Kopernikus 9
Schweigend saß er hinten in der Klasse, die gefalteten Hände vor sich auf dem Pult. Hartes, schieferfarbenes Licht drang durch das Fenster herein, es machte sein Gesicht und seine Hände grau und spiegelte sich stumpf in seinen stumpfen grauen Augen. Er gab keinen Laut von sich.
Wenig später hatten sie die Welt angehalten.
Nachwort
Zwölf Erzählungen von acht deutschen und vier amerikanischen Autoren enthält dieser Band. Der bekannteste unter diesen Autoren ist sicherlich George R. R. Martin, geboren 1948 in Bayonne, New Jersey. Er dürfte zu den derzeit besten Kurzgeschichtenautoren der Science Fiction gehören, und mehrere seiner Erzählungen wurden mit dem Hugo bzw. Nebula ausgezeichnet. Er veröffentlichte bislang drei Kurzgeschichtensammlungen – Songs of Stars and Shadows (Lieder von Sternen und Schatten); A Song for Lya (Die zweite Stufe der Einsamkeit); Sandkings – und drei Romane: Dying of the Light (Die Flamme erlischt); Windhaven (Kinder des Windes) und Fevre Dream. Von diesen Büchern ist in der Moewig-SF-Reihe Die zweite Stufe der Einsamkeit erschienen, und Kinder des Windes. Übrigens wird ein Roman, den George R. R. Martin gemeinsam mit Lisa Tuttle verfaßte, für diese Reihe zur Veröffentlichung vorbereitet. George R. R. Martin gehört zu den Stammautoren der Kopernikus- Anthologien.
Ein weiterer guter Bekannter für Leser dieser Reihe ist Gardner Dozois, ein 1947 geborener Autor, der einige Jahre Militärdienst in der Bundesrepublik ableistete, sich im Anschluß daran in einer kleinen deutschen Ortschaft eine Dachkammer mietete und hier seine Tätigkeit als freischaffender Schriftsteller begann. „Chains of the Sea“ ist eine seiner besten Arbeiten und wurde sowohl für den Hugo als auch für den Nebula nominiert. Gardner Dozois ist auch der Verfasser des Romans Strangers, der unter dem Titel Fremde als Moewig-Bd. 3512 veröffentlicht wurde. Außerdem verschaffte sich Gardner Dozois auch ein Renommee als Anthologist.
Ein interessanter neuer, aufstrebender Kurzgeschichtenautor ist George Guthridge. Eine weitere Story von ihm ist in Kopernikus 6 erschienen. In dem gleichen Band wurde auch Drew Mendelsons erste Story „The Tube Rider“, abgedruckt. Mendelson, dessen erster Roman, Pilgrimage, für die Moewig-SF-Reihe vorbereitet wird, ist meiner Meinung nach unbedingt ein Zugewinn für die Ideen-SF. Wie ausgefallen-originell seine Ideen sind, dürfte auch die vorliegende Story unter Beweis stellen.
A. D. Overstreet (die auch unter Lee Overstreet veröffentlicht hat) und Kim Barkmann sind weibliche SF-Autoren. Während A. D.
Overstreet bereits etliche Stories in amerikanischen Magazinen und Anthologien veröffentlicht hat, ist „Dashas erster Kampf“ Kim Barkmanns erste Veröffentlichung. Sie wurde 1957 in Hamburg geboren und studiert seit 1979 an der Universität Hamburg Germanistik und Philosophie. Science Fiction liest sie seit ihrer Jugend, wobei ihr Interesse vor allem weiblichen Autoren – und hier ganz besonders C.J. Cherryh – gilt.
Ein weiterer neuer Autor, der hier seine erste Geschichte vorlegt, ist Harald Kurt Frost. Er wohnt in Regensburg. Bereits zweimal in Kopernikus vertreten war hingegen Peter W. Bach, der in Essen zu Hause ist. „Das Jonas-Projekt“, in Zusammenarbeit mit Michael A. Berger entstanden, ist ein neuer Beweis für die Originalität und Eigenständigkeit dieses Autors. Zur Zeit arbeitet Peter W. Bach an einem SF-Roman.
Jörg Weigand wurde 1940 geboren, studierte Sinologie, promovierte und wurde Mitarbeiter des Bonner Studios des ZDF. Er ist ein bekannter Anthologist, Kurzgeschichtenautor und Verfasser sowie Herausgeber von Science-Fiction-Sekundärliteratur. Nachdem er bereits mehrfach mit Sachbeiträgen und Stories in Anthologien des Moewig Verlags vertreten war, wird ein von ihm herausgegebener Band mit französischen SF-Stories in Kürze in dieser Reihe erscheinen.
Kai Riedemann wurde 1957 in Elmshorn geboren und studiert heute an der Universität Hamburg Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft. Seine erste SF-Kurzgeschichte erschien 1972 in Band 39 der Serie Raumschiff Promet. Ihr folgten eine Reihe von Erzählungen in Amateur-Magazinen und den Leserkontaktseiten mehrerer Heftreihen und -Serien. In den letzten Jahren veröffentlichte er ein knappes Dutzend Geschichten in Taschenbuchanthologien, darunter auch „Eine letzte Träne von Monika“ im Science Fiction Almanach 1983 (Moewig-Bd. 3603). Kai Riedemann ist freier Mitarbeiter
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