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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Himmlisch!«, und Freddies Umarmung brachte Angela fast aus dem Gleichgewicht. »Warum seid ihr gekommen? Es ist doch nichts passiert?«
    »Nein, wir hatten keinen Streit, und ich komme nicht zu Mutter gelaufen. Wo ist sie übrigens? Sie ist doch nicht etwa ausgegangen und läßt dich hier Trübsal blasen?«
    »Nein.« Freddie küßte begeistert ihren Schwager, doch in ihrer Stimme schwang Beklemmung mit. Sie wandte sich ab.
    »Was ist denn?« fuhr Angela fort.
    »Nichts. Ich habe mich eben einsam gefühlt.«
    »Einsam? Mit Mutter? So viel ich weiß, ist es noch niemandem geglückt, sich neben Mutter einsam zu fühlen. Soll das heißen, daß sie nicht da ist?«
    »Ja«, erwiderte Freddie. »Sie ist nicht gekommen. Ich habe ein Telegramm von ihr erhalten, daß sie sehr erkältet sei.«
    Stephen sagte: »Nun, dann nehmen wir dich mit, Freddie.« Angela nickte zustimmend.
    Freddie schüttelte den Kopf. »Nein, ich möchte hier bleiben. Hat man übrigens schon von Leuten gehört, die mit einer Schwester im Schlepptau aus den Flitterwochen heimkehren?«
    »Ist das nicht gleichgültig? Niemand wird es wissen, und niemand wird es kümmern. Wir leben ja nicht in der Stadt. In unserer näheren Umgebung gibt es keine Nachbarn.«
    Angela sagte mit Wärme: »Natürlich mußt du mit. Es wird ein Riesenspaß. Heute nacht bleiben wir hier, und morgen fahren wir alle nach Hause.«
    »Für dich wird es ziemlich öde«, fügte Stephen hinzu. »Keine strahlenden Lichter. Nur Land.«
    »Und für mich wird es schrecklich viel zu tun geben, bis ich mich in dem Haus breitgemacht und es repräsentativ aufgemöbelt habe«, sagte Angela lachend.
    »Repräsentativ?« Stephen schien erstaunt und ein wenig gekränkt. »Aber du hast doch gesagt, es gefalle dir und es sei das Rechte. Mit dem Aufmöbeln sollten wir warten, bis wir mehr Zeit haben.«
    »Zeit? Und ich dachte, das ist etwas, was Farmer nie haben — zumindest nicht für Arbeiten am Haus. Jetzt ist unsere Chance gekommen, nachdem wir Freddie als Hilfe bei uns haben. Wir werden sie anstreichen und tapezieren lassen. Sie ist viel größer als ich und reicht höher hinauf. Sie wird eine großartige Helferin sein.«
    Freddie war so gerührt, daß sie blinzeln mußte. »Ihr seid lieb, weil ihr so tut, als ob ihr mich haben wollt, und weil ihr behauptet, ich sei eine Hilfe, wo ihr doch lieber allein sein wollt.«
    Stephen sagte: »Hör mal, wie wär’s jetzt mit einem Essen? Nachher können wir weiterreden. Ich bin verdammt hungrig. Und wie wär’s dann mit einem Film oder einer Bar? Die letzte Chance für dich, wenn du morgen mit uns aufs Land kommst. Angela wird dich wie eine Sklavin rackern lassen.«
    »Essen?« antwortete Freddie. Sie sah verlegen von einem zum anderen.
    »Was ist los? Wahrscheinlich hast du nichts da. Ihr Mädchen! Zu mehr als einer Milchpackung und ein paar Dosen reicht es bei euch nicht. Bin gleich wieder da«, rief Stephen und ließ die beiden allein, offensichtlich erleichtert, daß er sich betätigen konnte.
    »Ach Angela, ist er nicht lieb? Er tut so, als wollte er, daß ich komme.«
    »Ich glaube, er will es tatsächlich. Stephen neigt nicht dazu, einem etwas vorzumachen. Ich glaube, er hat das schon länger geplant... Du wirst uns nicht im Weg sein. Ich bin mir im klaren, daß Stephen mit der Farm ebenso verheiratet ist wie mit mir, und die Farm war seine erste Liebe. Bei schönem Wetter wird er die meiste Zeit draußen verbringen und es mir überlassen, das gräßliche Haus herzurichten. Komm mit und hilf mir dabei.«
    Bald kam Stephen zurück, den Arm voller Pakete. Freddie war zerknirscht. »Schrecklich, daß ich so wenig Eßbares zu Hause habe.«
    Hatte Stephen mit Freddie Mitleid gehabt, so war sein Mitleid jetzt mit Verwunderung gemischt, als er den fast leeren Kühlschrank sah. »Frauen haben keinen Verstand« sagte er später, im Nebenzimmer, zu Angela. »Natürlich fühlt sich das Mädchen elend ohne ordentliches Essen. Sie wird doch nicht etwa unter Geldknappheit leiden?«
    Angela zuckte die Achseln. »Sehr wahrscheinlich ja. Sie gibt jeden Penny in kürzester Zeit aus und hat natürlich damit gerechnet, daß Mutter einspringt. Einfach unglaublich von Mutter.«
    »Nun ja, sie hat eine schlimme Erkältung. Hat doch keinen Zweck, daß sie kommt und sich hier ins Bett legt.«
    »Du entschuldigst sie auch noch? Dafür habe ich dich zu ehrlich gehalten.«
    Ruhig sagte er: »Ich finde keine Entschuldigung, aber ich sehe nicht ein, was es nützt, wenn man

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