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Kosaken Liebe

Kosaken Liebe

Titel: Kosaken Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nicht möglich, bei aller Mühe nicht.« Muschkow grinste verlegen. »Wir wollten doch nicht mehr darüber sprechen, Jermak Timofejewitsch.«
    »Nicht über Boris Stepanowitsch – aber über Marina Alexandrowna!«
    Nun war es heraus, aber wenn Jermak erwartete, Muschkow würde vor Schreck erbleichen, hatte er sich geirrt. Er blickte den Freund ruhig an.
    »Marina hat es mir erzählt«, sagte Muschkow endlich, nachdem das Schweigen unerträglich geworden war. »Aber ich wußte es schon, als du dich an ihr hochgezogen hast und dabei ihre Brüste berührtest – nachdem dir Lupin den Pfeil aus dem Arm geschnitten hatte, weißt du noch?« Er schnaufte durch die Nase und suchte in Jermaks Gesicht nach einer Regung. Aber der Blick blieb kalt und mörderisch. Wie der Blick einer Schlange, dachte Muschkow.
    »Wir sollten in der Tat darüber sprechen …«
    »Was ist da zu bereden?« fragte Jermak dunkel.
    »Sie kann nicht dein Adjutant bleiben.«
    »Warum nicht? Was ändert sich? Mein tapferer und kluger Adjutant heißt Boris Stepanowitsch.«
    »Auch für dich ist sie jetzt eine Frau, Jermak. Wir wollen uns doch nicht belügen.«
    »Das sagst du mir? Wer hat denn zwei Jahre lang gelogen?«
    »Ich wollte Marina hundertmal nach Hause schicken, aber sie ging nicht.«
    »Vielleicht hatte sie sich schon zu sehr an mich gewöhnt, he?« sagte Jermak hämisch. »Kann man einem Weib in den Kopf schauen? Sind es nicht die rätselhaftesten Wesen auf der Erde? Sie nennen zärtlich deinen Namen, streicheln dich und denken dabei an einen anderen! Bring mir ein Weib, das nicht zwei Seelen hat … eine von Gott, die andere vom Teufel!«
    »Nicht Marinuschka!«
    »Bist du sicher?« Jermak lachte rauh. Er sah, wie Muschkow wütend wurde, und Wütende vergessen oft alle Vorsicht …
    »Hat sie dir auch erzählt, wie sie sich mir zu erkennen gegeben hat? Die Bluse hat sie aufgerissen und hat gesagt: ›Faß mich an, überzeuge dich, daß ich kein Mann bin!‹ Und als ich sie anfaßte, hat sie geseufzt und die Augen verdreht und gelächelt – und dabei nicht an dich gedacht!«
    »Du hast sie angefaßt?« fragte Muschkow heiser und tonlos.
    »Mit beiden Händen!« Jermak hob die Hände und formte sie wie Schalen. »Genau hinein paßten sie – hart und zugleich wie Samt …«
    »Ich müßte dich erschlagen, Jermak«, sagte Muschkow atemlos. »Und wenn es wahr ist, werde ich es tun!«
    »Ich lüge nicht!« schrie Jermak. »Ich hatte Marinuschka umarmt, als mich der verdammte Pfeil traf! Überlege, du Ochse! Hätte mich der Pfeil in den Arm getroffen, wenn ich die Brust frei gehabt hätte? Es war nicht möglich, denn Marinuschka und ich standen Brust an Brust!«
    »Nenne sie nicht Marinuschka!« knirschte Muschkow. Unter seinem Haar brannte das Hirn, heiße Wellen durchrasten ihn. »Sie ist meine Frau!«
    »Unter einer stinkenden Pferdedecke! Im Steppengras! So wie sich Wühlmäuse paaren! Sie hat einen Palast verdient … und in Kutschums Palast in Sibir werde ich sie auf meinen Armen hineintragen und auf einen goldenen Diwan legen! Und Oleg Wassiljewitsch wird uns dann trauen …«
    »Eher wird sie sterben!« sagte Muschkow und wunderte sich, daß er überhaupt noch sprechen konnte.
    »Sie ist deine Beute, das hast du selbst gesagt. Du hast sie aus dem Feuer von Nowo Orpotschkow geholt!« Jermak sah sich um. Sie standen am Ufer des Tobol, unten am Fluß lagen die Boote und Flöße, bewacht von einer Hundertschaft. Ein paar Schritte von ihnen entfernt lag ein kleiner Kahn noch auf der Uferböschung, den Kiel nach oben. »Wie lange kennen wir uns, Iwan Matwejewitsch?« fragte Jermak.
    »Zwölf oder fünfzehn Jahre, ich weiß es nicht.«
    Er folgte Jermak, der zu dem Kahn ging, in die Tasche griff und drei Würfel aus geschnitzten Knochen herausholte. Muschkow zog die Schultern hoch.
    »Wir waren immer Freunde, und wenn die Beute groß genug und für uns beide eine Freude war, was haben wir dann getan? Na, sag es, Iwan Matwejewitsch …« Jermak warf die Würfel auf den fast ebenen Bootsboden. »Hat es jemals zwischen uns einen Streit um die Beute gegeben, mein Freund?«
    »Marina ist kein goldener Becher oder ein Ballen Seidenstoff!« Muschkow fegte mit einer Handbewegung die Würfel beiseite.
    »Wir haben dreimal um die Nogaierprinzessin gewürfelt, weißt du's nicht mehr, Iwan Matwejewitsch? Am Kaspischen Meer war's … und du Hund hast immer gewonnen! Habe ich mich damals dagegen gewehrt? Eine ehrliche Beute – ein ehrlicher Gewinn! Muschkow,

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