-Becken als homogener Basalthügel erweisen würde, als erstarrter Lavasee.“ Jackson hielt inne, um aus der Luke zu schauen. „Nach dem Aussehen dieser Grube würde ich sagen, nein, obwohl früher alle Beweise dafür zu sprechen schienen.“
    „Vielleicht finden wir ein Stück des hier abgestürzten Asteroiden?“ fragte Marian hoffnungsvoll.
    Der alte Mann zuckte die Achseln. „Ich bezweifle es. Der Zusammenprall war mehr eine flüchtige Berührung, was bedeutet, daß der Asteroid oder Komet den Mond in seiner Bahn einholte und sich möglicherweise einmal überschlug, ehe es zu einem dramatischeren Zusammenstoß kam. Aber selbst in diesem Fall muß der größte Teil des Objekts verdampft sein, zusammen mit etwa dreihundert Meilen Mondoberfläche.“
    „Es muß nicht sehr viel sein“, fuhr Marian fort. „Ein paar Bruchstücke würden mir schon genügen. Ich bin leicht zufriedenzustellen.“
    „Du würdest möglicherweise an den Bruchstücken oder dem Mondgestein keinen Unterschied erkennen. Nach dem Aufprall muß alles so ziemlich gleich ausgesehen haben … nett und geschmolzen.“
    „Da ist der Überhang“, berichtete Howard von vorn. Vor dem sich langsam bewegenden Käfer hatte sich die Steilwand des Grubenprofils in einer riesigen schwarzen Tasche zurückgekrümmt. Der Sonneneinfallswinkel war so, daß die Höhlung vor Schatten dunkel war. Howard schaltete die Scheinwerfer ein, die er unter dem Käfer installiert hatte, und ein rötliches Glühen erhellte die Finsternis.
    Bei diesem Anblick hielt Marian die Luft an, während Jackson sich aus seinem Sitz erhob und sich in den Bug des Käfers vorschob, um besser durch die Luken hinaussehen zu können.
    Die Höhlung war ein beinahe vollkommener Kreis, und innerhalb ihrer konkaven Ausdehnung befanden sich unzählige Tunnels, die alle merkwürdig regelmäßige Abstände zueinander aufwiesen. Der größte befand sich im Mittelpunkt, und darum herum gab es vier Reihen kleinerer Öffnungen. Insgesamt mußte es an die zweihundert dieser Öffnungen geben, und sie reichten in der Größe von ein paar Metern bis zu fünfzig Metern im Durchmesser.
    Die niedrigeren Tunnels waren unter einer Schuttmoräne verborgen, die vom Boden der Grube herauf angehäuft worden war und die Höhlung bis beinahe zur Höhe des größten Tunnels im Mittelpunkt ausgefüllt hatte. Eine unbehaglich dumpfe Atmosphäre hing über der Höhle. Marian erschauerte, und sie hätte beinahe protestiert, als sich Howard einen großen, flachen Basaltblock ziemlich hinten in der Höhle aussuchte und den Käfer in einer riesigen Staubfahne aufsetzte.
    „Hol den

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