Kopernikus 5
Unterlichtgeschwindigkeit zuständigen Photonenantrieb um und ging in einen Orbit um die Erde, der 72000 Meilen hoch war. Die Vodarier, die von ihrem Raumrat ausgeschickt worden waren, um die Aktivitäten von allem (wenn überhaupt vorhandenem) intelligenten Leben im Hinblick auf eine Invasion zu beobachten, die später folgen sollte, trafen auf eine unangenehme Überraschung.
„Herr Oberbefehlshaber, die Subraumsensoren melden ein ungewöhnlich hohes Quantenmodulationslevel! Vorausgegangene Robot-Überwachung ließ nichts von einer technologisch so hochstehenden Lebensform erkennen. Der Hauptcomputer muß mit falschen Daten gefüttert worden sein.“
„Hm“, blubberte der Oberbefehlshaber, „wenn wir mit der befohlenen Invasionsvorbereitung weitermachen, dann könnte das, unter Berücksichtigung unserer neuen Erkenntnisse, gefährlich werden. Was würden Sie vorschlagen, Squamus?“ Der Adjutant des Oberbefehlshabers war wie alle Vodarier sehr vorsichtig.
„Herr Oberbefehlshaber, ich schlage vor, daß wir versuchsweise in ihr Quantenmodulationsfeld eintauchen. Wenn wir es schaffen, eine merkliche Unterbrechung ihrer Amplitudenverriegelung zu bewirken, dann sind wir höher entwickelt. Wenn auf der anderen Tentakel ihre Amplitudenverriegelung von uns nicht gebrochen werden kann, dann sollten wir uns sofort zurückziehen!“
Der Oberbefehlshaber hatte sieben Kampforden dadurch gewonnen, daß er dem Rat seines Adjutanten gefolgt war. Es gab nun keinen Grund, warum er seine Glückssträhne unterbrechen sollte. „Tun Sie das, Squamus.“
Der Adjutant drehte sich zum Kontrollzentrum und projizierte seine Befehle mit Gedankenübertragung – seine Wünsche wurden von der Nebutron sofort erfüllt. Aber der junge Jackie Hawkins hatte seine Arbeit gut gemacht. Sein Amplitudenverriegelungs-Spür-Subsystem hätte Philipp Mosakis Brust vor Stolz schwellen lassen – wenn er dagewesen wäre. Das war er natürlich nicht, weil seine Ur-Ur-Großeltern noch nicht geboren waren. Wieviel der vodarische Subraumspürer auch spürte und stocherte, Jackies Modulator spürte und stocherte dagegen, ohne dabei auch nur ein Hertz an Frequenz zu verlieren.
Jackie unten auf der Erde war perplex. Der Bildschirm war jetzt wirklich durcheinander, und aus dem Lautsprecher kamen seltsame, blubbernde Geräusche. Mein lieber Freund, da würde sein Vater vielleicht toben! Zum ersten Mal fing Jackie an, Zweifel an sich selbst zu empfinden. Er war schließlich noch ein kleiner Junge. Voller Angst davor, was sein Vater zu der Sache zu sagen haben würde, raffte Jackie die Werkzeuge zusammen und rannte nach oben, um alles wieder in den Schrank zu räumen, ordentlich und sauber. Er war aber nicht schnell genug – sein Vater kam durch die Eingangstür und rief laut: „Hallo, ihr da, ich bin wieder da. Mensch, ist das ein Wetter draußen!“ Jackie rannte in die Küche, um seinen Vater von der Kellertreppe fernzuhalten.
„Hallo, Jackie, wie geht’s dir, mein Junge? Hast du was Interessantes gemacht heute?“
„Nö, Vati, eigentlich nichts. Habe mir einen gemütlichen Tag gemacht.“ Jackie betete zum Himmel, daß er seinen Vater vom Keller fernhalten konnte, bis er selbst dort gewesen war. Er hatte den Fernseher, bei dem der Bildschirm verrückt spielte und der seltsame, ganz irre Geräusche von sich gab, angeschaltet gelassen.
„Wo ist deine Mutter, mein Junge?“
„Im Wohnzimmer. Komm, Vati, gehen wir doch mal zusammen zu ihr hin. Sie freut sich bestimmt unheimlich, wenn sie dich wiedersieht!“
Dieser Vorschlag erstaunte Mr. Hawkins hochgradig – Jackie war in dem Alter, in dem kleine Jungen unter normalen Umständen keinerlei Bedürfnis nach Unterhaltung mit den Eltern äußern, von der einmal wöchentlich vorgetragenen Bitte um das Taschengeld einmal abgesehen. Er ging zum Wohnzimmer und fand seine Frau in tiefen Schlaf versunken vor.
„Nein, Jackie, lassen wir deine Mutter doch schlafen. Sie hat sicher ebenfalls einen ermüdenden Tag gehabt.“ Mr. Hawkins war wirklich ein rücksichtsvoller Mann. „Los, Junge, wir gehen jetzt runter und machen ein Match Tischtennis. Ich gebe dir fünf Punkte vor!“
„Aber, Vati …“ Dann fügte sich Jack in das Unvermeidliche. Sein Vater war schon weg. Er war die Stufen hinunter verschwunden. In düsterer Stimmung machte sich Jackie auf den Weg, um seinem Schicksal ins Auge zu sehen.
„Ach du Seh …, ach du lieber Gott! Was um Himmels willen ist das denn!“ Jackie brauchte nicht zu
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