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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Augenblick und betrübt, wenn die Erregung vorbei war. Und dann dachte er an den Abend in Tainui, als die Oberin unwillig war, weil er gesagt hatte, Freddie sei für die Ehe zu jung. Jetzt war er einen Augenblick lang versucht zu sagen: »Fang erst gar nicht an mit dem Krankenpflegekurs. Heirate mich jetzt gleich, und ich werde dir beim Erwachsen werden helfen.« Aber dann drängte sich ihm wieder das Bild Alicias auf und Freddies große Ähnlichkeit mit ihr. Maxwell hatte Alicia geheiratet, als sie achtzehn war, und sie vielleicht mit eben denselben Worten um die Ehe gebeten. Er wollte diese frevelhafte Torheit nicht wiederholen.
    Es wurde ein glücklicher Abend. Mrs. James, die Haushälterin, die Jonathan mit der Praxis geerbt hatte, war eine gemütliche Person, entzückt von dem jungen Gast und insgeheim erregt von der Aussicht auf eine Romanze. Das Essen war einfach köstlich. Als Freddie nachher in einem großen Sessel vor dem angenehmen Feuer saß, sagte sie: »Den ganzen Abend möchte ich hier sitzen, einfach ins Feuer sehen und nur sprechen, wenn du willst.«
    Er streckte ihr lachend die Hand entgegen und zog sie hoch. »Wenn ich es will? Das wäre allerdings einzigartig. Nein, heute ist die richtige Gelegenheit für einen lustigen Abend. Bis zum nächsten Mal wird vielleicht eine lange Zeit vergehen, und ich war schon wochenlang keinen Abend mehr aus. Was soll es also sein? Kino, Restaurant oder Tanzen?«
    Sie entschied sich für einen Film, der sich als gut erwies, und nachher saß sie mit dem herrlichen Gefühl des Erwachsenseins in einem teuren Restaurant Jonathan gegenüber. Es war Mitternacht, als er sie an ihre Wohnungstür brachte. Sie bedankte sich überschwenglich. »Ein herrlicher Abend. Die richtige Krönung des Tages.«
    Er lächelte, sperrte die Tür auf und machte Licht. Doch legte er nicht den Arm um sie, sondern sagte nur: »Gute Nacht« und ließ sie stehen. Sie war ein wenig enttäuscht, fühlte aber, daß auch er sich nur ungern von ihr trennte... Sie lauschte dem Geräusch seiner sich entfernenden Schritte. Dann sah sie sich in dem aufgeräumten stillen Zimmer um und sagte laut und entschlossen: »Nein, ich werde nicht Trübsal blasen und auch nicht heulen. Ich bin viel zu alt dazu. Angela ist glücklich — und mir geht es tadellos!«
     
     

4
     
    Stephen hatte gesagt: »Wir nehmen uns drei Wochen frei. Schließlich sind das die einzigen Flitterwochen, die wir haben, und wir können es uns ruhig mal gut gehen lassen.«
    So waren sie in den Norden gefahren, hatten historische Stätten besucht und wunderbare Herbsttage an Stränden verbracht, die um diese Zeit schon angenehm verlassen waren. Sie waren geblieben, wo und solange es ihnen gefiel.
    »Ich muß mir merken, daß der Herbst die beste Jahreszeit zum Heiraten ist«, seufzte sie, nachdem die drei Wochen viel zu schnell vergangen waren.
    Stephen sagte: »Morgen müssen wir uns auf die Beine machen.«
    »Genau drei Wochen nach unserem Hochzeitstag. Ich muß sagen: Ein Mann, ein Wort.«
    »Ich muß. Mein Schäfer Andy heiratet diese Woche, und die Farm läuft nicht von allein.«
    »Aber wir brauchen doch nur zwei Tage für die Heimfahrt. Warum müssen wir schon morgen aufbrechen? Es wird ein himmlischer Tag.«
    »Umso besser. Die Fahrt wird lang, weil ich mir dachte, wir könnten die Tour zurück über die Stadt machen.«
    »Warum denn? Das hieße, zwei Seiten eines Dreiecks entlangzufahren. Warum fahren wir nicht direkt zur Farm?«
    Er antwortete ausweichend, doch zu guter Letzt rang sie ihm das Geständnis ab, daß er bei Freddie nachsehen wollte. »Nur um zu sehen, wie es ihr geht.«
    »Aber das ist doch nicht nötig! Mutter wird schon da sein. Sie wollte jedenfalls nach vierzehn Tagen zurückkehren. Freddie wird mit ihr bis über die Ohren beschäftigt sein.«
    »Egal, wir könnten trotzdem hinfahren«, antwortete er, und davon konnte sie ihn nicht mehr abbringen.
    »Unsinn. Ich glaube, du hast dich in deine Schwiegermutter verliebt. Na, weich mir nicht aus.«
    Sie langten bei der Wohnung an, als sich die Dämmerung über die Stadt senkte. Der Herbstabend war frostig, und Angela hoffte, zu ihrem Empfang würde ein Feuer brennen. Doch die Wohnung war stockfinster und wirkte verlassen.
    »Wir hätten ein Telegramm schicken sollen. Da, kein Licht. Die sind sicher aus und bummeln«, sagte sie, klopfte aber leise an die Tür, bevor sie öffnete.
    Zunächst schien der halbdunkle Raum leer. Dann ertönte der Schrei: »Angela!

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