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Kopernikus 8

Kopernikus 8

Titel: Kopernikus 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Neu­es?“
    Spatz si­gna­li­sier­te mit der Hand: Ich ken­ne ein Ge­heim­nis!
    Co­yo­te keuch­te mit ge­spiel­ter Ver­blüf­fung. „Los, spann uns nicht auf die Fol­ter!“
    Auch Schwan leg­te ihr Buch nie­der. „Was ist los?“
    Spatz sprang vom Kis­sen und rann­te ein­mal im Kreis um den Tisch, wo­bei er den Kopf ge­senkt hielt, die Wan­gen auf­blies und die Ar­me fest an die Sei­ten preß­te. Nach ei­ner Run­de setz­te er sich wie­der hin, nahm sich ei­ne Hand­voll der Früch­te und sah Co­yo­te und Schwan lis­tig an, wäh­rend er von dem Obst pro­bier­te.
    Schwan und Co­yo­te sa­hen ein­an­der ver­blüfft an.
    „Mal se­hen“, sag­te Co­yo­te nach­denk­lich. „Du hast ei­ne Bie­ne ge­se­hen!“
    Spatz schüt­tel­te den Kopf.
    „Den Stier auf der Wie­se“, sag­te Schwan.
    Wie­der falsch, si­gna­li­sier­te er.
    Dann beug­te Schwan sich hin­über und leg­te die Hand auf Co­yo­tes Schul­ter. Er beug­te den Kopf nach vorn und grins­te plötz­lich. „Es muß ein Schiff sein!“ Er stand auf und ging zum Fens­ter, das Son­nen­licht elek­tri­sier­te sein ro­tes Haar. Schwan ge­sell­te sich zu ihm, und dann senk­te sich plötz­lich ein Schat­ten über das Zim­mer und schal­te­te Co­yo­tes Haar ab. Ein flat­tern­des Ge­fühl brei­te­te sich kurz­zei­tig in Spatz’ Ma­gen aus. Co­yo­te wand­te sich um und hör­te auf zu grin­sen.
    Du hast ge­schum­melt! Spatz riß die Hän­de in die Hö­he. Du hast es nicht er­ra­ten, du hast ge­schum­melt!
    „Ach, komm schon!“ sag­te Co­yo­te und knie­te vor ihm nie­der. „Sei doch nicht so. Ich kann doch auch nichts da­für, daß ich …“ Er blin­zel­te und ver­such­te, wie­der zu grin­sen. „He, Spatz“, sag­te er dann. „Ge­hen wir doch raus und schau­en ihm beim Lan­den zu!“
    Spatz preß­te die Kie­fer auf­ein­an­der und wand­te sich ab. Sei­ne Freu­de war ver­flo­gen, nun war er trau­rig und mü­de. Er woll­te Spin­ne lan­den se­hen, aber nicht, wenn der dum­me Co­yo­te, Schwan, Häs­chen und al­le an­de­ren sich drau­ßen dräng­ten. Sei­ne Au­gen be­gan­nen zu schmer­zen, und er wisch­te die Näs­se fort. Er riß ein zä­hes Stück Frucht­fleisch mit den Zäh­nen ab und kau­te ver­bis­sen dar­auf her­um. Als er sich schließ­lich wie­der um­sah, wa­ren Co­yo­te und Schwan ver­schwun­den.
    Er sprang auf und rann­te aus der Kü­che, dann er­starr­te er einen schmerz­li­chen Au­gen­blick in der Haupt­kup­pel. Das Ge­fühl in sei­nem Ma­gen war jetzt stär­ker, ei­ne nie­der­fre­quen­te und pul­sie­ren­de Vi­bra­ti­on. Da­her kehr­te er um und rann­te nicht hin­aus, son­dern durch die Fla­nell­tür wie­der in sein Zim­mer zu­rück.
    Sein Mund klapp­te her­un­ter und schloß sich lang­sam wie­der. Der gi­gan­ti­sche, im Licht der Mor­gen­son­ne dun­kel­ro­te Bulk des Zep­pe­lin er­füll­te fast den gan­zen Him­mel. Er klet­ter­te auf sei­ne Klei­der­tru­he, wo er auf Ze­hen­spit­zen stand, da­mit er über den Rand der of­fe­nen Kup­pel se­hen konn­te. Der Zep­pe­lin schweb­te über der Wie­se ne­ben dem Haus, dar­un­ter stan­den zwei win­zi­ge Ge­stal­ten – er sah Co­yo­tes ro­tes Haar und Schwans wei­ße Mäh­ne. Dann sank lang­sam ei­ne Ku­gel an ei­nem Ka­bel vom Rumpf des Schif­fes her­ab. Spatz konn­te Fuch­si­as dunkle Ge­stalt se­hen, die von der Töp­fe­rei her­un­ter­kam, wäh­rend Ro­se hin­ter der Bie­gung der Haupt­kup­pel auf­tauch­te. Sie hat­te Häs­chen am Arm, und ge­mein­sam nä­her­ten sie sich den an­de­ren.
    Die Ku­gel, die ver­gli­chen mit dem Mut­ter­schiff sehr win­zig aus­ge­se­hen hat­te, war in Wirk­lich­keit viel grö­ßer als die um­ste­hen­den Men­schen. Sie schwang sanft an ih­rem Ka­bel, bis sie das Gras be­rühr­te. Dann ging ei­ne Tür auf, und Spin­nes ver­trau­ter wei­ßer Haar­schopf dräng­te ins Freie. Sie sprang auf den Ra­sen und griff hin­ter sich nach ih­rem Ge­päck. Wäh­rend sich al­le um Spin­ne dräng­ten, stieg die Ku­gel rasch wie­der in die Hö­he. Spatz biß sich auf die Lip­pen und ent­spann­te sei­ne ver­krampf­ten Fü­ße. Je­der um­arm­te je­den, dann ka­men sie auf das Haus zu.
    Der Zep­pe­lin er­hob sich be­reits wie­der und ent­fern­te sich vom Haus. Das

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