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Kopernikus 8

Kopernikus 8

Titel: Kopernikus 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Meer mit Tü­ren, die ver­schlos­sen sind.
    Ob­acht! Die Haut wird rei­ßen, und die Tü­ren wer­den bers­ten!
     
    Du bist Nim­rod, sa­ge ich zu mei­nem Freund Chib.
    Die Stun­de ist ge­kom­men, da Gott zu sei­nen En­geln spricht:
    Wenn er das schon am An­fang voll­brin­gen kann,
    So ist ihm nichts un­mög­lich.
    Er wird vor den Pfor­ten des Him­mels
    In sein Horn sto­ßen und ver­lan­gen nach
    Dem Mond als Gei­ßel, der Jung­frau zu sei­ner Frau,
    Und er wird sei­nen An­teil ver­lan­gen vom Pro­fit
    Der Großen Hu­re von Ba­by­lon.“
     
    „Bringt den Hu­ren­sohn zum Schwei­gen!“ brüllt der Di­rek­tor des Fes­ti­vals. „Er wird einen Auf­stand an­zet­teln so wie letz­tes Jahr auch!“ Die Ord­nungs­hü­ter stür­men her­ein. Chib be­ob­ach­tet Lus­cus, der sich mit ei­nem Fi­do­mann un­ter­hält. Chib kann Lus­cus nicht hö­ren, ist sich aber si­cher, daß die­ser kei­ne Kom­pli­men­te über ihn ver­brei­tet.
     
    „Schon lan­ge vor mei­ner Ge­burt schrieb Mel­ville.
    Ich aber bin der Mann, der ver­ste­hen will
    Das Uni­ver­sum, aber nach mei­nen Wer­ten ver­ste­hen.
    Ich bin Ahab, des­sen Haß zer­schel­len und brö­ckeln muß.
     
    Al­le Hin­der­nis­se von Zeit, Raum und The­ma,
    Von Sterb­lich­keit müs­sen über­wun­den wer­den.
    Ich boh­re mei­nen Glüh­strumpf in den Schoß der Schöp­fung
    Und schre­cke auf in sei­ner Zu­flucht,
    Was im­mer Un­be­kann­tes sich dort ver­ber­gen mag,
    Fern, un­nah­bar, un­en­t­hüllt.“
     
    Der Di­rek­tor be­deu­tet den Po­li­zis­ten, Ru­nic zu ent­fer­nen. Rus­kin­son brüllt im­mer noch, die Ka­me­ras schwen­ken aber ab­wech­selnd zu Lus­cus und Ru­nic. Ei­ne der Jun­gen Ret­ti­che, Hu­ga Wells-Erb Hein­stur­bu­ry, die Science Fic­ti­on-Au­to­rin, wird von ei­ner durch Ru­nics Stim­me ver­ur­sach­ten Hys­te­rie ge­schüt­telt, die bald in Ra­che­ge­lüs­te um­schlägt. Sie wirft sich auf einen Fi­do­mann von Ti­me. Ti­me ist schon lan­ge kein Ma­ga­zin mehr, weil es gar kei­ne Ma­ga­zi­ne mehr gibt, son­dern wur­de zu ei­nem von der Re­gie­rung sub­ven­tio­nier­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­bü­ro. Ti­me ist ein Bei­spiel für die Lin­ke-Hand-rech­te-Hand-Hän­de-weg!-Po­li­tik von On­kel Sam, der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­bü­ros mit al­lem be­stückt, was sie brau­chen, den Bü­ro­an­ge­stell­ten aber gleich­zei­tig er­laubt, die Po­li­tik des Bü­ros selbst zu be­stim­men. So las­sen sich Re­gie­rungs­un­ter­stüt­zung und Pres­se­frei­heit auf einen Nen­ner brin­gen. In der Theo­rie ist das aus­ge­zeich­net.
    Ti­me hat sich vie­les von sei­ner ur­sprüng­li­chen Po­li­tik be­wahrt, und die lau­te­te: Wahr­heit und Ob­jek­ti­vi­tät müs­sen fein­sin­ni­gen Wit­ze­lei­en ge­op­fert wer­den, und Science Fic­ti­on ist in je­dem Fal­le zu ver­rei­ßen. Ti­me hat fast al­le Ro­ma­ne von Hein­stur­bu­ry nie­der­ge­macht, und nun macht sie sich dar­an, für den Schmerz der un­ge­rech­ten Be­spre­chun­gen Ra­che zu neh­men.
     
    „ Quid nunc? Cui bo­no?
    Zeit? Raum? Ma­te­rie? Un­fall?
    Wenn du stirbst … Höl­le? Nir­wa­na?
    Nichts heißt, nichts zu den­ken.
    Die Ka­no­nen der Phi­lo­so­phie bal­lern.
    Ih­re Ge­schos­se sind Blind­gän­ger.
    Die Mu­ni­ti­ons­la­ger der Theo­lo­gie wer­den
    Vom Sa­bo­teur Ver­nunft ge­sprengt.
     
    Nennt mich Eph­raim, denn ich wur­de ge­hal­ten,
    Und das Ford Got­tes konn­te nicht die Zischlau­te
    Er­zeu­gen, um mich durch­zu­las­sen.
    Nun, ich kann Shib­bo­leth nicht aus­spre­chen,
    Aber für Schei­ße reicht es noch!“
     
    Hu­ga Wells-Erb Hein­stur­bu­ry tritt den Fi­do­mann von Ti­me in die Ei­er. Er wirft die Ar­me in die Hö­he und schleu­dert die foot­ball­för­mi­ge und foot­ball­große Ka­me­ra fort. Sie trifft einen Ju­gend­li­chen am Kopf. Der Ju­gend­li­che ist ein Jun­ger Ret­tich, Lud­wig Eu­ter­pe Mahlzart. Er ist wü­tend, weil sein ver­ton­tes Ge­dicht Ent­zün­det den Stoff künf­ti­ger Höl­len durch­ge­fal­len ist, da­her ist bei ihm die Ka­me­ra der Trop­fen, der das Faß zum Über­lau­fen bringt. Er schlägt dem obers­ten Mu­sik­kri­ti­ker ei­ne in den fet­ten Wanst.
    Hu­ga, nicht der Mann von Ti­mes, schreit vor Schmerz laut auf.

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