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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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nicht ans Gehen und wollte sich unbedingt unsere Stimmen sichern. Wenn ich schon stimmberechtigt wäre, dann hätte ich sicher seinen Gegner gewählt... Ach, da ist ja Maurice!«
    Freddie sah von dem Brot auf, das sie eben aufschnitt, und blickte in die tiefblauen Augen des hübschesten jungen Mannes, den sie je gesehen hatte.
    Maurice Gresham war groß und benahm sich mit lässiger Selbstsicherheit. Er hatte die vollkommenen Züge seiner Mutter ohne deren Kälte geerbt und sah aus, als liebte er das Lachen. Sogar seine Stimme klang anziehend. Freddie war einen Augenblick lang völlig geblendet, und das war immerhin etwas, wie Bill sicher gesagt hätte.
    »Du läßt unsere Gäste arbeiten wie üblich«, sagte Maurice zu seiner Schwester. »Nein, keine Vorstellungszeremonie, denn diese junge Dame kann nur Freddie sein, nach der Begeisterung unseres alten Herrn zu schließen. Hallo, Freddie, Sie übertreffen alle Erwartungen. Ich bin Maurice.«
    »Dachte ich mir’s doch, aber ich hätte nie gedacht...« Freddie hielt verwirrt inne. Beinahe hätte sie gesagt: »Aber ich hätte nicht gedacht, daß Sie so reizend sind.«
    Er fuhr gelassen fort: »Spielen Sie Tennis? Natürlich ist jetzt nicht die Zeit dafür, aber wir spielen gelegentlich. Sie sind sicher sehr gut. Und natürlich tanzen Sie! Wie eine Fee, möchte ich wetten. Hoffentlich trinken Sie auch ab und zu ein Schlückchen, denn damit wären Sie vollkommen. Nein? Macht nichts. Das kann man immer noch lernen. Sie sind ein Geschenk des Himmels, in dieser Einöde.«
    Pat lachte, sagte aber nur kurz: »Maurice, sei nicht so albern. Natürlich trinkt Freddie nicht. Sie ist zu sportlich, um sich mit Cocktails vollaufen zu lassen, wie andere Leute, die ich kenne. Hör auf anzugeben und roll den Servierwagen hinaus.«
    »Freddie, hören Sie nicht auf sie. Sie ist eine widerwärtige kleine Person.« Doch diese Bezeichnung kündete von großer Zuneigung, nach dem Blick zu schließen, den er seiner Schwester zuwarf. »Und jetzt müssen wir Pläne schmieden. Verabredung ist ein Wort, das ich hasse, aber ich habe das Gefühl, wir werden einander sehr oft sehen.«
    Für Freddie war dieser Annäherungsversuch neu und aufregend, da sie nur an Nicks brüderliche Freundlichkeit und an Jonathans Zurückhaltung gewöhnt war. Aber Pat ersparte ihr die Antwort, indem sie sagte: »Beeilt euch mit dem Tee! Sicher sind die beiden fast verdurstet. Du weißt doch, was es heißt, mit Mutter Konversation zu machen.«
    Die Unterhaltung war wieder auf einem Tiefpunkt angelangt, und Angelas Blick drückte Verzweiflung aus, als sie Freddie ansah, die zur Tür hereinkam. Aber mit dem Erscheinen von Maurice änderte sich die ganze Szene. Plötzlich war die Atmosphäre wie erwärmt und Mrs. Greshams gelangweilter Gesichtsausdruck wie weggeblasen. Sie sah zu ihrem hochgewachsenen Sohn auf und sagte: »Du bist zeitig zurück, mein Lieber.« Und dann stellte sie ihn fast unwillig vor: »Das ist mein Sohn.«
    In ihrer Stimme schwangen Stolz und Besitzfreude mit, und Angela dachte: »Achtung, Hände weg! Ich muß Freddie warnen — aber sie wird nicht auf mich hören wollen.«
     
     

6
     
    »Ja, er ist natürlich sehr hübsch, aber auf hübsche junge Männer bin ich nicht sehr neugierig.«
    »Ich verstehe ja deine Gefühle, Angela. Es wäre Stephen gegenüber nicht richtig, weil er lieb und gut ist, aber... Lach nicht so, Angela! Du hast eine Art, mich zu unterbrechen...«
    »Dann erklär diesen einen Punkt weg, wenn du kannst. Ach, ich bin nicht neidisch, weil dieser junge Mann alles mitbekommen hat. Ich bin nur ziemlich sicher, daß er es genau weiß.«
    »Ich glaube eigentlich nicht, daß er eingebildet ist. Na, jedenfalls ist er sehr lustig, und mir schien es, als wäre er scharf auf neue Bekanntschaften, auf Tennis, Tanzen und so weiter.«
    »Sicher, aber doch wohl erst, nachdem er dich gesehen hatte. Ich bin sicher zu kritisch — aber der Nachmittag war sehr ermüdend. Dieses Frauenzimmer! Sie hat nicht den leisesten Versuch unternommen, nett zu sein, ehe ihr Sohn auftauchte. Die typische verliebte Mutter. Das liegt auf der Hand.«
    »Du bist sehr klug, Angela, und hast auf der Universität ja auch Psychologie studiert, während ich mich in diesen Dingen nicht auskenne. Aber mir ist sie ganz in Ordnung erschienen.«
    »Sicher ist sie das auch, solange Maurice, der Heißgeliebte, nicht zu scharf auf dich wird. Dann aber sieh dich vor! Besitzwütige Frauen können sehr gefährlich

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