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Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition)

Titel: Kopf Geld Jagd: Wie ich in Venezuela niedergeschossen wurde, während ich versuchte, Borussia Dortmund zu retten. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Homm
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zahlreichen Orten versuchten Leute, mich zu liquidieren. Glücklicherweise waren meine Feinde, die mich in Alicante, Zürich, Prag, Rom, Monrovia, Paris und Wien wähnten, weit weg von meiner neuen Heimat.
    Ohne bedeutsame Freunde und anspruchsvolle Gespräche wurde ich zudem äußerst oberflächlich. Ein großer Appetit auf Gelegenheitsabenteuer, antike Möbel und Nachbildungen sowie eine Wohnung in Bogotá boten mir einigermaßen Ablenkung, aber nach einem Jahr hatte ich es immer noch nicht geschafft, eine zufriedenstellende Dauerbegleitung zu finden.
    Dann lernte ich Patricia kennen, und zwar über meinen jüdisch-kolumbianischen Immobilienmakler. Sie wurde zu meiner Hauptanwältin, die sich um meine Immobilieninteressen kümmerte. Außerdem war sie Präsidentin von mehreren meiner Holding-Gesellschaften. Sie war Mitte 30 und bereits vollwertige Partnerin einer prominenten Anwaltsfirma. In dieser Funktion betreute sie die vermögendsten Investoren und war in börsennotierte und private Investments in Süd- und Nordamerika involviert.
    Patricia war zwölf Jahre jünger als ich und sah leicht noch einmal fünf Jahre jünger aus, als ich sie kennenlernte. Mir fiel sofort ihre umfassende Attraktivität als potenzielle längerfristige Partnerin auf. Ihr Spanisch war sehr gehoben, außerdem sprach sie fließend Italienisch, Deutsch und Englisch. Ihre argentinische Familie war während der Verfolgung durch die Militärjunta von Buenos Aires nach Bogotá gezogen und nie zurückgekehrt. Ihr älterer Bruder wurde auf einem Speedboot in den Bahamas von kolumbianischen Gangstern erschossen, als er Dollars gegen eine Tonne Kokain eintauschte. Ihr Vater Sandor, ein pensionierter politisch linksgerichteter Philosophieprofessor, war von der argentinischen Junta verfolgt worden und hatte in Kolumbien politisches Asyl erhalten. Ihre Mutter war an Krebs gestorben, als Patricia noch ein Teenager war. Sandor hatte nie wieder geheiratet. Patricia war sein einziges überlebendes Kind und seine einzige verbliebene Liebe.
    Sie war prachtvoll anzusehen, bescheiden und freundlich, hatte hervorragende Manieren und sprach nur, wenn sie etwas zu sagen hatte. Patricia war sensationell – nach meiner Einschätzung eine 10 –, weil sie nie unangenehm eitel war oder den Hang zum Posieren hatte. Ihr Vater hatte ihr ein tiefes soziales Verantwortungsbewusstsein vermittelt. Während sich ihre männlichen Kommilitonen im Country Club von Bogotá tummelten und Mojitos tranken und die Mädchen sich die Titten aufspritzen ließen, unterrichtete sie und versorgte benachteiligte Kinder in Ciudad Bolívar, einem Viertel, das ich nicht einmal am sichersten Tag des Jahres, zu Weihnachten, alleine aufsuchen würde, mit Mahlzeiten. In ihrer Anwaltsfirma nahm sie mehr Pro-bono-Fälle an als alle anderen Partner. Außerdem war sie ein wichtiger Fundraiser für eine der effektivsten karitativen Organisationen Kolumbiens und sorgte dafür, dass Tausende unterprivilegierte Kinder ein Schulmittagessen erhielten.
    Patricia sagte mir, sie habe nie geheiratet, weil sie noch nie richtig verliebt gewesen sei, und ganz gewiss nicht genug, um ihre Unabhängigkeit aufzugeben. Sie wollte keine Kinder, da sie bereits 6.000 Kinder hatte, die sie an fünf Tagen der Woche ernährte. Eigene Kinder hätten bedeutet, dass viele Tausend andere Kinder auf regelmäßige Mahlzeiten hätten verzichten müssen. Bei einer Messung im Rahmen ihres Studiums ergab sich, dass sie einen Intelligenzquotienten von 153 hatte. Zudem war sie sowohl neugierig als auch eine kluge Beobachterin. Ihr Vater war für einen Universitätsprofessor geradezu absurd wohlhabend. Das Familienanwesen der Chapineros war selbst in einem nervösen Immobilienmarkt mindestens fünf Millionen Dollar wert.
    Patricia verdiente rund 90.000 Dollar, Bonuszahlungen nicht eingerechnet. Das war eine sehr hübsche Summe für jemanden, der mit seinem Vater lebte. Sie gab 2.000 Dollar pro Monat für ihre exquisite und zeitlose Garderobe – vornehmlich von Chanel – aus und teilte den Rest zwischen Ersparnissen und wohltätigen Zwecken auf. Ihr Vater zahlte für Autos, Nahrung, Nebenkosten und Hausmädchen. Ihr nicht unerheblicher Jahresbonus ging vollständig für Reisen an die erlesensten Ziele auf der ganzen Welt drauf, die sie mit ihrem Vater besuchte.
    Wenn Patricia nicht arme Kinder mit Essen versorgte oder die Reichen und Berüchtigten vertrat, handelte sie über E-Trade und Fidelity Online mit ihrem

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