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Kopernikus 5

Kopernikus 5

Titel: Kopernikus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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gemeine Arbeit des Gewähltwerdens geleistet. Konnten wir da untätig bleiben und diese Wahl wieder preisgeben? War ein Mann so unersetzlich? Außerdem hatten wir ein Programm, an das wir glaubten – ein Programm, das das Land brauchte.
     
    Wenn ich zurückblicke, kann ich wohl sagen, daß wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Meine persönliche Beliebtheit ist groß, mein Ruf ist gut. Wir haben uns nur mit diesem einzigen Problem, meiner Gesundheit, zu befassen. Ich habe bereits Schritte unternommen, um die Situation in Ordnung zu bringen. Vergangene Woche habe ich ein Telegramm nach Tahiti gesandt, dem ein zweistündiges Bildgespräch über Satellit folgte. Ich muß sagen, Tahiti hat ihm gutgetan. Er sieht braungebrannt, ausgeruht und zufrieden aus. Er hat die Ereignisse hier verfolgt und heißt unsere Errungenschaften gut. Er ist sogar davon überzeugt, daß wir während unserer Amtszeit bessere Arbeit geleistet haben, als er es jemals geschafft hätte – eine Bestätigung, die ich sehr schätze.
    Jedenfalls haben wir einen großen Teil der zwei Stunden darauf verwandt, unsere Entscheidungsmöglichkeiten zu prüfen. Er schlug die nächstliegende Lösung vor, ein neues Band, das einen Mann präsentiert, der fit und gesund ist. Ich mußte dagegen Einspruch erheben. Die Medien haben schon eine große Sache aus meiner Abneigung gegen Händeschüt teln gemacht – das Howard-Hughes-Syndrom nennen sie es – und behaupten, daß dies auf eine neurotische Furcht vor Krankheitserregern, auf Hypochondrie, hinweise, ein Beweis für eine potentielle, geistige Instabilität sei. Ich habe ihm deutlich gemacht, daß wir diese Art von Gerede unterdrücken müssen anstatt sie zu ermutigen. Er verstand mich. Dennoch zögerte er, sein Shangri-La zu verlassen. Erst nach weiteren Verhandlungen und der festen Zusage, daß die Air Force One öfter längere Abstecher nach Tahiti machen würde, war er bereit zu kooperieren.
    Ich glaube, meine Damen und Herren, wir können jetzt zuversichtlich den vier weiteren Jahren entgegensehen, die wir brauchen, um unsere Ziele völlig zu verwirklichen. Wie ich zu Beginn dieser Besprechung sagte, habe ich meine Entscheidung getroffen. Ich glaube, Sie verstehen sie nun. Wenn man mich nominiert, werde ich nicht begeistert sein, aber wenn man mich wählt – unser Freund in Tahiti wird uns genau das Bild liefern, das wir für diese profane Arbeit benötigen –, dann werde ich meine Pflicht tun.

 
Robert Holdstock
Die Erde ging mit ihm
EARTH AND STONE
     
    Das Krachen der Transmission rollte dröhnend über das wogende Grasland; es war kaum zu unterscheiden von dem Krachen, das dem Zersplittern der großen Felsblöcke folgt, der Megalithen der Grab-Bauer, die in diesem Land seit siebenhundert Jahren wohnten.
    Der Mann ritt auf einem stämmigen schwarzen Pferd; er erschien plötzlich gleichsam aus dem Nichts. Er war in Häute und Pelzgamaschen gehüllt, und sein Haar trug er in straffen, schulterlangen Zöpfen. Sein lockiger Vollbart starrte von irgendeiner rötlichen Paste. Seine Satteltaschen waren hier, im dritten Jahrtausend vor Christus, ein Anachronismus, aber immerhin waren sie grob aus Leder gefertigt; ihre geometrische Unförmigkeit war unvermeidbar, denn die Ausrüstung, die sie enthielten, war für die schließliche Rückkehr des Mannes in seine eigene Zeit erforderlich. Ebenso wie das Pferd würden auch die Ledertaschen samt ihrem Inhalt vernichtet werden, sobald sie ihren Zweck erfüllt hätten. Daran herrschte im Kopf des Mannes überhaupt kein Zweifel; aber seine Überzeugung basierte auf einem falschen Grund. Er hatte nicht die Absicht, jemals wieder in seine eigene Zeit zurückzukehren. Er würde hierbleiben, bei den Leuten des Boyne-Tales, mit denen er so viel zu tun gehabt hatte.
    Sein Name war John Farrel. Er war fast dreißig Jahre alt, und hier, in einer Zeit von Erde und Stein, rechnete er damit, vielleicht noch zehn Jahre leben zu können.
    Als er durch das Transmissionsfeld kam, wendete er sein Pferd und spähte in den Nebel, der die Zukunft war. Er begann zu schwinden, und der letzte Rest Luft aus einer anderen Zeit strömte fünftausend Jahre in die Vergangenheit; er brachte einen säuerlichen Geruch mit sich – den Geruch von Maschinen, von künstlichen Aromen und von synthetischen Kleidern; den Geruch, den Gestank erfolgreicher Anpassung.
    Kalte Winde, die letzten Worte des Winters vor der plötzlichen Wärme des Frühlings, trugen den Geruch der Zukunft davon

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