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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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erkennen, daß Menschen sich in dieser Umgebung nicht wohl fühlen würden. Vor sich hörte er in einer von orangefarbenem Leuchten und gelegentlich flackernden Blitzen erhellten Kammer das Klappern eines Förderbandes und das Schnattern von Lebewesen - Organos, die nach Auskunft seiner Speziesdateien als Häßlinge bezeichnet wurden.
    IG-88 schaltete die Energieversorgung seiner Waffen ein und war damit auf alles vorbereitet. Seine schweren Metallfüße dröhnten auf den Bodenplatten wie Gongschläge, als er auf die Tür der Abfallverwertungskammer zuschritt.
    In dem Augenblick, als er die Kammer betrat, eröffneten vier Ionenkanonen, die beiderseits des Zugangs angebracht waren und von Bewegungssensoren ausgelöst wurden, das Feuer auf ihn.
    Ein bläuliches elektrisches Knistern hüllte ihn ein, erzeugte eine Flut von Kurzschlüssen und eine Folge widersprüchlicher Impulse, die trotz seiner Schilde seine Systeme abschalteten. Ionenkanonen erzeugten keinen körperlichen Schaden, keine thermischen Emissionen - sie schalteten einfach alle elektronischen Systeme ab.
    Und IG-88 war eine riesige Phalanx von Elektronik. Boba Fett hatte auf ihn gewartet, nicht auf Han Solo.
    Er war plötzlich bewegungsunfähig, und in seinem Bewußtsein herrschte totale Verwirrung. Gedanken jagten wie Querschläger in einem abgeschlossenen Raum mit Metallwänden hin und her, und IG-88 verlor jegliche Kontrolle. Er zitterte, stotterte, seine Arme flogen hilflos herum, seine Waffen verweigerten ihm den Dienst. Seine Optiksensoren füllten sich mit Störungen, brannten, funktionierten wieder, brannten erneut.
    Jetzt hörte der Ionenbeschuß auf, und seine sich selbst reparierenden Systeme verschafft im ihm einen Augenblick klaren Sehens: Boba Fett, der mit einem Ionenstrahler im Anschlag aus den Schatten hervortrat und diesen jetzt auf ihn abfeuerte. Ein Schwall elektronischen Feuers traf IG-88s Brust mit solcher Wucht, daß sein mehrere Tonnen schwerer Körper gegen die Metallwand geschleudert wurde und in dieser einige tiefe Beulen hinterließ, ehe er zu Boden krachte.
    Boba Fett trat auf ihn zu und musterte ihn durch die schwarzen Schlitze seines mandalorianischen Helms. »Mir entgeht kein Mikropeiler und wenn er auch noch so klein ist. Ich habe dein Gerät an meinem Schiff gefunden.«
    Fett ragte über der hilflosen Gestalt des Attentäterdroiden auf, der völlig bewegungsunfähig war und sich auch nicht verteidigen konnte, weil seine sämtlichen Waffensysteme ausgefallen waren.
    »Ich wußte, du würdest kommen.«
    Mit Hilfe seiner Notsysteme setzte IG-88 B ein Subraumsignal ab, übermittelte seine Dateien in einem letzten verzweifelten Versuch, seine Speicherinhalte zu retten, nach Mechis III. Selbst wenn diese Metallhülle zerstört wurde - und es sah so aus, als ob dies geschehen würde -, würde sein Wesen erhalten bleiben.
    Die affenartigen Häßlinge schnatterten an dem ächzenden Laufband, wo sie Unrat und Schrottmetall aussortiert hatten. Ihre winzigen Augen blinzelten und beobachteten angsterfüllt die Auseinandersetzung zwischen Boba Fett und IG-88.
    Fett beugte sich hinunter, um zwei von IG-88s Sprenggranaten an sich zu nehmen. Er stellte ihre Zünder wortlos auf eine Standardminute und pflanzte die beiden Sprengkörper dann mit den geschickten, vorsichtigen Bewegungen eines Chirurgen in IG-88s Körper ein. Ein dicker undurchdringlicher Panzer schützte den Attentäterdroiden -ein Panzer allerdings, der ihn vor Angriffen von außen schützen sollte, nicht gegen eine in seinem Inneren angebrachte Sprengladung.
    Dann richtete Boba Fett sich ruhig auf und trat von der liegenden Droidengestalt zurück, obwohl nur noch ein paar Sekunden Zeit blieben. Er wandte sich den sich ängstlich duckenden Häftlingen zu: »Ihr könnt euch gerne vom Schrott dieses Wracks bedienen«, sagte er. Dann trat er, ohne sich umzudrehen. in die Korridore von Cloud City hinaus und bereitete sich auf sein Zusammentreffen mit Han Solo vor. IG-88 peilte ihn die letzten paar Sekunden seines bewußten Daseins an.
    Dann detonierten die Sprenggranaten.

ZWÖLF
    Die drei verbliebenen IG-88 empfingen die Datenübermittlung ihres gefallenen Kollegen mit Empfindungen, die so nahe an Schrecken heranreichten, wie das bei Attentäterdroiden überhaupt möglich war.
    IG-88 C und IG-88 D standen wie erstarrt in der Hochsicherheitsfabrikationshalle. »Wir werden Boba Fett stellen«, erklärten sie unisono. Ihre schroffen metallischen Stimmen überlagerten sich, als die

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