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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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einer. Und während seines Atemzyklus atmete er auch wie einer: kurze, krampfartige Atemzüge, die die Luft in Luftröhren - und Lungengewebe sogen, das vom Kontakt mit Sauerstoff verbrannt war. Das kam daher, daß ihm eine weiblichmenschliche Akquisition, die sich auch noch gewehrt hatte, nachdem Zuckuss sie in eine dunkle Gasse ohne Ausgang gelockt hatte, den Helm heruntergerissen hatte. 4-LOM hatte die Akquisition gesichert und dann versucht. Zuckuss dabei zu helfen, den Helm wieder aufzusetzen. Aber ehe ihnen das gelungen war, hatte Zuckuss bereits reflexartig dreimal giftigen Sauerstoff eingeatmet.
    Für Zuckuss war das hochgradig peinlich, weil er nämlich mit hinreichender Geistesgegenwart seinen Atem durchaus bis zu einem geeigneteren Zeitpunkt hätte anhalten können.
    An jenem Tag war ein Teil seiner Lungen verbrannt, und der Rest funktionierte nur noch schlecht. Zuckuss brauchte neue Lungen. Neue Lungen konnten aber nur in illegalen - und daher teueren - Klonbottichen gezüchtet werden.
    Also waren die Credits des Imperiums eine große Versuchung für 4-LOM und Zuckuss und begründeten die Hoffnung auf neue Lungen.
    Weitere 8,37 Minuten verstrichen.
    »Weiß Darth Vader Bescheid?« fragte 4-LOM.
    Wieder gab Zuckuss keine Antwort.
    Zuckuss, tief in seine Meditation versunken, fiel es schwer, Darth Vaders Intentionen zu fühlen. Ein ganzer Wirbel möglicher galaktischer Zukunftsentwicklungen verhüllte sie. Zuckuss fühlte immer alternative Zukunftswehen der Galaxis, wenn er im Hyperraum meditierte. Das war der ideale Ort, um über den wahrscheinlichen Verlauf der Ereignisse in der Galaxis zu meditieren. Beim Meditieren in einer Stadt spürt man, wo die Handlungen ihrer Millionen Bürger sie hinführen. Meditiert man im Orbit über einem Planeten, dann fühlt man, wo die Kulturen einer ganzen Welt sich hinbewegen. Aber wenn man im Hyperraum meditiert, spürt man, ganz gleich welches Wissen man sich mit seiner Meditation erschließen will, zuerst die Gefühle, die die Mehrzahl der vernunftbegabten Wesen bewegen, und kann durch sie einen Blick auf die Bestimmung der Galaxis erhaschen.
    Jene Gefühle und die Zukunftswelten, die sie schaffen konnten, hatten sich verändert. Das ganze Gewebe der Galaxis fühlte sich für Zuckuss irgendwie anders an.
    Es enthielt jetzt weniger Hoffnung.
    Zuckuss hatte viele fahre lang gespürt, wie die Hoffnung verebbte, dünner wurde, aber in dieser Meditation fühlte Zuckuss auf allen Welten, in all den Systemen, die durch sein Bewußtsein zogen, ein überwältigendes Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Von einer Welt stieg die Erkenntnis auf, daß es für sie keinen Ausweg mehr gab, von einer anderen der Schmerz endloser Trennung; von vielen Welten der intensive Schmerz, den die Opfer imperialer Folterknechte Augenblicke vor dem Tode erlitten.
    Und zugleich mit dieser wachsenden Hoffnungslosigkeit verbreitete sich ein anderes Gefühl, das jetzt die ganze Galaxis erfüllte und den Puls des Gand schneller schlagen ließ.
    Er spürte die Bewegung von Reichtum und Wohlstand.
    Das Imperium griff nach dem Besitz seiner zahllosen Bürger auf ihren Welten ohne Zahl, griff in der Gestalt von Steuern, Beschlagnahmungen, Enteignungen und schierem Diebstahl danach, erzeugte damit einen endlosen glitzernden Strom, der die Schatzkammern des Imperiums füllte und über seinen Würdenträgern einen Regen von Luxus niedergehen ließ.
    Und diesen Strom würden Zuckuss und 4-LOM anzapfen.
    Falls sie nicht geradewegs in eine Falle hineinsteuerten. Zuckuss war immer noch nicht imstande, Darth Vaders Intentionen intuitiv zu erkennen. Sie lagen wolkenverhüllt und sorgfältig behütet vor ihm.
    Zuckuss atmete wieder ein und hielt dann den Atem an.
    Der 1088. Atemzug, stellte 4-LOM fest.
    Toryn Farr vorließ das Kommandozentrum der Rebellen in Echo Base auf Hoth als letzte. Sie war dort Chief Controller und für die Weiterleitung der Befehle an die Rebellentruppen verantwortlich. Die letzte Anweisung von Prinzessin Leia an Toryn war eine gewesen, vor der sie immer Angst gehabt hatte: »Evakuierungscode ausgeben«, sagte Leia, »und Transporter besteigen!«
    Han zog Leia hinter sich her durch den Flur, und der Rest der Besatzung rannte ihnen nach und schleppte an Gerät mit, was sie tragen konnte, während Toryn den Evakuierungscode aussandte: »Vom Feind absetzen! Vom Feind absetzen!« rief sie. »Rückzugsmanöver einleiten!«
    Sie riß ihre Konsole aus den Steckverbindungen und rannte damit den eisigen

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