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Kopfgeld auf Han Solo

Kopfgeld auf Han Solo

Titel: Kopfgeld auf Han Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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etwas ungewöhnlichem Rettungsstil widersetzt hatte. In den muffigen Gängen von Ookbat hatten sie sich gegenseitig das Leben gerettet, das war eine Mission gewesen, die gescheitert war.
    Die Beschleunigung wurde hart und gleichmäßig. Die hintere Wand wirkte jetzt fast wie ein Deck. Tinian rollte auf die Wand zu. Es war Tage her. daß sie das letzte Mal gut geschlafen hatte. Vielleicht würde ihr ein kleines Nickerchen...
    Etwas stach durch die dünne Matratze in ihre Haut.
    Bossks Zunge zuckte triumphierend. Erfolg! Sie waren beide bewußtlos. »Hound«, rief er, »sämtliche Kabinenschlösser freischalten.«
    »Bestätigt«, antwortete die Baritonstimme der Hound.
    Er ging mit langen Schritten durch den Korridor, tippte einen Code in den Schließmechanismus seiner eigenen Kabine und setzte damit einige weitere Sicherheitsstromkreise frei. Als er die Hound für die Wookieejagd modifiziert hatte, hatte er einige Vorrichtungen installiert, die ihn schützen sollten, falls an Bord Wookiees entkamen, und zu diesen Vorrichtungen gehörte auch eine, die es ihm ermöglichte, die Hound von einer Steuerbordkabine aus zu fliegen.
    Trotzdem zog er den ungehinderten Ausblick auf den Weltraum vor, den ihm die Schirme auf der Brücke boten. Ihre Empfindlichkeit reichte bis ins nahe und ferne Infrarot.
    Anschließend sah er nach seinen Passagieren. Der Wookiee lag in der Backbordkabine auf dem Boden und atmete schwach. Die Menschenfrau reagierte nicht, als er sie an der Schulter schüttelte.
    Er entlud ihre Blaster und stöberte dann in ihrer Ladung herum. Als er Chens Armbrust in der Hand hielt, zögerte er kurz und begnügte sich dann damit, ihre Ladefeder zu entfernen, und ließ die beiden dann so liegen, wie er sie vorgefunden hatte. »Jegliche Aktivität in den Gängen aufzeichnen«, wies er die Hound's Tooth an.
    »Bestätigt«, antwortete der Computer.
    Nach den Angaben der Hound waren sie zu den Außenbereichen des Aidasystems unterwegs. Für eine Wookieestation schien das ein logischer Ort. Aida befand sich zwar fest in imperialer Hand, war aber nur dünn besiedelt.
    Als Tinian aufwachte, fühlte sie sich ausgehungert. Chen beugte sich über sie und gab besorgt klingende Brummlaute von sich.
    »Ich bin schwach«, stöhnte sie. »Ich muß schrecklich tief geschlafen haben - « Er knurrte.
    »Betäubt?« rief Tinian aus. Sie fuhr in die Höhe, sichtlich froh, noch unter den Lebenden zu weilen. »Hat Flirt Probleme?«
    Flirt quiekte leise: »Sie sind jetzt beide sicher.«
    Tinian glitt von ihrer Liege. Ihre Glieder schmerzten. »Was ist vorgefallen?« frage sie den Miniaturdroiden.
    »Subkutaninjektoren in der Matratze und im Boden. Die Hound war auf ihr Körpergewicht - für Menschen und Wookiees - programmiert. Sie waren dreieinhalb Tage außer Gefecht.«
    Kein Wunder, daß Tinian jedes Zeitgefühl verloren hatte.
    Chen fragte Flirt, ob es ihr gelungen sei, in das Sicherheitssystem der Hound einzudringen.
    »Eindringen nicht gerade«, gab Flirt leise zu. »Er hat meine Anwesenheit akzeptiert, mich aber nicht viel machen lassen. Trotzdem«, zirpte sie, »habe ich Ihre Kabine gesichert und heller gemacht. Das ist auch etwas.«
    Statt in düsterem Grau schimmerten die Wände nun stahlblau, und Chens silbernes Fell leuchtete. Tinian konnte jetzt erkennen, daß die Hound eine hohe Decke und lange schmale Liegen hatte. »Wo ist Bossk?«
    »Im Laderaum. Er versucht, Ihre Waffenkiste zu scannen.«
    Chen knurrte eine recht komplizierte Drohung.
    »Für den Augenblick kann er dort nichts ausrichten. Und Sie sind in Sicherheit.«
    Die Kiste war ohnehin nur eine Attrappe.
    Tinian rieb sich das Gesicht und verschwand dann in die Waschzelle. Sie konnte nur hoffen, daß Chens würfelförmige kleine Sirene nicht diesmal ihren Meister gefunden hatte. Wenn Flirt es schaffte, sich in die Sicherheitssysteme der Hound einzuschleichen, ehe sie zum nächsten Sprung ansetzten, sollte es ihr und Chen möglich sein, Bossk zu überwältigen, ihn bewegungsunfähig zu machen und ihn irgendwo für den höchstmöglichen Preis auszuliefern.
    Plan eins hing freilich völlig von Flirt ab. Und bis jetzt hatte Tinian noch keinen Kopfgeldeinsatz erlebt, der einfach abgelaufen war.
    Aus der Sprechanlage tönte Bossks mürrische Stimme: »Chenlambec, Tinian, ich komme jetzt, um mit euch zu sprechen. «
    »Was ist mit Abendessen?« rief Tinian zurück. Chen knurrte besorgt. »Ich werde schon nicht ohnmächtig werden«, antwortete sie, »aber du mußt am

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