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Kopernikus 4

Kopernikus 4

Titel: Kopernikus 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Schrumpftyp-Organisationen und kamen dann auf den Schneeball zurück; wir beschlossen, den Test durchzuführen, indem wir etwas wachsen ließen.
    „Geben Sie Motive hinzu“, sagte er, „und die Gleichung wird sie in Organisation übertragen.“
    „Wie wär’s mit einem guten, eigennützigen Grund für die, die drin sind, andere in die Gruppe hineinzuziehen – eine Art Prämie für neue Mitglieder oder eine Verringerung der eigenen Mitgliedsbeiträge?“ schlug ich unsicher vor und kam mir dabei ein wenig töricht vor. „Und vielleicht einen Grund, weshalb Mitglieder einen Verlust erleiden, wenn sie austreten, und irgendeine indirekte Methode, mit der sie einander zwingen könnten, dabeizubleiben.“
    „Das erste wäre das Prinzip des Kettenbriefs“, bestätigte er. „Das habe ich. Das andere …“ Er vollzog eine mathematische Manipulation mit den Symbolen, so daß in der Mitte der Gleichung eine spezielle Gruppierung erschien. „Das ist es.“
    Da meine Vorstellung richtig zu sein schien, machte ich weitere Vorschläge; er fügte ein paar hinzu und jonglierte damit auf verschiedene Art und Weise. Einige, die die Organisation zu kompliziert gemacht hätten, ließen wir wieder fallen, und schließlich hatten wir eine idyllisch einfache, tödliche kleine Organisation entwickelt; hier einzutreten war so verführerisch wie ein Lotterielos zu kaufen, tiefer hineinzugeraten war so einfach, wie auf einem Rennplatz herumzulungern, und heraus kam man so schwer wie aus einer malaiischen Daumenschraube. Wir steckten die Köpfe zusammen und redeten leiser, als wir den passendsten Ort für die Demonstration auswählten.
    „Abington?“
    „Wie wär’s mit Watashaw? Davon habe ich schon ein paar soziologische Untersuchungen von Studenten. Daraus können wir uns eine geeignete Gruppe heraussuchen.“
    „Diese Demonstration muß überzeugend sein. Wir suchen tunlichst eine kleine Gruppe aus, von der niemand, der bei Sinnen ist, vermuten würde, daß sie wächst.“
    „Es müßte einen passenden Club geben.“
     
    „Meine Damen“, sagte die dürre Vorsitzende des Nähkreises Watashaw. „Heute haben wir Gäste bei uns.“ Sie gab uns ein Zeichen aufzustehen, und wir verbeugten uns unter höflichem Applaus vor lächelnden Gesichtern. „Professor Caswell und Professor Smith.“ (Mein Pseudonym.) „Sie führen eine Untersuchung über Methoden und Aufgaben der Clubs in Watashaw durch.“
    Wir setzten uns unter Beifallsplätschern vor jetzt etwas breiter lächelnden Gesichtern, und dann begann die Versammlung des Nähkreises Watashaw. Nach fünf Minuten begann ich mich schläfrig zu fühlen.
    Es waren ungefähr dreißig Leute anwesend, und es war ein kleiner Raum, nicht etwa der Kongreß, aber sie diskutierten das Sammeln und Flicken von gebrauchter Kleidung zu Wohltätigkeitszwecken mit derselben endlos langweiligen parlamentarischen Formalität.
    Ich wies Caswell auf das Mitglied hin, das nach meiner Auffassung die geborene Führerin sein würde: eine große, grüngekleidete Frau mit guter Figur, gezielter Gestik und einer volltönenden, durchdringenden Stimme. Dann verfiel ich in einen Halbschlaf, während Caswell neben mir wachblieb und in seinem Notizbuch schrieb. Nach einer Weile weckte die volle Stimme für einen Moment meine Aufmerksamkeit. Die große Frau hatte das Wort und redete über irgendein kollektives Versäumnis des Clubs. Sie war von vernichtender Schärfe.
    Ich stieß Caswell an und murmelte: „Haben Sie es so eingerichtet, daß jemand mit kräftigen Ellenbogen bessere Chancen hat, in ein Amt zu gelangen, als jemand ohne?“
    „Ich glaube, dafür könnte man einen Weg finden“, flüsterte Caswell und kehrte zu seiner Gleichung zurück. „Ja, es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wahlen zu beeinflussen.“
    „Gut. Weisen Sie diejenige, die Sie auswählen, taktvoll darauf hin. Nicht so, als würde sie solche Methoden anwenden, sondern als Beispiel für die Gründe, weshalb man nur sie mit der Einleitung der Veränderung betrauen kann. Erwähnen Sie lediglich die persönlichen Vorteile, die eine skrupellose Person haben könnte.“
    Er nickte, und sein Gesicht blieb dabei ernst und nüchtern, so, als tauschten wir gerade bewundernde Bemerkungen über das Kleiderflicken aus, statt eine Verschwörung anzuzetteln.
    Nach der Zusammenkunft nahm Caswell die große grüngekleidete Frau beiseite, sprach unter vier Augen mit ihr und zeigte ihr das Organisationsdiagramm, das wir entworfen hatten. Ich sah

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