Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopfueber in die Kissen Roman

Kopfueber in die Kissen Roman

Titel: Kopfueber in die Kissen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
beiden eine Menge Probleme für sie lösen würde. Sie wäre aus dem Schneider, was die Heirat mit ihm betraf, und Emma hätte kein gebrochenes Herz, das ihr eine Affäre mit Kenny einbringen
würde. Ein Blinder konnte sehen, dass Dexter und Lady Emma perfekt zueinander passten. Er war zwar ein Langweiler und Streber, aber - na gut! Trotzdem einigermaßen sexy. Und Lady Emma erschien ihr eine süße Langweilerin. Die beiden waren wie füreinander geschaffen. Warum fühlte Torie sich dann nicht glücklicher?
    Vielleicht weil sie erst jetzt, in diesem Moment, etwas völlig Verrücktes begriff. Sie hatte sich darauf gefreut, Dexter ein wenig besser kennen zu lernen. Aber das würde nie passieren, wenn er bereits ein Auge auf eine andere geworfen hatte.
     
    Kenny saß in einem Gartenstuhl, starrte auf die Poollichter und vergnügte sich mit einer ziemlich teuren Flasche Pinot Noir. Es war bereits nach Mitternacht, aber Emma trieb sich immer noch in Austin herum.
    Kenny war zwar nicht betrunken, aber als nüchtern konnte man ihn ebenso wenig bezeichnen, was ihm ganz recht war - denn nüchtern war er ein weit angenehmerer Mensch, und angenehm wollte er im Moment wirklich nicht sein. Er hatte sich rausgesetzt, nachdem er sich mit einem Videofilm über die letzte Runde des vorjährigen Masters unglücklich gemacht hatte; doch das hatte er ohnehin nur angeschaut, weil er sich von der Vorstellung, wie sich Emma für Dexter auszog, zu befreien trachtete.
    Wäre da nicht Dallie, dann würde er sich im Moment auf Augusta vorbereiten statt sich über eine nackte Emma Gedanken zu machen. Sein Kurzspiel war nie besser gewesen, sein Problem mit dem Driver hatte er ebenfalls beseitigt, und etwas in seinem Innern sagte ihm seit Monaten, dass dies sein Jahr für das grüne Jackett sein könnte. Aber anstatt Golf zu spielen, musste er den Babysitter für eine befehlshaberische, dreißigjährige Jungfrau markieren.
    Über ihm ging das Licht in ihrem Schlafzimmer an. Also war sie endlich zurückgekehrt. Seine Augen verengten sich gerade
so weit wie notwendig, um einen blitzschnellen Downhill-Putt einzuschätzen.
    In aller Ruhe trank er seinen Wein aus, dann nahm er die Flasche mit ins Haus. Gewöhnlich wirkte das Innere freundlich und willkommen heißend auf ihn, doch nicht so heute Abend. Vielleicht ahnte das Haus ja, was er im Schilde führte.
    Der Teppich dämpfte seine Schritte auf der Treppe. Er hörte im Gästebad das Wasser rauschen und stieß, ohne sich die Mühe zu machen, erst anzuklopfen, die Tür zu ihrem Zimmer auf.
    Sie hatte bereits überall ihre Spuren hinterlassen. Ihr Strohhut - der mit den Kirschen - hing über einem Bettpfosten, und in einer der beiden Vasen steckten Wiesenblumen, wie sie am Fluss wuchsen - was nur bedeuten konnte, dass Emma sie gepflückt hatte. In der anderen befand sich das übliche kunstvolle Blütenarrangement von Patrick. Überall lagen aufgeschlagene Bücher herum, dazu eine Mappe mit Notizen, eine Flasche rosa Körperlotion und ein enormer Riegel Cadbury Bitterschokolade, dessen Verpackung geöffnet war, sodass man sehen konnte, wo sie ein Stück abgebissen hatte.
    Ihre Kleidung hatte sie auf das Bett gehäuft, dazwischen einen lavendelfarbenen BH mit Gänseblümchen darauf. Ein dazu passender Slip lag auf dem Fußboden neben ihren Sandalen. Er starrte ihn einen Moment lang an, dann schlenderte er durchs Zimmer und angelte sich ihre Körperlotion. Kenny schraubte sie auf und schnüffelte daran.
    Babyduft, Blumen und Gewürze. Selbst in seinem nicht allzu nüchternen Zustand entging ihm die Symbolik des Ganzen nicht.
    Nun nahm er die Flasche mit zu einem bequemen Sessel, setzte sich hin und streckte seine Tentakeln aus. Er fuhr mit einem Finger in die Creme und zog ihn wieder heraus. Dann verrieb er die rosa Lotion zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie fühlte sich seidig und ultrafeminin an. Mit den Fingern an der Nase überlegte er, wie Frauen mit ihren Düften die Männer doch betören
konnten. Aber nicht ihn - nicht ganz, jedenfalls -, denn unter all ihrer weiblichen Weichheit und Femininität verbarg sich das ebenso weibliche Bedürfnis, einen Mann zu formen, bis er dem glich, was sie sich von ihm vorstellte.
    Seine eigene Männlichkeit hatte er sich so hart erkämpfen müssen, dass er nie versucht gewesen war, sich zur Verfügung zu stellen, indem er einer Frau gestattete, Macht über ihn zu gewinnen - ganz besonders nicht einer herrschsüchtigen Feldwebelin. Es gab einen ganz versteckten,

Weitere Kostenlose Bücher