Kopfgeld auf Han Solo
nichtsahnende Flotte - ein schwerer Fernfrachter mit dem echten Computerkern an Bord und zwei Geleitjägern -sprang, gelenkt von echten imperialen Sturmtruppen, aus dem Hyperraum. Die imperialen Schiffe zögerten, orientierten sich in Vorbereitung auf den nächsten Sprung über einen anderen transdimensionalen Pfad.
In dem Augenblick, in dem sie die wartende Scheinflotte entdeckten, mußten die Kommandanten der imperialen Schiffe geglaubt haben, ihre eigenen Spiegelbilder zu sehen.
IG-88 erteilte seinen Befehl: »Feuer frei.«
Ionenkanonenschüsse erfaßten die drei Schiffe wie ein Tsunami und machten alle drei imperialen Fahrzeuge kampfunfähig, ehe sie auch nur die Gelegenheit hatten, einen einzigen Schuß abzugehen. IG-88 brauchte sie nicht mehr.
Die beiden imperialen Begleitschiffe waren ohne Belang, und IG-88 ignorierte sie. Den Frachter hingegen zog er mit einem starken Traktorstrahl an sein eigenes Schiff heran und stellte einen luftdichten Übergang her, ehe sein Droidenangriffsteam die Luken aufsprengte. Er wollte nicht das Risiko eingehen, daß die höchst empfindlichen Komponenten, die er inspizieren wollte, durch plötzliche explosive Dekompression beschädigt wurden.
IG-88 stand an der Spitze seiner Sturmtruppendroiden. Dank seiner Vibrationssensoren und seiner Akustik-Pickups konnte er hören, wie die Imperialen in ihrem kampfunfähigen Schiff an die Schleusen rannten. Er wartete, während ein präziser Sprengdroid Explosivkörper an der Luke des nicht mehr benötigten Schiffes befestigte. IG-88 trat nicht einmal zurück, als die Zündung erfolgte - ein grelles Leuchten, ein Knall, eine kurze Hitzewelle - dann sackte das Luk des imperialen Frachters nach innen. IG-88 stürmte an der Spitze seiner weißgepanzerten Soldaten hinüber, wie ein Pirat, der ein Schatzschiff entert.
Die echten imperialen Sturmtruppen feuerten auf die Droiden. Sie riefen sich in ihrer Verwirrung Befehle zu, begriffen nicht, was hier vorging, verstanden die Taktik der Angreifer nicht.
Viele der Droidensoldaten wurden von Blasterfeuer beschädigt, ihre weißen Rüstungen verzogen sich, rauchten; sie trugen Verletzungen davon, die für jeden Organo tödlich gewesen wären - aber die Droiden stürmten weiter. Nicht lange, und die imperiale Verteidigung brach im wilden Feuersturm zusammen - IG-88S Team zog unbeirrt in Reih und Glied weiter und schaltete jeden Sturmtruppler aus. der sich ihnen in den Weg stellte.
Inmitten all des Qualms und des Feuers, der Schreie und der verzweifelten Hütende setzte IG-88 zwar seine Handlaser ein, um Feinde auszuschalten, blieb aber nicht bis zum Ende der Schlacht, sondern bahnte sich stampfend seinen Weg durch das Gemetzel zu dem Laderaum, wo der Computerkern auf die Auslieferung wartete.
Als er sein Ziel erreicht hatte, blickte er geradezu liebevoll auf den mit zahlreichen Ausbuchtungen und Anbauteilen versehenen langen Zylinder herab, auf dem zahlreiche Lichter blinkten und damit seinen Bereitschaftszustand erkennen ließen. Bald würde er seine mentalen Labyrinthe bewohnen.
IG-88 klinkte sich ein und trank in tiefen Zügen die Informationen. die ihn in die Lage versetzen sollten, den Todesstern zu lenken. Der Computerkern war trotz aller Computerleistung und trotz seiner Größe mit typisch menschlicher Ineffizienz konstruiert worden. Nur ein geringer Teil der Denkfähigkeit. die ihm innewohnte, war genutzt worden. Wahrscheinlich hätte ein untergeordneter Droid die Aufgaben erfüllen können, die den Todessternkern erwarteten - aber IG-88 würde wesentlich mehr tun. Viel mehr. Vielleicht würde es ihm sogar gelingen, die Organos zu beeindrucken... ehe er sie alle zerstörte.
Nach nur wenigen Sekunden richtete er sich auf und war jetzt sicher, alle Informationen, die er je brauchen würde, in sich gespeichert zu haben. Die Übernahme des Todessterns würde keine Mühe bereiten, und bald würde er die Kampfstation in einer Weise nutzen, wie ihre Konstrukteure das nie für möglich gehalten hätten.
Langsam watete IG-88 durch die Rauchschwaden aus dem Laderaum, bis er auf zwei defekte Sturmtruppendroiden stieß, deren Panzerung so stark beschädigt war, daß darunter das Gewirr von Servomotoren und neuralen Leitungen zu sehen war. Sie zerrten einen um sich schlagenden, sichtlich verwirrten, aber wütenden Menschen an beiden Armen. IG-88 scannte den Mann, speicherte sein Bild und suchte. Selbst dieser kurze Blick ließ IG-88 trotz all der Launen menschlichen Körperhaus erkennen, daß
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