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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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ergründen?“
    Yui bog die Lupe zur Seite, sodass sie wieder mit bloßen Augen auf den Stein sehen konnte. „Ob zwischen beiden ein Zusammenhang besteht? Mein erster Eindruck lautet, dass dieses Artefakt echt ist. Die Art der Bearbeitung sowie seine Form geben Rätsel auf. Es könnte sich um einen Kultgegenstand handeln. Dafür würde die Rune sprechen. Vielleicht wurde er bei religiösen Riten verwendet. Eine kulturelle Einordnung kann ich auf diese Weise alle r dings nicht vornehmen. Es gibt Megalithen in unterschiedlichen Formen und Größen. Sie finden diese Steine so gut wie auf der ganzen Welt. Das hier dürfte der erste Fund aus der Antarktis sein. Für einen Vergleich müsste ich den Stein mit nach England nehmen.“
    Chad klopfte ihr auf die Schulter. „Ich brauchte dich erst einmal für eine grobe Einschätzung. Wenn der Kegel echt ist, dann könnte dies eine kleine Sensation bedeuten. Auch wenn, wie Miss Hodge andeutet, damit nichts g e wonnen ist. Jedenfalls nicht im Hinblick auf die verschwundene Mannschaft. Andererseits ist deine Frage berechtigt, Yui, und dieser Fund steht mit dem Schicksal der Mannschaft in irgendeiner Verbindung.“
    „Ich bitte Sie, Mr. Kruger“, fuhr Simon dazwischen. „Wie soll ein Stein wie dieser in einem Zusammenhang mit Allan Whiteheads Verschwinden stehen? Außerdem, wer sagt denn, dass das Artefakt von hier stammt? Hätte nicht einer der Wissenschaftler den Gegenstand mit hierher gebracht haben kö n nen?“
    Yui zog die Handschuhe aus und legte sie neben den Stein. „Glauben Sie allen Ernstes, dass jemand einen Fund aus Europa, Asien oder sonst woher hierher gebracht hat, um ihn ausgerechnet hier zu untersuchen? Was hätte das für einen Sinn? Es könnte also durchaus sein, dass die Mannschaft den G e genstand hier am Pol gefunden hat. Wo und wie auch immer.“
    Simon gab sich geschlagen. „Zwei Grenzwissenschaftler gegen einen Biol o gen.“
    „Und eine Ärztin“, fügte Maggie hinzu.
    „Das hätte ich nicht besser formulieren können“, gab Chad mit einem Grinsen zurück.

    *
    John Arnold stand vor einem neuen Problem.
    Zusammen mit Sam Richards sowie den beiden Soldaten Robert Steele und Tom Wilson wollte er dafür sorgen, dass die Lebensmittel, Medikamente und Munition, die sich noch in der Dornier stapelten, in die Station gebracht wu r den. Die etwa dreihundert Meter, die dank Nortons verpatzter Landung zw i schen KOR und dem Flugzeug lagen, ließen ein Tragen der Gegenstände von vornherein ausscheiden. Zwar handelte es sich bei den Nahrungsmittel n hauptsächlich um Fertiggerichte, doch schon allein bei der Menge der P a ckungen hätten sie mehrmals hin- und hergehen müssen, bis sie alles unter Dach und Fach gebracht hätten.
    Arnold war daher auf die Idee gekommen, eine der Schneeraupen aus der Garage zu verwenden, um somit die Arbeit leichter zu gestalten.
    Zusammen mit Richards, Steele und Wilson stand er in der weiträumigen Garage, die unterhalb des Stationsgebäudes eine Fläche von zweihundert Quadratmetern einnahm.
    In diesem Augenblick hatte sich das Transportproblem in den hintersten Teil seines Gehirns verkrochen.
    Die an den Seitenwänden angebrachten Strahler verbreiteten eine farblose Helligkeit. Die Schneeraupen und Schneemobile parkten ordentlich nebene i nander. Dazwischen ragten die hydraulischen Stützen wie gigantische Rob o terfüße in die Höhe. Fünf Meter über ihm durchdrangen die meterdicken Säulen das Dach der Garage. John Arnold beeindruckte das nicht mehr. Seine ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf etwas, das er nicht so schnell einordnen konnte.
    Im Laufe seiner Tätigkeit als Leiter der LOGE hatte er immer wieder ve r rückte Sachen gesehen. Doch dieses Ding schlug so ziemlich alles.
    Das kreisförmige Gebilde steckte wie das flache Ende eines gewaltigen Pr o jektils in der Wand, die der Rampe gegenüberlag. Sein Umfang betrug fünf Meter und entsprach damit der Höhe der Garage. Die Fläche des Kreises durchzogen zwei kreuzförmig angelegte Stahlstreben.
    „Was verdammt noch mal ist das?“ John Arnold erinnerte sich nicht daran, dieses Gebilde in den Aufnahmen der damaligen Rettungsmission gesehen zu haben. Das Team hatte vor allem aus Ärzten bestanden. Sie hatten zwar den Zustand der Station dokumentiert, doch manche Dinge hatten sie wohl oder übel übersehen. Arnold musste ihnen zugutehalten, dass sie auch nicht auf bauwerkliche Besonderheiten aus gewesen waren. Bei ihrer Aktion hatte das Retten von

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