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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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trapezförmigen Gittern zu erkennen. Ein im All treibender Metallbrocken, der ebensogut von einem Schiffswrack stammen konnte und um den auf unregelmäßigen Bahnen mikroskopische Trümmerteile kreisten. Das Objekt schien geradezu nach einem gründlicheren Scan zu schreien.
    Ehe er irgendeine Schaltfläche berühren konnte, wurde sein Scannerschirm hell. Aus der Nähe sah das Objekt immer noch wie ein Wrack aus. Jedenfalls war es keine Station: sonst hätte sie eine schwache, aber deutlich wahrnehmbare Folge tanzender, farbiger Lichter identifiziert. Er hätte wissen müssen, daß Kashyyyk nie das Risiko eingehen würde, daß ein Trandoschaner den ID-Code des Netzes zu sehen bekam.
    Aber man hatte ihm versprochen, daß er etwas würde lesen können.
    Er knurrte in das Mikrofon der Brücke: Bossk mußte die Scanner auf die kreisende Wolke aus Wrackteilen richten und die Scantiefe variieren, bis etwas Lesbares auftauchte.
    Aber es sah auf jeder Tiefe wie kreisende Wrackteile aus. Ein gespenstisches Heulen erfüllte die Kabine.
    Dann brummte er plötzlich erfreut. Ein brillanter Deep-Cover-Agent hatte die kreisende Wolke aus Wrackteilen so programmiert, daß sie eine hörbare Scannersignatur abgab. Es klang, als würden Hunderte von Wookiees gleichzeitig singen, ein ungeheuer komplizierter Kanon. Jede Stimme wiederholte eine Ziffernfolge. Chen filterte eine der Stimmen heraus und folgte ihr durch den ganzen Gesang. Es handelte sich eindeutig um Koordinaten; aber wo hörte die Serie auf, und wo fing sie wieder an?
    Sein junger Lehrling hatte einmal kurzzeitig bei einem verdeckten Einsatz als Musikerin gearbeitet. Er knurrte eine Frage.
    Nach einigen Sekunden antwortete sie in der Sprache seines Volkes. »Anfang«, wuffte sie in einem seltsamen Sopran. Und dann nach einer kurzen Pause bellte sie: »Jetzt.«
    Chen gab Werte in den Navicomputer der Hound ein. Als die Navigationssequenz abgeschlossen war, leuchtete der Schirm auf und zeigte einen Kurs. Einen sehr kurzen Kurs.
    Das Lomabusystem war Aida unmittelbar benachbart.
    Er flüsterte eine für Flirt bestimmte Frage: »Hatte sie...?«
    »Noch nicht«, signalisierte sie. »Tut mir leid.«
    Weiter mit Plan zwei also. Nach den Informationen, über die Kashyyyk verfügte, planten die imperialen Streitkräfte, der Rebellenflotte eine Falle zu stellen und dafür mehrere hundert Wookieesklaven als Köder einzusetzen. Die Wookiees waren nach Lomabu III gebracht worden, einer Welt, die erst kürzlich entvölkert worden war, weil sie sich gegen das Imperium erhoben hatte, und wurden dort gefangengehalten. Aidas imperialer Gouverneur, lo Desnand, beabsichtigte, Dutzende von Frauen und Jungen einfliegen zu lassen und dann anzugreifen. Vermutlich würden die Rebellenschiffe versuchen, die Wookiees zu befreien, und dann konnte Gouverneur Desnand die Falle zuschnappen lassen. Daß er sich davon eine ansehnliche Beförderung erwartete, war offenkundig.
    Plan zwei sah vor, die Wookieegefangenen auf Lomabu III zu befreien und Bossk zur Strecke zu bringen, eine Aufgabe nach der anderen. Bei Plan zwei würde Chen (unterstützt von Flirt und Tinian) Bossk gegenüber (von der Hound's Tooth verlassen) immer noch eindeutig im Vorteil sein. Sobald Flirt Vollzugsmeldung machte und sie das Schiff in ihrer Gewalt hatten, würden er und Tinian den großen Trandoschaner unschädlich machen. Anschließend konnte Chen die Gefängniswachen auf Lomabu III attackieren, ohne ein Eingreifen Bossks befürchten zu müssen.
    Plan drei war natürlich komplizierter. Er sah vor, Bossk gegen Gouverneur Io Desnand aufzustacheln, und dabei würde es entscheidend auf ein perfektes Timing ankommen.
    Chens Kontaktleute bei der Allianz, die die »Station« eingerichtet hatten, waren vermutlich nicht weit entfernt. Möglicherweise waren ihre Scanner sogar in diesem Augenblick auf die Hound gerichtet.
    Er hob grüßend die Hand.
    Tinian saß dort, wo Bossk ihr befohlen hatte, Platz zu nehmen, einige Meter von dem Trandoschaner entfernt in der geräumigen Steuerbordschlafkabine. Bossk selbst saß vor einer in die Wand eingelassenen Konsole. Im Sitzen saß seine orangerote Flugkombination besser, im Stehen hatte sie sich an seinem Rücken aufgebauscht. Seine langen, grünen Unterarme lagen in zwei tiefen, runden Ausbuchtungen. Er bewegte sich kaum, wirkte aber für jemanden, der bloß einen Kurs zu setzen brauchte, erstaunlich aktiv. Wahrscheinlich war er fieberhaft bemüht, die »Station« zu sondieren.
    Sie hatte für

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