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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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miteinander zusammenstießen, setzten sie sich hin und lachten. »Du hast mehr Bodenfläche bearbeitet als ich«, sagte Angela.
    »Nur weil meine Arme länger sind... Da, ein Wagen kommt den Fahrweg herauf. Sicher Maurice. Schnell, geh ins Bad! Dein Gesicht ist schmutzig, und du hast keinen Lippenstift mehr auf dem Mund... Wenn du fertig bist, richte ich mich. Würdest du inzwischen Maurice begrüßen?«
    »Mach’ ich. Ich schicke ihn gleich wieder nach Hause. Langsam kommt mir die Sache mit dem Telefon verdächtig vor.«
    Doch Maurice ließ sich nicht so leicht abwimmeln. Neben ihm saß Pat, und beide steckten voller Pläne. Der Film in Winslow sei wirklich gut, und weil heute Markttag sei, gebe es sogar um elf Uhr eine Vorstellung. Dann könne man einen Imbiß oder ein Täßchen Tee nehmen. Maurice versprach hoch und heilig, sie heimzufahren, ehe der müde Farmer nach Hause kommen und nach dem Essen verlangen würde. Stephen sei doch vermutlich den ganzen Tag unterwegs?
    »Ja«, meinte Angela, als sie sich zu ihnen gesellte. »Stephen hat ein Lunchpaket mitgenommen, aber um drei oder halb vier muß ich zurück sein und ihm etwas Warmes machen.«
    »Wie pflichtbewußt du bist! Ich verspreche, daß ich euch um drei wieder hier absetze. Der Boden wird inzwischen trocken, und Pat und ich helfen dann beim Auslegen des Teppichs. Na, ist das ein Handel ?«
    Angelas Gewissen fühlte sich unbehaglich. Sie konnte doch nicht dauernd den Tag über fortlaufen. Stephen war nämlich im Begriff, sich von diesen Unternehmungen sachte zurückzuziehen. Gestern war er nicht mit ihnen zum Tennis gefahren und hatte erklärt, er habe keine Zeit und sie seien ohnehin zu viert. Pat sagte: »Komm mit, Angela. Wir setzen uns nach hinten und sprechen uns vernünftig aus, während die zwei vorne herumalbern dürfen. Beeilt euch, sonst kommen wir zu spät.«
    Es endete damit, daß sie sich überstürzt anzogen und das vor Unordnung strotzende Haus verließen. »Nicht mal das Frühstücksgeschirr ist gespült. Wir haben beim Tapezieren helfen müssen«, gestand Angela, aber Maurice meinte bloß frohgemut: »Wen kümmert das schon? Man ist nur einmal jung. Übrigens ein großartiger Leitgedanke für den Tag.«
    Der Film war schön, und auch das Essen, das man ihnen in Winslow servierte, schmeckte ihnen. Sie waren zur verabredeten Zeit auf der Farm zurück, doch war Angela der ganze Tag verleidet, als sie in der offenen Spülküche eine Nachricht an den Stapel ungewaschener Teller gelehnt vorfand. Sie stammte von einer Nachbarin, einer Mrs. Hill, die als Putzteufel verschrien war und die gefährliche Neigung zum Hereinplatzen zeigte, obwohl die Entfernung zu ihrem Haus drei Meilen betrug. Immer brachte sie einen Teller mit Backwerk oder einen Kuchen mit. Die Nachricht lautete: »Tut mir leid, daß ich Sie nicht antraf. Wollte bloß nachsehen, wie es Ihnen geht. Habe in der Vorratskammer einen Pudding gelassen.«
    »Wie nett«, sagte Freddie. »Du brauchst nun keinen Kuchen zu machen, Angela.«
    Aber ihre Schwester meinte bedrückt: »Zum Teufel mit ihr und ihrem Pudding! Die Speisekammer sieht noch chaotischer als die Spülküche aus, und es wird allgemein behauptet, daß Mrs. Hill wie wild tratscht.«
    »Kopf hoch«, meinte Maurice leichthin. »Geredet wird auf jeden Fall, und es macht die Menschen glücklich, wenn eine junge Frau ihre kleinen Fehler hat. Aber jetzt zum Teppich!«
    Mit vereinten Kräften war der Teppich schnell aufgelegt, doch kaum war Maurice weg, als Angela überrascht entdeckte, daß Stephen den am vorigen Tag geschlachteten Hammel nicht zerteilt hatte. Das Tier hing jetzt draußen in der großen Speisekammer.
    »Was tun wir als nächstes?« fragte Freddie.
    »Keine Ahnung. Da wir aber kein Fleisch im Haus haben, muß etwas geschehen. Andy soll die Hälfte bekommen. Wir müssen den Hammel also der Länge nach zerlegen. Ich weiß, Stephen trägt die Tiere immer hinaus und hängt sie draußen auf Haken, und dann zersägt er sie, glaube ich. Na ja, das müßten wir eigentlich auch schaffen.«
    Mühsam schleppten sie den fünfzigpfündigen Hammel über den Hof und schafften es auch, ihn an zwei schwer zu erreichenden Haken aufzuhängen. Angela holte sich mannhaft die Säge, und Freddie hielt das Tier fest, während Angela sich an die Arbeit machte. Nach einigen fruchtlosen Bemühungen warf sie die Säge weit von sich. »Es geht nicht. Dabei habe ich gesehen, wie man es macht. Man schrubbt damit wie mit einer Nagelfeile hin und

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