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KOR (German Edition)

KOR (German Edition)

Titel: KOR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Pechmann
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bleiben?“
    Yui konnte Chads innere Zerrissenheit regelrecht spüren. Sein Hang zur Erforschung der Phänomene stand seinem Verantwortungsbewusstsein g e genüber. Er betrachtete Yui, als erhoffte er sich von ihr eine Antwort.
    „Maggie hat soeben Bekanntschaft mit einem von Allans Leuten gemacht. Es könnte sein, dass sich auch andere Mitglieder der Mannschaft in dem Lü f tungssystem aufhalten.“
    „Wieso sollten sie sich dahin zurückgezogen haben?“, fragte Yui.
    Chad schwieg. Sein Blick ging an ihr vorbei.
    „Könnte das Objekt dabei eine Rolle spielen?“, fragte Richards.
    „Hört mir denn keiner zu?“, fuhr Maggie dazwischen. „Der Mann sah aus wie ein lebender Leichnam. Wenn sich die ehemalige Besatzung in den Lü f tungsschächten aufhält, dann aus dem Grund, da ss etwas sie verändert hat.“
    „ Chad .“ Yui rüttelte an seinem Arm, wie um ihn wach zu bekommen.
    Sein Blick richtete sich auf sie, bevor er die anderen wieder wahrnahm. „Ich bin davon überzeugt, dass sich auf Allans Laptop noch weitere Videobo t schaften befinden, außer der, von der uns Julia berichtet hat.“
    „Heißt das jetzt, dass Sie bleiben wollen?“, fragte Arnold.
    „Wir haben eine erste Spur.“
    „Erste Spur“, wiederholte John Arnold genervt. „Was wir haben, ist ein Wahnsinniger, der sich in den Lüftungsschächten herumtreibt. Mehr nicht.“
    „Was heißt hier mehr nicht?“, wandte Yui ein. „Maggie wurde beinahe g e tötet.“
    „Oh, unsere kleine Lady muckt auf.“
    „Reden Sie nicht so mit ihr“, wies Maggie Arnold zurecht. „Geben Sie doch einfach zu, dass Sie die Hosen gestrichen voll haben. Dann müssen Sie nicht länger dieses Theater veranstalten.“
    John Arnold marschierte in dem Raum auf und ab. „Ja, ich mache mir lan g sam in die Hose. Finden Sie das schlimm?“
    „Damit wirken Sie immerhin menschlich.“
    Arnold blieb stehen. „Diese Station ist … Ja, was ist KOR überhaupt? Mit was beschäftigen wir uns hier eigentlich? Zugegeben, meine Fragen klingen philosophisch, sie haben aber einen äußerst praktischen Bezug.“
    „Allan hat nicht ohne Grund den Container mit einem Code versiegelt“, bemerkte Chad . „Er wusste mehr, als er Julia in seiner letzten Videobotschaft anvertraute, und mehr, als er in seinem kurzen Vortrag von sich gegeben hat. Wie ich schon sagte, sehen wir auf seinem Computer nach.“
    „Und danach ziehen wir ab?“
    „Was wir danach machen, wird sich daraus ergeben, auf welche Informat i onen wir stoßen. Ich denke aber, als E rstes sollten wir Maggies Handgele n ke verarzten.“
    „In meiner Tasche gibt es Salben und Verbandszeug“, teilte sie mit. „Sie müssen nicht extra hinunter in die Krankenstation klettern.“
    Richards gab einen Lacher von sich. „Mason wartet dort sicherlich schon sehnsüchtig darauf, dass ihn jemand besucht.“ Er betätigte sein Headset. „Na, Mason, hast du schon Heimweh? Mason? Der Kerl schmollt und hat sein Funkgerät abgestellt.“
    „Desinfektionsmittel wäre auch nicht schlecht“, fügte Maggie hinzu. „Auch in meiner Tasche.“
    „Wenn Sie alles in Ihrer Tasche haben, wieso transportierten wir dann ein Paket mit Medikamenten und solchem Zeug hierher?“
    „Wollen Sie uns jetzt etwa auch auf die Nerven gehen, Sam? Solches Zeug habe ich immer dabei. Für Notfälle.“
    „Dann suche ich mal danach.“
    „Ich will aber nicht, dass Sie mir mit Ihren Pranken meine Verletzungen behandeln. Lassen Sie Yui das lieber machen.“
    „Und an meine Hand denkt wohl niemand“, warf Chad ein.
    Richards kramte in Maggies Tasche . „Wenn der Name Ihrer Assistentin fällt, will anscheinend plötzlich jeder behandelt werden.“
    Die spontane Heiterkeit der anderen steckte Yui nicht an. Tief in ihrem I n neren verspürte sie eine quälende Unruhe. Sie beobachtete das Rechteck des Lüftungsschachtes. Und nahm den Hauch einer Bewegung wahr. Oder täuschte sie sich? Die Öffnung blieb leer. Aber etwas lauerte dort oben. Sie spürte es.
    *
    Die Schüsse verunsicherten Norton. Nach einer längeren Zeit der Stille e r folgte ein markerschütternder Schrei, der überging in ein Röcheln, bevor erneut Ruhe auf Deck Eins herrschte.
    Er wartete noch einige Minuten in dem Labor. Erst dann schlich er auf den Gang hinaus.
    Die Schüsse waren aus der Krankenstation gekommen. Er überquerte den Flur und öffnete die Tür. Ein süßlicher, eisenhaltiger Geruch trat ihm entg e gen. Die tiefe Dunkelheit verhinderte, dass er etwas erkennen

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