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Kopernikus 3

Kopernikus 3

Titel: Kopernikus 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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ihnen vorbei und verschwanden hinter ihnen in der Dunkelheit.
    „Verstärkungen“, meinte Howard trocken. „Und dort an der Decke gibt es noch mehr von unseren kleinen Freunden. Leuchte dort hinauf, Jackson, während ich versuche, einen einzufangen.“
    Sorgfältig richtete Jackson den Lichtstrahl nach oben, damit er die Sinne, die die Wesen haben mochten, nicht erschreckte, während Howard dem Sack einen weiteren Probebeutel entnahm. Beide Wesen waren kompakt, hatten etwa die Größe von zwei fest zusammengepreßten Händen, und unter der harten Oberfläche zeigte sich das farbige Schauspiel von Adern, die sich langsam, wie sterbende Schlangen, umeinander wanden und einringelten. Fasziniert schien Marian ihre Ängste zu vergessen und drückte den Helm nahe daran. Als das nächste Lebewesen zu Nebel explodierte und den Tunnel hinaufschoß, riß sie ihn wieder weg.
    „Paß auf“, grunzte Howard. „Diese Wesen sind vielleicht gefährlich.“
    „Ich bin sicher, sie sind gefährlich.“ Jackson langte hinauf und klopfte mit dem Handschuh auf die Tunnelwand, wo sich das Wesen niedergelassen hatte. Glasstücke fielen in Kaskaden herunter, als das Material wie rostiges Metall zerbröckelte. „Versuch den anderen in den Beutel zu stecken, Howard.“
    Was immer das Wesen war und was es für Sinne haben mochte, es war für Berührungen empfindlich, denn sobald der Rand des Plastikbeutels seine Oberfläche berührte, explodierte es und flog fort. Es verblieb nur das verfärbte Gebiet, wo es sich zuvor aufgehalten hatte.
    „Vorläufige Eigenschaft Nummer zwei: Sie sind lernfähig und können untereinander Informationen austauschen“, zählte Jackson auf. „Am besten, wir passen fortan gut auf.“
    Kaum hatte er dies gesagt, und kaum hatten die anderen ihm zugestimmt, zeigten sich fünf Nebelballungen, die vom unerforschten Tunnelende auf sie zuglitten.
    „Ein Empfangskomitee?“ Howard trat einen Schritt zurück. „Wie macht man einem Gasklumpen friedliche Absichten klar, Jackson?“
    Der alte Wissenschaftler dachte ein paar Sekunden heftig nach, doch ihm wollte nichts einfallen. „Ich schlage vor, wir bleiben völlig ruhig stehen. Vielleicht können sie nur sich bewegende Gegenstände wahrnehmen.“
    „Diese dort sind größer als die anderen“, flüsterte Marian. „Sie erinnern mich an Ameisenkrieger. Wir haben die Türhüter und ein paar Arbeiter gestört, und nun eilen die Soldaten herbei, um die Eindringlinge zurückzuschlagen.“
    Jackson seufzte. „Ich hoffe aus tiefstem Herzen, daß du unrecht hast, junge Dame.“
    Sie standen in dem dunklen Tunnel ruhig da, der Lampenschein tastete sich wie ein blindes, unbewegliches Auge vor, fiel dann auf die linke Wand, und sie sahen zu, wie die fünf schwach leuchtenden Gaswolken vor ihnen neugierig hin und her schossen. Howard mußte um die Selbstbeherrschung kämpfen, als einer der Irrwische hartnäckig vor seiner Helmscheibe hing und ihm anscheinend in die Augen starrte. Die ungestüme, geronnene Masse, die vor ihm hing, hatte, soweit er feststellen konnte, keine Augen, aber nichtsdestoweniger hing der Irrwisch wartend da.
    Plötzlich hörte Howard ein Geräusch. Jackson war unwillkürlich zusammengezuckt, als einer der Irrwische auf ihn zuschoß und dann davonflog. Die anderen reagierten im Nu, als sie die Bewegung bemerkten. „Die ganze Vorderseite meines Anzugs ist voll von ihnen“, rief der alte Mann. „Sie nehmen feste Gestalt an und scheiden bei der Berührung des Anzugmaterials einen Säureschaum ab.“
    Howard nahm Jackson die Lampe ab und ließ den hinderlichen Bohrer fallen. Ungeschickt schlug er mit der heißen Linse auf den festhaftenden Klumpen los, doch erwies sich dieses Ablenkungsmanöver nur als kurzzeitig erfolgreich. Sobald ein Wesen losgelöst worden war, schoß ein anderes herbei, um seinen Platz einzunehmen.
    „Geht den Tunnel entlang zurück. Wir müssen versuchen, den Schutz des Käfers zu erreichen“, schrie Howard schließlich enttäuscht.
    Sie rannten jetzt los, die Irrwische schwirrten bösartig um die Helme. Immer wieder stürzte sich eine Wolke herab, klammerte sich an einen Anzug und verfestigte sich, wodurch sie die zwei anderen Menschen, die noch immer frei waren, zwang, anzuhalten und das Wesen mit Gewalt zu entfernen. Der Rückzug verlief langsam und mit immer neuen Unterbrechungen, und als sie sich an dem blockierenden Gestein vorbeizwängten, entdeckte Howard ein weiteres Hindernis. Die Irrwische, die an ihnen

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