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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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jetzt wohl nicht mehr zu denken.“
    „Hatten Sie etwas Bestimmtes vorgehabt?“, fragte Richards.
    „Ich wusste nicht, dass Sie so witzig sind.“
    „Das Ereignis hat nicht alle Räume betroffen“, resümierte Chad . „Die Z u gänge zur Messe, zur Küche und zum Funkraum sind unversehrt geblieben.“
    „Genauso wie das Zimmer von Maggie und Miss Okada“, fügte Richards hinzu.
    „Es sind zwanzig Türen“, zählte Chad .
    „Aus welchem Grund gerade zwanzig?“, staunte Arnold.
    „Denken Sie an die frühere Besatzung. Sie bestand aus zwanzig Leuten.“
    „Und diese zwanzig Leute spuken jetzt hier herum?“
    Chad erwiderte nichts darauf. Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf eine andere Sache. Er klopfte an die geschlossene Tür. „Wir ko m men jetzt rein, Yui.“ Er umfasste die Klinke, ließ sie aber sofort wieder los. „Ve r dammt!“ Sein Handteller brannte wie Feuer. Die Haut verfärbte sich rot und bildete Blasen. „Fassen Sie bloß nicht das Metall an.“
    John Arnold wiederholte das Klopfen. „Miss Okada? Miss Hodge?“ Er e r hielt keine Antwort.
    Sofort stieß Richards John Arnold zur Seite und trat mit seinem Stiefel g e gen die Klinke. Er hätte genauso gut gegen einen Betonklotz treten kö n nen. Die Tür blieb geschlossen. „Maggie?“
    *

    „Norton, Sie Schwein!“, rief Maggie hinauf zur Decke.
    Der Schatten kauerte noch hinter dem Gitter und belauerte sie.
    Yui betete, dass es nicht Norton war, der sie von dem Lüftungsschacht aus beobachtete. Schon allein der Gedanke daran, dass sich seine Augen auf sie richteten, ekelte sie an. Sie verspürte Übelkeit.
    „Diesem Kerl werden wir’s zeigen.“ Maggie zog den Holzstuhl unter das Gitter. „Halt mich fest.“
    Yui rührte sich nicht von der Stelle. „Willst du etwa da hinauf?“
    „Er ist feige. Ich werde diesen Dreckskerl verjagen.“ Sie kletterte auf den Stuhl, der unter ihr etwas wackelte.
    Yui hielt die Rückenlehne fest, während Maggie ihr Gewicht ausbalancierte. Danach richtete sich die Ärztin auf und begutachtete das Gitter. „Ich sehe ihn nicht mehr.“
    „Dann komm wieder runter. Er hat sich bestimmt wieder verkrochen.“
    „Ich sagte doch, dass er feige ist.“ Sie streckte ihre Hand aus, um das Gitter zu berühren.
    „Was hast du vor?“
    „Sehen, ob das Gitter festsitzt.“ Als ihre Finger die Linien aus Metall b e rührten, wackelte es ein wenig. „Dachte ich mir’s doch. Das Schwein hat Vorsorge getroffen.“
    „Ich glaube, er kommt zurück.“
    Der Schatten erschien wie eine sich hin und her windende Raupe hinter dem Lüftungsgitter.
    Im selben Moment klopfte es an der Tür.
    Yui wandte sich für eine Sekunde um. Sie hatte völlig vergessen, dass sie zuvor die Tür nicht öffnen konnten. Als sie wieder hinauf zur Decke schaute, geschah plötzlich alles gleichzeitig . Das Gitter brach aus seiner Halterung und schlug gegen Maggies Stirn, bevor es wie ein kaputtes Frisbee zu Boden sege l te. Gleichzeitig schnellten zwei bleiche Hände aus der Öf f nung, die Maggies nach oben gerichteten Arm packten und sie damit in den Schacht zerrten.
    Zunächst klang Maggies Schrei eher überrascht. Kurz darauf kreischte sie, als würde ihr jemand glühende Nadeln in den Bauch stechen.
    Yui umklammerte sofort Maggies Beine, um sie aus der Öffnung zu ziehen. Ihr Plan ging nicht auf. Zusammen mit Maggie wurde sie emporgezogen.
    Von außen trat jemand gegen die Tür.
    *

    „Maggie! Miss Okada! Gehen Sie zur Seite!“, rief Richards. Er zielte mit se i ner Glock auf das Schloss. „Aufpassen!“
    Richards feuerte dreimal.
    Die Tür schwang auf.
    *

    Maggie wurde weiter in den Schacht gezerrt. Ihre Schreie hallten von der Decke wieder. Blut rann über ihre Arme.
    Yui versuchte mit aller Kraft , dagegenzuhalten. Sie rutschte ab. Hilflos musste sie mit ansehen, wie Maggie langsam in den Schacht gezogen wurde, während sie zappelte wie ein Fisch, der sich in einem Netz verfangen hatte.
    Yui verdrängte die Schmerzen in ihrem geschwollenen Bein. Sie sprang e r neut auf den Stuhl, um einen letzten Versuch zu wagen. Kaum stand sie au f recht auf der Sitzfläche, als ihr Maggies rechter Fuß ins Gesicht schlug, s o dass sie vom Stuhl stürzte. Der Schlag machte sie kurz benommen. Sie nahm ihre Umgebung noch verschwommen wa h r, als im selben Moment das Tü r schloss zersprang. Kleine Splitter schleuderten quer durch den Raum.
    „Helf t ihr!“, schrie Yui.
    Chad und Richards stürmten ins Zimmer.
    Maggie verschwand über

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