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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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seiner Wahrnehmung, bis es nur noch ihn gab, die Stäbe und die Notwendigkeit zu gewinnen.
    Der Haken schoss nach vorne.
    Die ersten acht waren einfache Befreiungsschläge, erst danach begann die echte Herausforderung.
    Er kam schnell voran, vermied mit Sorgfalt Ankerstäbe und rollende Fallen, während mit jeder mutigen Infiltration des Hakens die befreiten Stäbe an der Seite mehr wurden.
    Es kam zu den letzten drei, die gegeneinander platziert waren.
    Pat Rin drehte den Haken um, schob das flache Ende in den winzigen Spalt zwischen dem gelben und dem blauen Stab, rollte den gelben zur Seite, drehte den Haken erneut und fing den Stab mit einer Bewegung, die diesen hochfliegen und sich in der Luft drehen ließ, ehe er niederfiel.
    Der blaue Stab wurde ähnlich erbeutet und dann der orange, der mit einer letzten Bewegung bei den anderen landete und sich dabei dreimal überschlug.
    Pat Rin legte den Haken auf das Tuch direkt neben die Stäbe und lächelte Villy an.
    »So wird es getan, siehst du?«
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Ich sehe nur, dass ich sehr viel mehr üben muss.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass es einfach wird, im Kasino zu arbeiten«, erinnerte Pat Rin ihn. »Vielleicht wäre es besser, wenn Sheyn den Spieltisch mit den Stäben übernimmt?«
    Sheyn war Villys Hauptkonkurrent in Audreys Haus, und obgleich die Rivalität eher freundlich war, konnte Villy nicht ertragen, wenn ihm eine Aufgabe genommen und dem anderen Jungen übertragen wurde.
    »Nein, Sir, Mr. Conrad! Ich werde üben!«
    »Gut«, sagte Pat Rin und erhob sich vom Tisch. »Ich werde später zurückkehren.«
    Er ging fort, Natesa an seiner Seite.
    »So«, sagte er sanft zu ihr. »Wann darf ich meinen Gewinn in Empfang nehmen?«
    »Die Jugend von heute«, sagte sie ruhig. »Ihr fehlt es an Geduld.«
    »Aber ich bin schon lange nicht mehr jung. Was du als Ungeduld bewertest, ist nur die Notwendigkeit eines Mannes, dem zu wenige Stunden noch bleiben.«
    Sie sah ihn würdevoll an. »Ja, so ist das wohl.«
    »Ich war mir sicher, dass du es genauso sehen wirst«, murmelte er und ließ ihr den Vortritt, als sie durch die Tür marschierten und den Raumhafen selbst betraten.
    Der Tag war kühl und hell – Hochsommer auf Surebleak – und der Raumhafen zeigte ein zufriedenstellendes Ausmaß an Aktivität. Es wurde an mehreren gemeinsamen Projekten gearbeitet, vor allem am Duty-Free-Shop – mutig als »Planetare Kooperative« bezeichnet –, dort situiert, wo früher ein »Lerngeschäft« gelegen hatte, wie man den alten Beschriftungen entnehmen konnte. Es gab einen Stand für frische Blumen, Früchte und Gemüse und nicht weniger als zwei Werkstätten. Individuelle Projekte umfassten eine Bar, die hiesige Fruchtweine anbot, sowie eine Bäckerei. Und natürlich das Kasino.
    Pat Rin hoffte auf ein Restaurant in der Zukunft, genauso wie auf einen Juwelier und einen Gewürzhandel. Aber im Moment wurde bereits guter Fortschritt erzielt, und das war zufriedenstellend.
    Seite an Seite setzten sie ihren Weg fort, wobei sie durch die zahlreichen »Guten Morgen, Boss!« und »Mr. Conrad, Sir. Ms. Natesa. Schön, Sie beide zu sehen!« aufgehalten wurden. Einer der Mechaniker rief ihnen zu, dass die Geschäftsbücher angekommen wären, Plastikbecher mit Fruchtwein wurden ihnen in die Hände gedrückt, begleitet von einem Lächeln und »Gerade heute Morgen von den Farmen gekommen. Mit Grüßen von Boss Sherton, Mr. Conrad.«
    »Du bist sehr beliebt«, bemerkte Natesa, als sie ihren Weg fortsetzten.
    »So beliebt, dass du darauf bestehst, meinen Wein vor mir zu probieren«, sagte er ironisch. »Wann wirst du die Sicherheit jemand anderem überlassen, Inas?«
    Schwarze Augenbrauen erhoben sich. »Was? Das habe ich doch schon. Wenn meine Sorge nun besonders erscheint, dann nur, weil ich ein persönliches Interesse an deiner fortgesetzten guten Gesundheit habe.«
    Er sah sie nachdenklich an. »Ich bemerke, dass ich einen Fehler begangen habe, dir deinen Eid zurückzugeben.«
    »Keinesfalls. Ich habe darum gebeten, da mein Interesse über das Geschäftliche hinausging. Du hast dem entsprochen, da mein Verlangen vernünftig war.« Sie neigte ihren Kopf auf formale Art und Weise. »So haben wir uns beide ehrenvoll verhalten. Was vor uns liegt, ist ein ganz anderes Spiel.«
    »Das niemand gewinnen kann«, sagte er ernst. »Hör mir zu, meine Lady. Dies ist Surebleak; ich kann bereits in der nächsten Stunde ermordet werden – und du an meiner Seite. Und wenn das

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