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Kopernikus 7

Kopernikus 7

Titel: Kopernikus 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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im­mer und im­mer wie­der, als wür­de er dop­pelt prü­fen, daß wirk­lich al­les an Ort und Stel­le war, dort, wo er es ha­ben woll­te. Er schlug die Bei­ne über­ein­an­der und lös­te sie wie­der. Pe­ter, der di­rekt hin­ter ihm stand, konn­te die Span­nung fast spü­ren, die Del­ma­rio in Wo­gen aus­strahl­te, die ihn er­füll­te. Selbst E. C. Stu­art, der ein paar Schrit­te ent­fernt in ei­nem großen, be­que­men Lehn­ses­sel saß, starr­te auf­merk­sam auf das Spiel. Die Uhr tick­te lei­se. Del­ma­rio hob sei­ne Hand, woll­te die Da­me zie­hen, zö­ger­te je­doch mit über ihr schwe­ben­den Fin­gern. Sei­ne Hand zit­ter­te.
    „Was ist los, Ste­ve?“ frag­te Bun­nish. Er stütz­te sein Kinn auf bei­de Hän­de und lä­chel­te, als Del­ma­rio zu ihm auf­schau­te. „Du zö­gerst. Weißt du nicht mehr? Der, der zö­gert, ist ver­lo­ren. Un­si­cher – so plötz­lich? Be­stimmt nicht. Du warst doch bis­her im­mer so si­cher. Wie vie­le Matt-Stel­lun­gen hast du mir ge­zeigt? Wie vie­le?“
    Del­ma­rio blin­zel­te, run­zel­te die Stirn. „Ich wer­de dir ei­ne wei­te­re zei­gen, Bun­ny“, sag­te er wü­tend. Sei­ne Fin­ger schlos­sen sich um sei­ne Da­me, scho­ben sie über das Brett. „Schach.“
    „Ah“, sag­te Bun­nish. Pe­ter stu­dier­te die Stel­lung. Das Dop­pe­lop­fer hat­te die Bau­ern vor dem schwar­zen Kö­nig weg­ge­räumt, und das Da­men-Schach er­laub­te kei­nen Rück­zug. Bun­nish ließ sei­nen Kö­nig um ein Qua­drat vor­mar­schie­ren, auf die Brett­mit­te zu, auf die war­ten­de wei­ße Ar­mee. Da­mit stand fest, daß er jetzt ver­lo­ren war. Sei­ne Ver­tei­di­ger stan­den aus­nahms­los auf der Da­men-Sei­te, und der Feind war rings um ihn her. Aber Bun­nish schi­en nicht be­sorgt zu sein.
    Del­ma­ri­os Uhr tick­te, wäh­rend er die Auf­stel­lung be­gut­ach­te­te. Er nipp­te an sei­nem Saft, be­weg­te sich un­ru­hig auf sei­nem Sitz. Bun­nish gähn­te und grins­te höh­nisch. „Da­mals warst du der Ta­ges­sie­ger, Del­ma­rio. Hast einen Meis­ter ge­schla­gen. Der ein­zi­ge Sie­ger. Und jetzt weißt du nicht, wie du Matt er­zie­len kannst? Wo sind all dei­ne tol­len Matt-Stel­lun­gen, he?“
    „Es gibt so vie­le, daß ich gar nicht weiß, wel­che ich neh­men soll, Bun­ny“, sag­te Ste­ve. „Und jetzt halt den Mund, ver­dammt. Ich ver­su­che nach­zu­den­ken.“
    „Oh“, sag­te Bun­nish. „Ver­zei­hung.“
    Del­ma­rio ver­brauch­te zehn Mi­nu­ten auf sei­ner Uhr, be­vor er die Hand aus­streck­te und sei­nen ver­blie­be­nen Sprin­ger zog. „Schach.“
    Er­neut schob Bun­nish sei­nen Kö­nig vor.
    Del­ma­rio leck­te sich die Lip­pen, schob sei­ne Da­me ein Qua­drat vor­an. „Schach.“
    Bun­nis­hs Kö­nig zog seit­lich und da­mit in die Si­cher­heit der Da­men-Sei­te hin­über.
    Del­ma­rio ließ einen Bau­ern vor­schnel­len. „Schach.“
    Bun­nish muß­te schla­gen. Er wisch­te den an­grei­fen­den Bau­ern mit sei­nem Kö­nig weg und lä­chel­te da­bei selbst­ge­fäl­lig.
    Da jetzt die Front of­fen war, konn­te Del­ma­rio sei­ne Tür­me ins Spiel brin­gen. Er­zog einen hin­über. „Schach.“
    Bun­nish zog wie­der sei­nen ge­fähr­de­ten Kö­nig.
    Jetzt zog Del­ma­rio den Turm nach vorn, schob ihn die gan­ze Rei­he hoch, um ihn dem Feind von An­ge­sicht zu An­ge­sicht ge­gen­über­zu­stel­len. „Schach!“ sag­te er laut.
    Pe­ter sog sei­nen Atem laut ein, oh­ne es zu wol­len. Der Turm war nicht ge­deckt! Bun­nish konn­te ihn sich oh­ne wei­te­res weg­schnap­pen. Er starr­te über Del­ma­ri­os Schul­ter auf die Stel­lung. Bun­nish konn­te den Turm mit sei­nem Kö­nig schla­gen, in Ord­nung, aber dann wür­de der an­de­re Turm her­über­kom­men, der Kö­nig muß­te zu­rück­wei­chen, und wenn sich die Da­me auch nur um ein Qua­drat be­weg­te … Ja … Zu vie­le Matt-Dro­hun­gen in die­ser Va­ri­an­te. Schwarz hat­te vie­le Zu­fluchts­mög­lich­kei­ten, aber sie en­de­ten al­le in der Ka­ta­stro­phe. Al­ler­dings … wenn Bun­nish mit sei­nem Sprin­ger statt mit sei­nem Kö­nig schla­gen wür­de, dann ließ er das Feld un­ge­schützt … Hmmm … Da­men-Schach, Kö­nig hoch, dann mit dem Läu­fer … Nein, so kam das Matt

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