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Kopf hoch, Freddie

Kopf hoch, Freddie

Titel: Kopf hoch, Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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versuchen.«
    »Dann rufen Sie bitte morgen ganz zeitig an. Doktor Blake hat viel zu tun und geht gleich nach dem Frühstück fort.«
    »Ja. Vielen Dank!« Sie legte auf und begegnete dem spöttischen Blick von Maurice mit trotziger Miene. »Ich sagte ja, er ist schrecklich beschäftigt. Es sind nicht alle so faul wie du.«
    »Die armen Teufel! Sie rackern sich ab, und das tut ihnen gar nicht gut.«
    Freddie war enttäuscht, aber auch irgendwie erleichtert. Dabei hätte sie gern wieder Jonathans Stimme gehört, den warmherzigen, freundlichen Klang dieser Stimme, die sie so gut kannte. Hatte sie Jonathan jemals geliebt? Es kam ihr vor, als sei das schon lange her. Heute war sie sehr erwachsen und weltgewandt und wollte, daß Jonathan das auch merkte... Inzwischen war ihr nur noch ein einziger Tag der Freiheit mit Maurice geblieben. Er war ja so lustig — nie war sie selbst so fröhlich gewesen. Jonathan hätte die Folge von »schnellen Schlückchen«, die einen jeden Tag von Maurice säumten, vermutlich mißbilligend vermerkt. Sicher hätte er sich dieser Gewohnheit nicht angepaßt und hätte ihren Umgang mit Maurice als große Zeitverschwendung angesehen.
    »Du siehst heute abend besonders hübsch aus«, sagte Maurice schmeichelnd. »Das blaue Kleid gefällt mir, es paßt dir am besten.«
    Sie lächelte glücklich. Sie brauchte Komplimente, und Jonathan hatte über ihre Kleider leider nie ein Wort verloren. Wahrscheinlich war ihm nie eines aufgefallen.
    Maurice fuhr fort: »Bei den Stanleys läuft eine Party, wir sehen kurz vorbei und fahren dann weiter zum Tanzen.«
    »Aber ich kenne sie nicht und bin auch nicht eingeladen!«
    »Mein Schatz, wie schüchtern und zaghaft du bist! Heutzutage braucht man einander wegen einer Einladung nicht persönlich zu kennen. Ich bringe dich mit. Das reicht.«
    Sie ließ sich auf keinen weiteren Disput ein, obwohl sie sich ein wenig gehemmt fühlte. Es wurde eine lustige Party, mit viel Alkohol und Fröhlichkeit, und um zehn Uhr fuhr die ganze Gesellschaft hinaus zu dem kleinen Tanzsaal auf dem Land und schwang das Tanzbein. In gewissen Abständen zogen sich die Herren zu ihren Autos zurück und genehmigten sich einen Drink, wobei sie von den Mädchen begleitet wurden. Auch Freddie kam mit, nicht, weil es sie nach einem Gläschen gelüstete, sondern weil sie den rührenden Glauben hegte, die Anwesenheit eines hübschen Mädchens werde als Bremse wirken. Und diese Bremse schien vonnöten, denn Maurices hübsches Gesicht hatte sich schon ziemlich gerötet.
    »Wenn du getrunken hast, siehst du nicht mehr annähernd so gut aus«, sagte sie, als sie allein waren.
    Er lachte. »Du bist eine sehr hübsche Frau, und um deiner schönen Augen willen trinke ich jetzt Kaffee und keinen Gin mehr.«
    Er trank zwei Tassen, und sie tanzten bis zum Schluß, worauf er sie in vorbildlicher Weise nach Hause fuhr. Sie schalt sich, daß sie sich überaus albern aufgeführt habe. Sie hatte von Alkohol einfach keine Ahnung.
    Am nächsten Morgen rief sie Jonathans Privatnummer an, nur um zu erfahren, daß er nicht da sei. Sie zuckte die Achseln, legte sich wieder hin und erwachte gerade noch rechtzeitig zu einem hastigen Mittagessen mit Maurice, bevor sie Alicia Standish vom Flughafen abholten. Diesmal wirkte Maurice bedrückt.
    »Was ist denn? Du hast doch nicht etwa Angst vor meiner Mutter?«
    »Angst vor deiner Mutter! Mein liebes Kind! Um ehrlich zu sein, habe ich heute einen Brummschädel, aber das wird bald vorbei sein.«
    Sie beschloß den Mund zu halten. Schließlich hatte sein Trinken außer ihm selbst niemand geschadet, und das bißchen Kopfweh geschah ihm recht. Sie mochte ihn, und es hatte keinen Zweck, durch Rechthaberei die Sache nur noch zu verschlimmern. Wenn er unbedingt einen Katzenjammer haben wollte, so war das seine Sache.
    Sie kamen eben am Flughafen an, als die Maschine aufsetzte, und einige Minuten später erschien Alicia Standish oben auf der Gangway. Sie erzeugte beim Publikum das gewohnte Interesse.
    Maurice zeigte sich sehr beeindruckt. »Donnerwetter, die zieht eine gute Schau ab. Außerdem habe ich noch nie jemand gesehen, der in diesem Alter noch so gut aussieht. Vierundvierzig, hast du gesagt? Unglaublich. Sie hat dich gesehen und winkt — weiß sie, daß du einen Begleiter hast?«
    »Ich habe ihr geschrieben, du führst mich aus — aber ich glaube, sie hat es vergessen.«
    »Gut. Dann winke ich, stürze nach vorn und stelle mich vor!«
    Das tat er denn auch in

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