Kopfgeld auf Han Solo
ein Festmahl.
Am Abend feierte Chenlambec außerhalb des Schiffs mit seinen befreiten Artgenossen. Tinian hatte mit feierlicher Geste eine Handvoll Erde über die Felle gestreut, die Chen begraben hatte, und dann hatte sie mit ihm drei Runden im Kreis getanzt, mit einer Hand seine riesige Pranke, mit der anderen die eines freundlichen Fremden haltend; aber dann hatte sie es einfach nicht mehr geschafft, mit den vergnügten Wookiees Schritt zu halten.
Morgen - vielleicht auch am Tag darauf, überlegte Tinian, wenn sie an den Lärm draußen dachte - würden sie alle an Bord bringen und in den Hyperraum gehen, ehe Io Desnand Truppen schicken konnte. Mit 593 Wookiees an Bord schaffte die Hound nur eitlen kurzen Sprung und würde dennoch ihre Lebenserhaltungssysteme überlasten. Aber Flirt hatte mit aller Entschiedenheit erklärt, daß sie bis Aida kommen würden. Von dort konnten dann Chens Kontaktleute in der Allianz Passagiere in andere Systeme bringen.
Er hatte sie beiseite genommen, beide Hände auf ihren Kopf gelegt und erklärt, daß ihre Lehrzeit erfüllt sei. und sie gebeten, als sein Partner und seine Freundin bei ihm zu bleiben. Sie besaß jetzt ein halbes Schiff, achtzehntausend Credits und vollen Jägerrang. Zum ersten Mal seit drei Jahren hatte sie das Gefühl, wohlhabend zu sein.
Chenlambec spendete den größten Teil seines Akquisitionsgeldes. Vielleicht sollte sie das auch tun...
Andererseits hatte sie dieser imperiale Bonze als Abschaum bezeichnet. Sie schnüffelte an ihrer zweitbesten schwarzen Schiffskombination, der besten, wenn man Wert auf Ärmel legte. Vielleicht sollte sie daran denken, sich neue Kleidung zu kaufen.
Sie gähnte genüßlich. Das würde sie später entscheiden. Außer Atem löste sich Chenlambec aus dem Reigentanz und setzte sich auf einen leeren Sturmtruppenhelm. Die Hound füllte den Innenhof der Gefängnisanlage beinahe aus und schimmerte im Licht der weißen Scheinwerfer wie eine glatte Eisscholle. Fast kam er sich ein wenig illoyal vor. daß er das Schiff so sehr bewunderte. Die Wroshyr würde ihm fehlen.
Er fuhr die Krallen aus und strich damit durch den feinen Pelz an seinem linken Unterarm.
Chenlambec hielt sich nicht für eitel, aber er mochte seinen Pelz. Und zwar da, wo er war.
Zukunftsvarianten: Die Geschichte von Zuckuss und 4-LOM
von M. Shayne Bell
»Weiß Darth Vader das?« fragte der Droid 4-LOM Zuckuss, seinen Jagdpartner, einen Gand. 4-LOM hatte dieselbe Frage alle 8,37 Standardminuten gestellt, seit Zuckuss' Meditation begonnen hatte. In zwei Stunden würden sie an Darth Vaders Flaggschiff andocken und dort einen imperialen Kontrakt annehmen. Und sie mußten wissen, ob sie dort eine Falle erwartete.
Zuckuss gab keine Antwort. Offenbar hatte er noch kein intuitives Wissen über Vader und den Kontrakt empfangen. Zuckuss atmete durch den Respirator und hielt den Atem an. Dann atmete er aus und setzte für einen Augenblick mit dem Atmen aus. 4-LOM registrierte, daß es der 1057. Atemzug dieser Meditation war. Der Gand mußte nicht oft atmen, aller gründliches Nachdenken schien regelmäßige Atmung zu erfordern.
Er hatte beobachtet, daß Zuckuss gewöhnlich zwischen dem 1323. und dem 4369. Atemzug intuitives Wissen empfing. Einmal war es beim 53. gekommen: 8,37 Minuten nach Beginn der Meditation. Aber 4-LOM ging davon aus, daß das eine statistische Anomalie war. Trotzdem betrug bei Zuckuss, im Gegensatz zu den meisten Gands, die Wahrscheinlichkeit 91,33.725 Prozent, daß durch Meditation erworbenes Wissen korrekt war: Wissen darüber, wo sich eine Akquisition verbergen könnte, die genaue Zahl in einer Gruppe und die Intentionen, die andere ihm gegenüber hegten.
Im Augenblick war es für sie wichtig, Darth Vaders Intentionen ihnen gegenüber zu kennen.
Wenn Vader irgendwie erfahren hatte, daß 4-LOM und Zuckuss diejenigen waren, die im Auftrag der Rebellion Jagd auf Sektorgouverneur Nardix gemacht hatten, würde Vader Rache nehmen wollen. Die Rebellion hatte Nardix wegen Verbrechen gegen Vernunftbegabte den Prozeß gemacht, und das Verfahren war für das Imperium äußerst peinlich gewesen. Die Rebellen ihrerseits hatten für Nardix eine fürstliche Summe bezahlt - und das war etwas, was 4-LOM und Zuckuss in zunehmendem Maße benötigten: Credits.
Die ärztliche Versorgung von Zuckuss war teuer.
Illegale ärztliche Versorgung. Zuckuss war kein alter Gand, aber wenn er die Drogen absetzte, die seinen Schmerz kontrollierten, bewegte er sich wie
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