Kopfgeld auf Han Solo
siebzehntes Schiff liefern«, sagte Zuckuss.
Ein solches Geschenk würde Balsam auf der Wunde sein, die mit Gouverneur Nardix geschlagen worden war.
»Errechne Angriffsbahn«, sagte 4-LOM.
Sie hetzten hinter der Bright Hope her. Ihre Bildschirme zeigten keine weiteren Transporter, die die Oberfläche von Hoth verließen, nur gelegentlich einen X-Wing-Jäger: Akquisitionen, die zu klein waren, um die Imperialen zu beeindrucken. Akquisitionen, die ganz sicherlich die Verfolgung nicht lohnten. Die Bright Hope war allem Anschein nach das letzte Schiff, das zu fliehen versuchte - ein Fluchtversuch in einer sehr späten Phase der Schlacht.
Die Kopfgeldjäger schlossen schnell zu dem Transporter auf. Er war kleiner als die anderen abgeschossenen Transporter, aber immer noch langsam und schwerfällig. Langsamer jedenfalls als das schlanke Schiff der Kopfgeldjäger. Vermutlich befanden sich die letzten Mitglieder des Einsatzstabes der Rebellenbasis an Bord, dachte Zuckuss: ein schönes Geschenk an die Imperialen.
»Nähern uns Schußreichweite«, verkündete 4-LOM. Er aktivierte die Waffensysteme und bereitete sich gemeinsam mit Zuckuss darauf vor, das Feuer zu eröffnen. Ein imperialer Supersternenzerstörer - das größte Schiff, das Zuckuss je zu Gesicht bekommen hatte - Strebte ebenfalls auf den Transporter zu. Die Crew des Rebellenschiffes hatte zweifellos fieberhaft daran gearbeitet. Fluchtkoordinaten zu errechnen und in den Hyperraum zu verschwinden. Es würde spannend sein, welche Crew - die Imperialen, die Rebellen oder die Kopfgeldjäger - ihr Ziel als erste erreichte.
Unmittelbar bevor die Instrumente der Kopfgeldjäger das Erreichen der Schußweite bestätigten, sagte Zuckuss' Intuition ihm, daß er feuern solle, und das tat er. Sein Schuß explodierte inmitten des Transporters und zerstörte das gesamte vordere Kommandodeck, Jetzt würde der Transporter niemals den Hyperraum erreichen, und wenn er noch so dicht am Sprung gewesen war. Der Sternenzerstörer feuerte von der anderen Seite und riß drei Decks auf.
Die sechs X-Wing-Jäger der Eskorte verschwanden in den Hyperraum, verschwanden nach und nach vom Bildschirm. Ihre Piloten sahen, daß sie hier nichts mehr würden ausrichten können. Das Schiff, das sie bewacht hatten, war zerstört. Sie konnten nicht einmal versuchen. Überlebende zu retten, falls es welche geben sollte.
»Imperiales Signal kommt herein«, verkündete 4-LOM.
Nach einigen Störgeräuschen vernahmen die Kopfgeldjäger die präzise Stimme eines imperialen Controllers auf dem Sternenzerstörer. ». Eintreffen war erwartet und pünktlich. Ihre Unterstützung bei der Zerstörung des Rebellentransporters wird dem imperialen Kommando gemeldet werden. Flug zum Treffpunkt im System fortsetzen.«
Auf dem Bildschirm erschienen Koordinaten.
»Im Asteroidengürtel des Systems?« sagte Zuckuss.
4-LOM studierte die Koordinaten. »Nur wenig außerhalb davon«, sagte er. Ja, es hatte ihnen wirklich niemand gesagt, daß dies ein einfacher Kontrakt sein würde.
4-LOM steuerte das Schiff zum Treffpunkt. Zuckuss spritzte sich die notwendige Menge Drogen, um sicherzustellen, daß seine Schmerzen vor den Imperialen und anderen Kopfgeldjägern in erträglichen Grenzen blieben. Er durfte keine Anzeichen von Schwäche erkennen lassen.
4-LOM erlaubte sich ein paar Augenblicke, in denen er zu berechnen versuchte, wie Zuckuss gewußt hatte, wann er feuern mußte - noch bevor ihre Instrumente angezeigt hatten, daß sie sich in Schußweite befanden. Die Instrumente funktionierten einwandfrei. 4-LOM hatte sie selbst vor dem Start überprüft und überprüfte sie jetzt erneut.
»Intuition«, murmelte Zuckuss.
Das Konzept der Intuition faszinierte 4-LOM. Andere Kopfgeldjäger nannten Zuckuss wegen seiner Intuition den »Unheimlichen«: eine Intuition, die sich nur zu oft als hundertprozentig korrekt erwiesen hatte.
4-LOM wünschte, er besäße dieselbe Fähigkeit. Das war einer der Gründe, weshalb er mit Zuckuss arbeitete: um ihn zu beobachten und von ihm zu lernen. 4-LOM war überzeugt, daß er sich selbst dazu programmieren konnte, alles zu tun, wozu ein lebendes Wesen fähig war, falls er nur die nötigen Informationen besaß.
Hatte er nicht gelernt zu stehlen? Hatte er nicht gelernt, Reichtum und Macht ebenso hochzuschätzen wie jedes nichtmechanische vernunftbegabte Lebewesen? Sicherlich konnte er auch lernen zu meditieren, konnte er Intuition entwickeln und ganz wie Zuckuss funktionieren. Und dann
Weitere Kostenlose Bücher