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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Peripherie zu beschränken. Reisende Händler, wie er einer sein würde, führten ein unstetes Leben zwischen den Sternen, und die Zahl der Planeten dort draußen war schwindelerregend.
    Garris fluchte. Fluchte und wartete. Und begann, über mögliche verräterische Punkte in den Papieren nachzudenken, damit er schnell würde reagieren können.
    Ungefähr sieben Stunden, nachdem Garris den Brish’dir angebeamt hatte, blickte der Mann an den Sensorgeräten hoch. „Die Herausforderung legt ab, Sir“, meldete er.
    „Bleiben Sie mit Ihren Sensoren dicht dran“, sagte Garris. „Verfolgen Sie sie, solange Sie können. Alle Männer bleiben in Bereitschaft. Und halten Sie alle Waffensysteme auf sie gerichtet, solange sie in Reichweite ist.“
    Die Mjölnir konnte einen Scout nicht einholen, aber Garris konnte ihn mit Drohungen zum Stehen bringen und vielleicht anschießen, wenn er rechtzeitig Beweise fand.
    Der Kommunikationsoffizier sah auf. „Rendlaine auf dem Funkstrahl, Sir“, sagte er. „Sie schicken die Unterlagen herauf, um die Sie gebeten haben.“
    Garris grinste wild. Er hatte Hollander vollkommen durchschaut. Niemand, der bei Verstand war, würde ein derartig dummes, unnötiges Risiko auf sich nehmen. Aber wenn Hollander bei Verstand gewesen wäre, hätte er nicht die unglaubliche Unverschämtheit besessen, davon zu träumen, ein Raumschiff zu klauen.
    „Ich will jedes Blatt sehen, sobald es da ist“, befahl er. Es würde knapp werden. Die Herausforderung war schnell, und es ging um eine ganze Menge von Papieren.
    Außerdem kamen die wichtigsten Papiere zuletzt. Die ersten Seiten würden nicht viel bringen – einfache Dinge, wie der Name des Schiffes, Name des Besitzers, Schiffsklasse und Typ der Zulassung. Da würde sich kaum etwas finden lassen, hatte Garris entschieden. Er überflog diese Blätter nur mit einem kurzen, ungeduldigen Blick, während man sie ihm nacheinander herüberreichte.
    Dann kamen die wichtigen Blätter an. Die, in denen Garris etwas zu finden erwartete. Er prüfte sie gründlich, Seite für Seite.
    Die Besatzungsliste. Drei Besatzungsmitglieder, ein männlicher Brish’dir, ein männlicher Terraner und eine Terranerin. Aber Hollander und sein Mädchen hatten falsche Namen benutzt. Da war nichts. Gemischte Mannschaften waren nichts Ungewöhnliches.
    Die Schiffsspezifikationen. Sehr ähnlich denen eines Scoutschiffs der Allianz. Aber nicht ähnlich genug. Hollander hatte Änderungen vornehmen lassen. Da war auch nichts.
    Herstellungsplanet des Schiffes. Das war Garris’ größte Hoffnung. Wenn Hollander eine Welt aus der Allianz angegeben hatte, war er erledigt. Schiffe in der Bauart der Flotte wurden auf den Welten der Allianz nicht für den zivilen Einsatz gebaut. Aber Hollander hatte eine Freie Kolonie eingetragen. Das ließ sich prüfen und widerlegen, aber bis dahin würde die Beute längst entkommen sein.
    Garris arbeitete sich Blatt für Blatt durch die Dokumente und suchte nach einem kleinen Fehler. Dieser verdammte Hollander war ein solcher Spaßvogel. Er mußte einfach irgendwo gestolpert sein. Seine eigene, frivole Natur würde es verlangen. Aber da war nichts, gar nichts.
    Der Sensormann rief herüber. „Captain, die Herausforderung ist beinahe außer Reichweite. Und sie schaltet den Hyperantrieb ein.“
    Garris sah auf und fluchte. Dann sah er wieder auf seine Papiere und wühlte weiter.
    „Sie ist weg, Sir“, sagte der Mann eine Minute später.
    Der Captain warf die Papiere angewidert zu Boden. Er hatte verloren. Und er wußte verdammt genau, daß er dafür bezahlen würde. Mandel würde ihm die Schuld dafür zuschieben, daß Hollander entkommen war. Und er würde nicht befördert werden, ehe man das verfluchte Raumschiff nicht wieder eingefangen hatte. Also niemals.
    Richey hob die Dokumente auf und kam über die Brücke, um Garris zu trösten. „Pech“, sagte er. „Aber Ihnen kann man keinen Vorwurf machen.“
    „Nein?“ sagte Garris. „Dann warten Sie mal ab.“ Er nahm die Papiere, die Richey in der Hand hielt, und begann, sie einigermaßen zu ordnen. Mandel würde sie natürlich sehen wollen.
    Schließlich hatte er sie nach Seitenzahlen sortiert. Er wollte sie beiseite legen, als sein Blick zufällig auf die Seite eins fiel. Er hielt inne.
    Seite eins, Eintrag eins, Name des Raumschiffes. Gleich unter dem Siegel von Rendlaine, säuberlich von Hand eingetragen.
    Garris hatte eine kurze Vision von roten und weißen Streifen. Er erinnerte sich an die

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