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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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unglückliches Gesicht. »Ich bin eine Vollidiotin. Aber wir waren so begeistert und wollten ein wunderbares Festessen zubereiten. Ich weiß eigentlich nicht, wie das passiert ist. Als Beelzebub auf Freddie losging und ich ihn tötete, sagte ich noch, wir würden uns rächen — aber dieses Biest von einem Vogel ist uns mit der Rache zuvorgekommen.«
    Es war Stephen hoch anzurechnen, daß er nicht in Lachen ausbrach, sondern nur sagte: »Macht nichts, mein Schatz. Das Schweinefleisch wird genau richtig sein. Sehen wir uns den Vogel mal an.«
    Nach vorsichtigem Stechen und Stochern schüttelte Stephen den Kopf. »Einer von den ganz alten Knaben! Am besten, ihr macht Suppe draus. Ein Jammer, wenn man an die auf ihn verwendete Zeit und Mühe denkt. Verdammt gescheit von euch, ihn mit einem Stein zu erschlagen!«
    Erleichtert antwortete Angela: »Vielen Dank, Liebling, für das Fleisch, mit dem du mir mein Gesicht wahren halfst. Auf diese Weise haben wir etwas Anständiges für das Geburtstagsessen, auch wenn es nicht die geplante Überraschung ist.«
    Am nächsten Morgen rief Pat an. Ihre Mutter habe Kopfschmerzen und müsse zu Hause bleiben. Diese Beschwerden dauerten immer einige Tage, und sie bedaure sehr, nicht kommen zu können.
    »Hurra!« rief Angela, als sie eingehängt hatte. »Jetzt feiern wir eine echte Party, ohne daß jemand mit kritischem Gesicht in einer Ecke hockt.«
    Sie machte aus Stephens Geburtstag einen Galaabend. Mit großem Eifer hatte sie das Geschenk für ihren Mann versteckt, das am vorhergehenden Tag mit dem Milchwagen eingetroffen war. Für dieses Geschenk hatte Angela viel mehr ausgegeben, als sie sich eigentlich leisten konnte. »Aber Vater ist ja so gut zu mir«, erklärte sie Freddie. »Er bestand darauf, mir einen Teil meiner monatlichen Zuwendung weiterzuzahlen. Ich wollte zunächst nicht, aber er sagte nur: >Ist doch ganz nett, wenn eine Frau ein wenig eigenes Geld hat. Früher nannte man das Nadelgeld. Keine Widerrede, mein Kind, ich will es nun mal! Mir ist es eigentlich peinlich, weil Stephen damit sicher nicht einverstanden ist — aber es ist ja keine Riesensumme.<«
    Es war ein Schreibtisch, den sie im besten Möbelladen von Winslow zufällig entdeckt hatte. Es hatte sie immer schon gewundert, daß Stephen, der wie die meisten Farmer viel Schreibarbeit hatte, sich mit dem komischen Ding zufrieden gab, das der ländliche Schreiner gezimmert hatte, auf dessen Rechnung auch einer ihrer Ställe ging. Der alte Schreibtisch war klein, unzureichend und häßlich, außerdem ließ er sich nicht abschließen. Der neue war schlicht und einfach, aber ein handwerkliches Meisterstück, und sie zeigte Stephen entzückt, daß er sich abschließen ließ und daß sogar ein Geheimfach vorhanden war. Freddie hatte das Zubehör besorgt, eine gute Füllfeder, Papier und Umschläge, sogar eine Löschwiege.
    Stephen war überwältigt. »Das ist doch viel zu viel — so ein wunderbares Geschenk«, sagte er. »Ihr müßt ja völlig abgebrannt sein.«
    Falls ihm einen Augenblick lang Angelas Einkünfte in den Sinn kamen, so machte ihm ihre Herkunft nichts aus. Warum sollte er das Geschenk ablehnen, nur weil das Geld dazu nicht von ihm selbst stammte?
    Sie stellten den Tisch an seinen Platz und umstanden ihn bewundernd. »Eigentlich seltsam, daß ich immer dachte, ich sei mit dem alten Möbel glücklich — aber jetzt sehe ich, daß ich immer schon so etwas wie diesen Schreibtisch da wollte. Wir werden den alten hinauswerfen oder ihn Andy geben. Er hat das gute Stück immer bewundert.«
    Andy, der all die Jahre mit Stephen zusammengelebt und von dessen Geburtstag keine Ahnung hatte, war begeistert, als er den großartigen neuen Schreibtisch sah. Stammelnd brachte er seine Glückwünsche zum Ausdruck. »Komisch ist das. Ich denke, wenn wir allein wären, wie letztes Jahr, gäbe es Brot und Käse, und damit hätte sich’s. Die Zeiten haben sich geändert, was, Stephen?«
    »Zum Besseren gewendet. Und du hast doch Platz für den alten Schreibtisch?«
    »Ich bin glücklich über das gute Stück, weil ich jetzt ein Ehemann bin und meine Frau die vielen Papiere — meist Rechnungen — nicht gern auf dem Küchentisch herumflattern sieht. Ja, tragen wir den Schreibtisch gleich hinüber.«
    Vor dem Mittagessen erschien Mrs. Newton mit einem herrlichen Kuchen in der Tür. »Er ist nicht ganz so ausgefallen, wie es sich gehört, aber Sie hätten mir gestern Bescheid sagen sollen. So habe ich ihn in Windeseile ins

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