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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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Menschenleben Vorrang gehabt. Niemand hätte wissen kö n nen, dass sie auf eine verlassene Station stoßen würden.
    Richards schien der Anblick des Kreises kalt zu lassen. Er marschierte g e radewegs darauf zu, gefolgt von Steele und Wilson. „Sieht nach einer Art Tor aus.“ Er legte seine Hand auf eine der Stahlstreben.
    Ein zischender Knall zerriss die Stille, die bisher in der Garage geherrscht hatte.
    Richards wurde mehrere Meter zurückgeschleudert und landete unsanft auf dem Boden. „Verdammte Scheiße.“
    Arnold und die beiden Soldaten liefen sofort auf ihn zu.
    „Alles in Ordnung?“
    Sam Richards richtete sich ächzend auf. „Das Teil ist elektrisch geladen.“ Sein Oberkörper zitterte, als stünde er weiterhin unter Strom.
    Arnold konnte nicht glauben, was gerade geschehen war. Die Stromladung bedeutete wohl, dass jemand fremden Personen eindeutig klar machen wollte, dass sie hier nichts zu suchen hatten.
    Während sich Richards von dem elektrischen Schlag erholte, trat Arnold näher an das Tor heran. Rechts neben dem Tor entdeckte er eine kleine Schaltfläche, deren Tastatur rote Zahlen aufwies. Es gab keine Vorrichtung für Netzhautscans oder dem Scannen von Fingerabdrücken.
    „Eine ziemlich einfache Sicherung“, bemerkte Wilson neben ihm.
    Arnold hatte dies zunächst auch gedacht , s ah man von der Stromfalle ab. Andererseits schien eine komplexere Sicherheitsmaßnahme auch nicht vo n nöten zu sein. Niemand verirrte sich so ohne W eiteres in diesen Teil der Welt. „Mich interessiert vor allem, was sich dahinter verbirgt. Allan Wh i teheads Forschungen scheinen sich nicht allein auf Eiskernbohrungen ko n zentriert zu haben. Falls er deswegen überhaupt diese Station erric h tet hat.“ Es war offensichtlich, dass sie versuchen mussten, das Tor zu öf f nen. Das, was mit der Mannschaft geschehen war, hing möglicherweise mit dem z u sammen, was dahinter lag.

    *
    Jeffrey Norton besah sich den Technikraum, in dem das Blockheizkraftwerk untergebracht war. Die grünen Lichter an den Modulen zeigten, dass keine Störungen vorlagen. Er fuhr den Wartungscomputer hoch. Am Thermometer konnte er ablesen, dass in der Station eine konstante Temperatur von 17 Grad Celsius herrschte. Es gab keine Probleme mit den Wasserleitungen. Wenn jemand also unbedingt aufs Klo musste, konnte er das bedenkenlos tun.
    Das leise Summen der Module beruhigte Norton auf subtile Weise. Es b e wies, dass auf KOR alles seine Ordnung hatte. Es gab nichts, vor dem man Angst haben musste. Das ganze Jahr über, in dem sich bis auf die Rettung s mannschaft niemand hier aufgehalten hatte, war es zu keiner Fehlfunktion gekommen. Das bedeutete, dass Allan Whitehead und seine Mitarbeiter nicht aufgrund einer Systemstörung KOR verlassen hatten.
    Was Norton einerseits erleichterte, machte ihn andererseits nachdenklich. Wohin konnte die Besatzung verschwunden sein? Aus welchem Grund hatte sie sich aus dem Staub gemacht?
    Mithilfe des Computers brachte er die Module wieder auf ihre volle Funkt i onsleistung.
    Die Außenscheinwerfer, die am Dach der Station montiert waren, gingen an, wobei zwei der Strahler mit einem dumpfen Knall den Geist aufgaben.
    „Ein Hoch auf Sun-Park.“
    Norton überprüfte, ob sich noch genügend Diesel in den Tanks befand.
    Die Angabe ließ ihn stutzen.
    Die Tanks waren noch zu Dreiviertel gefüllt.
    Seinen Berechnungen zufolge hätten sich in den Tanks noch etwa zwanzig Prozent Polardiesel befinden müssen. Damit hätten sie gut die drei Tage überstehen können. Die Anzeige bedeutete, dass inzwischen die Behälter wieder aufgefüllt worden waren. Aber von wem?
    Allan Whitehead? Lebte er etwa noch? Hielt er sich noch in der St a tion auf?
    Norton spürte, wie die Freude über seine Pläne, KOR zu vermarkten, zu schwanken begannen. Falls Whitehead tatsächlich noch am Leben war, hieß das für ihn, dass er die Station weder weiterverkaufen noch vermieten konnte. Millionen Euros lösten sich für ihn praktisch in Luft auf.
    Es sei denn, mit der Anzeige stimmte etwas nicht. Das Programm lief alle r dings völlig normal. Die Angaben mussten in Ordnung sein. Vier der zwölf Tanks waren leer. Die übrigen beinhalteten jeweils die komplette Füllmenge von jeweils siebzehntausend Litern.
    Vielleicht sollte er später doch noch die Tanks in der Grube mit der B e zeichnung U2 mit eigenen Augen überprüfen. Nur zur Sicherheit. Es durfte nicht sein, dass jemand aus der Mannschaft noch lebte. Schon gar nicht Allan

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