Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
kam, lebhafter lachte und langsam zu vergessen schien, daß sie noch vor kurzem der Gegenstand des allgemeinen Interesses gewesen war. Mit dem Eingewöhnen kam sie ohne ihn offensichtlich viel besser zurecht.
    Als er sie wieder aufsuchte, stand sie schwatzend, lachend und ohne jede Befangenheit inmitten einer Gruppe; bei ihr befanden sich Freddie und die Greshams. Sie begrüßte Stephen fröhlich und sagte: »Armer Stephen, mußt dich von deinen Freunden losreißen! Wie überflüssig eine Frau doch ist!«
    »Nun ja, es gab einen oder zwei Punkte zu besprechen...«
    »Ich weiß. Ich habe eure Unterhaltung immer mitgehört, wenn ich in deine Nähe kam. So habe ich entdeckt, was ein Farmer auf einem Tanzabend eigentlich im Sinn hat. Er möchte sich über Steckrüben, Blähsucht und Getreidesorten unterhalten, Dinge, die eine Frau nicht versteht.«
    Er lächelte gelassen. »Du wirst sie verstehen, meine Liebe. Glaube mir!«
    »Nicht beim Tanzen. Ich erkläre hiermit, daß ich auf einer Party nie vom Kochen oder Waschen reden werde, also mußt du wenigstens einen Abend lang die Landwirtschaft links liegen lassen... Und jetzt soll jemand die Dame am Klavier um ein weiteres Stück bitten, um ein lautes und flottes.«
     
     

8
     
    »Nein, ich würde ja gern kommen, Maurice, aber wir haben heute viel zu tun. Mrs. Newton wird mit den Tapeten fertig, und wir müssen saubermachen und...«
    »Tut mir leid, das Telefon spinnt wieder mal. Ich verstehe kein Wort. Ihr kommt also beide? Gut. Wir gehen ins Kino und...«
    »Maurice, ich habe nein gesagt. Tut mir leid, aber es heißt nein... Wirklich, dein Telefon muß schuld sein, denn ich höre dich tadellos.«
    »Bist du nicht zu laut? Ich höre nämlich nur lautes Summen. Muß mal die Vermittlung anrufen und mich beschweren. Ich komme in etwa einer Stunde.«
    Freddie legte den Hörer lautstark auf. Seltsam, daß das Telefon Mätzchen machen sollte, ohne daß es vorher Schwierigkeiten gegeben hatte. Das sagte sie auch zu Angela, die das letzte Stück Tapete fürs Wohnzimmer zurechtschnitt. »Ärgerlich. Jetzt kommt er, und wir müssen ihn irgendwie abwimmeln.«
    Ihre Schwester lachte. »Ein schlauer Fuchs. Wir werden ja sehen, wie wir mit der Arbeit zurechtkommen.«
    »Aber Angela, du darfst nicht glauben, daß ich dauernd ausgehen möchte. Dein Einstandsabend war erst vor drei Tagen, und gestern waren wir bei den Greshams zum Tennis. Ehrlich, mir wäre ein ruhiger Tag ganz recht, nur für so kleinere Arbeiten...«
    »Na, das glaube ich nicht ganz, aber wir werden ja sehen... Mrs. Newton, das ist ja herrlich. Es sieht ganz wie vom Fachmann gemacht aus. Vielen herzlichen Dank!«
    »Mrs. Lorimer, wenn es Ihnen nichts ausmacht, überlasse ich Ihnen beiden das Saubermachen. Ich muß heute morgen noch backen und nähen«, sagte Mrs. Newton wie entschuldigend.
    »Natürlich, und sagen Sie uns, wenn Sie in ihrem Häuschen mit den Tapeten anfangen. Ich kann Ihnen nicht genug danken«, antwortete Angela und fuhr, als die hilfsbereite Person verschwunden war, zufrieden fort: »Das nenne ich tüchtig! Kann überall zupacken und spricht vom Backen, als wäre es eine Kleinigkeit. Ich gerate jedesmal in Ängste, wenn es ans Backen geht — zum Glück findet es nicht oft statt. Warum wird man für die Hausarbeit nicht ordentlich ausgebildet?«
    »Es ist merkwürdig, aber ich glaube, bei Frauen hält man es für eine Sache des Instinktes, so wie Taktgefühl oder die Erziehung von Kindern. Na, das Saubermachen hält uns höchstens eine halbe Stunde auf. Mrs. Newton hinterläßt nie ein solches Chaos wie wir.«
    In diesem Augenblick verursachte Freddie ein gewaltiges Chaos, indem sie die Reste des Leimkübels verschüttete. Zum Glück war der Teppich vor Beginn des Tapezierens entfernt worden, doch war es erstaunlich, wie weit ein halber Eimer Leim sich verbreiten konnte. Trotz ihrer Versuche, ihn mit Lappen aufzuwischen, rann er langsam und erbarmungslos in alle Ecken und durchdrang alle Ritzen zwischen den Brettern. Die Klebemasse legte sich so fest an, daß Freddie schließlich sagte: »Es bleibt nichts übrig, als den ganzen Boden zu schrubben. Das übernehme ich. Es ist meine Schuld, und außerdem wird dann alles makellos sauber, bevor wir den Teppich wieder auflegen.«
    »Nein, Freddie, ich helfe dir. Wir fangen auf verschiedenen Seiten an und treffen uns in der Mitte.«
    Was als lächerliche kleine Arbeit begann, nahm plötzlich den Charakter eines Wettrennens an, und als sie schließlich

Weitere Kostenlose Bücher